Der Fachausschuss der Gemeindevertretung tagte am Donnerstag, 12. Oktober 2023, im Bürgerhaus Hofaschenbach.
Der Vorsitzende des Ausschusses, Justus Beier, konnte neben den Ausschussmitgliedern und den Mitgliedern des Gemeindevorstandes incl. Bürgermeisterin Marion Frohnapfel auch den Produktionsleiter des Forstamtes Burghaun, Herrn Stefan Ostertag und die für Nüsttal zuständige Försterin Anabel Wolf begrüßen. Der erkrankte Forstamtsleiter Sebastian Keidel ließ sich entschuldigen.
Stefan Ostertag berichtete über die aktuelle Situation auf dem Holzmarkt und auch im Gemeindewald.
Er gab ein kurzes Statement zur Situation auf dem Holzmarkt.
Anschließend gab Schriftführer Thomas Bug einen Bericht über das vorläufige Betriebsergebnis des Jahres 2023 (TOP 2):
In diesem Jahre kommt es zu einem vorläufigen Betriebsergebnis mit einem Überschuss in Höhe von rd. 34.400 Euro.
Nachdem im Vorjahr vom Ausschuss festgelegt wurde, sich beim Einschlag auf die Aufarbeitung von Schadholz zu konzentrieren, bemühte sich Revierleiterin Anabel Wolf akribisch, geschädigte Buchen für die Bereitstellung des Nachbarrechtsholzes 2023 auszuzeichnen. Dabei wurde das Gros des Nachbarrechtsholzes im Gemeindewald Hofaschenbach bereitgestellt. Lediglich am Dörnberg im Gemeindewald Hofaschenbach wurden einige Polter für die Berechtigten von Mittel- und Oberaschenbach ausgewiesen. Ca. die Hälfte der Berechtigten von Mittelaschenbach sowie alle Nachbarrechtler aus Hofaschenbach und Morles erhielten ihr Holz am Ulmenstein und am Linsberg. In Zahlen ausgedrückt sind das ca. 600 Raummeter Brennholz für die Ortsteile Hofaschenbach und Morles. Die Aufarbeitung des Holzes für die Variante B des Nachbarrechtsholzes brachte in der Umsetzung Probleme und jede Menge Mehrarbeit für das Rathausteam. Der Verkauf von Nutzholz beschränkte sich auf die Fa. Pollmeier mit 62,68 fm Buchestammholz. Darüber hinaus wurden für ca. 30 Brennholzinteressenten aus dem Gemeindegebiet 188 Festmeter, bzw. 269 Raummeter Polterholz bereit gestellt. Der Preis für den Raummeter wurde in der Vorjahressitzung auf 55 € festgesetzt 35 € Holzwert + 20 € für die Aufarbeitung.
Zur Zeit läuft ein Harvestereinsatz zur Aufarbeitung von Käferholz in den Gemeindewäldern Morles und Silges. Die Revierleiterin hat die Holzmenge mit ca. 550 fm ermittelt. Das Käferholz spült in den nächsten Tagen nach Rücksprache mit Herrn Ziegler von der FWV Osthessen ca. 13.750 € in die Gemeindekasse. Die Holzmenge und die Einnahme wurden beim vorläufigen Betriebsergebnis bereits berücksichtigt.
Der hohe Überschuss ohne großen Nutzholzverkauf ist aber vor allem dem Programm „Klawam“ zu schulden, da im Sommer 2023 40.000 Euro von der FNR an die Gemeindekasse überwiesen wurden.
Obwohl das Programm mit Auflagen verbunden ist, überwiegen die positiven Aspekte. Es besteht eine Förderzusage für die nächsten Jahre in Höhe von 48.000 € jährlich. Mit diesem Betrag können alle fixen Kosten wie Beförsterung, Berufsgenossenschaft und die Personalkosten der zuständigen Mitarbeiter gedeckt werden.
