Am Sonntag, den 07.09.2025 fand die Einweihung des Gerätewagen Logistik (GW-L) der Freiwilligen Feuerwehr Nüsttal-Hofaschenbach statt, zu der Gemeindebrandinspektor (GBI) Stefan Hohmann neben Bürgermeisterin Marion Frohnapfel unter anderem auch Landrat Bernd Woide, den Spender des Fahrzeuges Peter Plappert, Pater Francis, den Kreisbrandmeister des Bezirks IV Pascal Möller, den stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Bernhard Wehner, den Vertreter der Umbaufirma CS-BOS-Technik Pierre Chaib sowie zahlreiche Vertreter aus Feuerwehr und Kommunalpolitik begrüßen konnte.
Gleich zu Beginn des offiziellen Teils überreichte Landrat Woide nach einem Grußwort den Förderbescheid des Landkreises Fulda.
Anschließend stellte der GBI den Anwesenden das neue Fahrzeug entlang von 5 Fragestellungen vor.
Bei dem Fahrzeug handele es sich um einen GW-L und nicht um einen GW-L1, auch wenn sich diese Bezeichnung gerade an verschiedenen Stellen einzuschleichen versuche. Dies hänge damit zusammen, dass das Fahrzeug nicht exakt der DIN-Norm für Gerätewagen Logistik entspreche, obwohl es in mancherlei Hinsicht sogar mehr Fähigkeiten habe als ein Normfahrzeug.
Als Logistikfahrzeug diene der GW-L nicht nur dem zeitlich unkritischen Transport von Ausrüstung und Material, vielmehr sei taktisch relevante und in zeitlicher Hinsicht kritische Einsatzausrüstung ständig verladen, vornehmlich in Form der drei Rollcontainer Gefahrgut, Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung sowie Gewässerschutz. Die bereits vor einiger Zeit beschaffte Ausrüstung folge einem Konzept des Landkreises Fulda und solle kleinere Feuerwehren ohne entsprechende Spezialfahrzeuge in die Lage versetzen, bei entsprechenden Schadenszenarios zeitnah wirksame Erstmaßnahmen einleiten zu können. Somit komme man nicht umhin, den GW-L als Primärfahrzeug einzustufen. Wenn die Ausrüstung der vorgenannten Rollcontainer für Erstmaßnahmen nicht zeitnah zur Verfügung stehe, brauche man sie nicht mehr oder müsse negative Auswirkungen auf den Einsatzverlauf hinnehmen.
Obwohl im aktuellen Bedarfs- und Entwicklungsplan (BEP) aus dem Jahr 2016 ein GW-L nicht aufgeführt sei, seien die Anforderungen an die Feuerwehr und folglich auch die Ausrüstung enorm gewachsen. Darüber hinaus erstelle die Gemeinde aktuell die erste Fortschreibung des BEP, worin eine Logistikkomponente nicht außen vor bleiben werde. Daher folge die Beschaffung und Ertüchtigung des Fahrzeuges einem gegebenen Bedarf und nicht etwa umgekehrt.
Das Fahrzeug wurde bereits im September 2024 von Peter Plappert aus Hofaschenbach gespendet, bevor es von der Gemeinde zu einem Einsatzfahrzeug ertüchtigt wurde.
Die Befürchtung, Spitzfindige könnten nun auf die Idee kommen, sich Feuerwehrausrüstung spenden zu lassen, um die Gemeinde anschließend zu Folgeinvestitionen zu drängen, liege zwar nahe, sei aber unbegründet. Investitionen im Bereich Brandschutz und Allgemeiner Hilfe richteten sich ausschließlich nach den Vorgaben des BEP, der verlässlich festlege, welche Investitionen getätigt werden sollen.
Das Fahrzeug sei ein kommunales Einsatzfahrzeug und könne für Zwecke der gesamten Feuerwehr Nüsttal genutzt werden, neben dem Einsatzdienst z.B. auch für Aktivitäten der Jugend- und Kinderfeuerwehr.
Abschließend bedankte sich der GBI beim Spender des Fahrzeuges Peter Plappert sowie bei den politisch Verantwortlichen für die gute und zielführende Zusammenarbeit. Darüber hinaus bedankte er sich bei den Mitgliedern des Planungsteams, die weit über 300 Stunden ihrer Freizeit in dieses Fahrzeug investiert haben. Hinzu kämen über 60 Stunden an Eigenleistungen für die Herstellung eines Regals im Kofferaufbau. Am Ende müsse erwähnt werden, dass neben öffentlichen Mitteln auch ca. 2.500,00 Euro über die Freiwillige Feuerwehr beigesteuert wurden.
Im Anschluss folgte das Grußwort der Bürgermeisterin, die sich bei den Mitgliedern der Feuerwehr Hofaschenbach für ihr Engagement bedankte und anschließend auf die Kosten einging. Während das Fahrzeug selbst mit ca. 21.000 Euro zu beziffern sei, hätte die Umrüstung zum Einsatzfahrzeug weitere 38.000 Euro betragen, wobei der Landkreis Fulda die Maßnahme mit 9.000 Euro gefördert habe.
Es folgten die Grußworte von Kreisbrandmeister Pascal Möller und dem stellvertretenden Vorsitzenden des KFV Fulda Bernhard Wehner, die nicht nur den hohen Einsatzwert des Fahrzeuges betonten, sondern auch die nicht alltägliche, aber lobenswerte Beschaffung über eine Privatspende herausstellten. Pierre Chaib von der Firma CS-BOS-Technik beschrieb einige technische Details sowie den Hergang der Umbauarbeiten zum Einsatzfahrzeug.
Im Anschluss nahm Pater Francis im Rahmen einer kurzen Andacht die Segnung des Fahrzeuges vor.
Am Ende der Veranstaltung wurden Peter Plappert, Michael Gatterdam und Bernd Schädel vom Vorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr Hofaschenbach e.V. Markus Wingenfeld in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um den Verein zu Ehrenmitgliedern ernannt.