Der Wert des an die Nachbarberechtigten abgegebenen Brennholzes beträgt 31.589 Euro und muss nach den Grundsätzen der Doppik als Eigenverbrauch in Ertrag und Aufwand verbucht werden.
Waldwegebau wurde auch in 2023 nicht durchgeführt.
| Gemeindewald | Größe | Holzeinschlag insgesamt | davon abgegebenes NB-Holz | Verkaufserlöse für Nutzholz |
| Gotthards | 13,83 ha |
| 0 rm |
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| Hofaschenbach | 103,10 ha |
| 320,00 rm |
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| Mittelaschenbach | 81,10 ha |
| 230,00 rm |
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| Morles | 140,80 ha |
| 300,00 rm |
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| Oberaschenbach | 22,50 ha |
| 70,00 rm |
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| Rimmels | 7,30 ha |
| 0 rm |
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| Silges | 92,80 ha |
| 250,00 rm |
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| insgesamt | 461,43 ha | 1.619 fm | 1.170,00 rm |
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| = 819,00 fm |
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| Jagdpacht | 4.039,00 € |
| Erstattung von Hauerlöhnen und Gebühren durch Nachbarberechtigte | 22.503,90 € |
| Zuwendung der FNR für KLAWAM v. 1.3.-3.12.23 | 40.000,00 € |
| Verkauf von Nutzholz incl. dem Verkauf von Brennholz | 35.375,52 € |
| Eigenverbrauch Nachbarrechtsholz | 31.588,83 € |
| Gesamteinnahmen | 133.507,25 € |
Der Nutzholzeinschlag des Jahres 2023 hat bis Ende September insgesamt 1.619 fm betragen, davon sind mindestens 819 fm als Brennholz an die Nachbarberechtigten abgegeben worden.
| 2014 | 177.311,66 € |
| 2015 | 178.698,00 € |
| 2016 | 155.284,61 € |
| 2017 | 172.731,34 € |
| 2018 | 159.006,21€ |
| 2019 | 175.698,37 € |
| 2020 | 141.454,52 € |
| 2021 | 102.925,54 € |
| 2022 | 151.761,91 € |
| 2023 | 133.507,25 € |
Den Einnahmen aus dem Gemeindewald haben folgende Ausgaben gegenübergestanden:
| PK Verwaltung und Bauhof | 3.448,84 € |
| Kulturkosten (Pflanzenbeschaffung) | 0 € |
| Rückekosten und Schlepper- und Unternehmereinsatz | 26.578,79 € |
| Eigenverbrauch Nachbarrechtsholz | 31.588,83 € |
| Gebühren FBG Burghaun | 53,90 € |
| Berufsgenossenschaft SVLFG | 6.505,02 € |
| Bankspesen | 172,56 € |
| Waldwegebau nicht durchgeführt | 0 € |
| Beförsterungskosten und Gebühren FWV Osthessen | 30.676,61 € |
| Ausgaben insgesamt | 99.024,55 € |
| Überschuss 2023 | 34.482,70 € |
Der Überschuss bzw. Zuschuss hat sich in den letzten Jahren wie folgt entwickelt:
| Überschuss 2014 | 47.950,65 € |
| Überschuss 2015 | 45.321,37 € |
| Überschuss 2016 | 37.588,69 € |
| Überschuss 2017 | 55.088,23 € |
| Überschuss 2018 | 42.369,51 € |
| Überschuss 2019 | 20.933,34 € |
| Zuschuss 2020 | 770 € |
| Zuschuss 2021 | 11.394,57 € |
| Überschuss 2022 | 36.844,83 € |
| Überschuss 2023 | 34.482,70 € |
Tagesordnungspunkt 3 behandelte die Vorstellung des Forstwirtschaftsplanes für das Jahr 2024 durch den Produktionsleiter Stefan Ostertag und Försterin Anabel Wolf.
Der Ausschuss genehmigte einstimmig den von den Förstern vorgetragenen Forstwirtschaftsplan mit einem Hiebsatz von lediglich 950 Festmetern für das Jahr 2024.
Der Produktionsleiter des Forstamtes Burghaun begründete ausführlich den reduzierten Hiebsatz infolge des sog. „Bautzener Urteils“. Demnach ist ein regulärer Einschlag in Natura-2000 Gebieten nicht mehr möglich. Der Gemeindewald Nüsttal liegt ohne den Wald des Ortsteiles Silges im FFH- Gebiet Vorderrhön bzw. im Vogelschutzgebiet „Hessische Rhön“ (beides Natura-2000 Gebiete). Waldbesitzer mit einer Fläche von mindestens 100 Hektar Wald sind darüber hinaus verpflichtet, ein Forsteinrichtungswerk für ihre Tätigkeit im Wald erstellen zu lassen. In der bisherigen Forsteinrichtung sind die naturschutzfachlichen Maßnahmen des Einschlages noch nicht umfassend berücksichtigt. Ab dem Jahre 2025 ist die Gemeinde Nüsttal verpflichtet, eine neue Forsteinrichtung erstellen zu lassen. Dann muss der Hiebsatz für den Gemeindewald wieder angepasst werden.
Die Revierleiterin hatte den Einschlag für den kommenden Winter wie folgt vorgestellt:
| Gemeindewald Hofaschenbach im Bereich des Ulmensteins | = ca. 100 fm Schadbuche |
| Gemeindewald Mittelaschenbach im Bereich des Odersbergs | = ca. 150 fm Schadbuche |
| Gemeindewald Morles im Bereich des Weinberges/ Altebergs | = ca. fm Schadbuche |
| (Menge noch nicht bekannt) | |
| Gemeindewald Silges | ca. 250- 300 fm Nadelholz |
Revierleiterin Anabel Wolf erläuterte, dass der Einschlag bereits mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Fulda abgestimmt wurde.
Im Sommer 2024 soll evtl. eine Durchforstung mittels Harvester des voraussichtlich anfallenden Käferholzes durchgeführt werden.
Der Ausschuss empfahl, das Holz den Nachbarberechtigten und Brennholzinteressenten aus dem Gemeindegebiet zur Verfügung zu stellen.
Es soll vorher abgefragt werden, ob Interesse an Fichte- Käferholz besteht.
Beim nächsten Tagesordnungspunkt (TOP 4) ging es um die Bereitstellung von Brennholz für die Nachbarberechtigten.
Die Revierleitung machte zunächst deutlich, dass der geplante Einschlag nicht für 10 rm/pro Recht ausreicht.
Der Ausschuss beschloss einstimmig, aufgrund des reduzierten Einschlages zunächst 8 Raummeter pro Nachbarrecht zur Verfügung zu stellen. Das Brennholz soll möglichst im Wald des jeweiligen Ortsteiles bereit gestellt werden. Fehlende Mengen sollen durch Lose in anderen Ortsteilen ergänzt werden.
Der Ausschuss beschloss weiterhin die Abschaffung der Varianten B und C zur Bereitstellung des Brennholzes- zunächst nur für das Jahr 2024. Das NB- Holz wird nur noch als gerückte Polter bereit gestellt. Die Polter sollen dann, wie in früheren Jahren, ortsteilweise verlost werden.
Die Listen für die Brennholzbestellung werden den Ortsvorstehern in den nächsten Tagen zugesandt. Die Berechtigten werden gebeten, ihre Bestellung baldmöglichst zu tätigen.
Bei Top 5 wurde über den Entwurf des Haushaltsplanes 2024 beraten. Bürgermeisterin Frohnapfel erläuterte die Ansätze, die der Ausschuss zur Kenntnis nahm.
Beim Tagesordnungspunkt Verschiedenes berichtete Herr Ostertag über das Auftreten des Eicheprachtkäfers als Schädling für Eichen.