„Rauchentwicklung aus Gebäude - unklar“, so lautete die Alarmmeldung, die am Montag, 27. Februar gegen 19.15 Uhr bei den Einsatzkräften der Feuerwehren Rhodt und Edenkoben auf deren Funkmeldeempfängern übermittelt wurde. Bei solchen so genannten Inspektionsübungen wird unter einsatznahen Bedingungen geübt. Dies beginnt über die Alarmierung und Anfahrt zur Einsatzstelle und nimmt in der realistischen Lagedarstellung vor Ort seinen Lauf. Die eingesetzten Kräfte wissen dabei nicht, was sie erwartet. Das dient zur Vorbereitung auf Realeinsätze und zur Gewöhnung an stressgeladene Einsatzsituationen. Zusätzlich geschieht das Ganze unter den kritischen Augen von Übungsbeobachtern, die die Abläufe und den Ausbildungsgrad der Wehrangehörigen beurteilen.
Die Rhodter und Edenkobener Wehrleute wurden mit einem nicht unwahrscheinlichen Szenario konfrontiert. In einem Einfamilienhaus kam es bei Renovierungsarbeiten im Keller zu einem Feuer. Ein dort beschäftigter Handwerker wurde in einem der Kellerräume vermisst. Die in den Obergeschossen wohnhafte Familie konnte aufgrund der starken Rauchentwicklung im Treppenhaus das Gebäude nicht verlassen und war durch die fortschreitende Ausbreitung der Rauchgase gefährdet. Die ersteintreffende Rhodter Wehr erkundete mit Einheitsführer Steffen Schwarztrauber die Lage und startete die Menschenrettung im Keller durch einen Trupp ausgerüstet mit Atemschutzgeräten. Die dort vermisste Person war unmittelbar in der Nähe des Brandereignisses maximal gefährdet und musste sofort gerettet werden.
Die kurz darauf ankommende Stützpunktfeuerwehr aus Edenkoben, unter der Einsatzleitung von Frederic Schneider, leitete die weitere Menschenrettung aus dem Obergeschoss ein. Eine Person, die am Fenster Richtung Straße um Hilfe ersuchte, wurde mittels der Drehleiter in Sicherheit gebracht. Eine zusätzliche Herausforderung war es, eine weitere, in einem Zimmer im Obergeschoss befindliche nicht gehfähige Person zu transportieren. Diese musste im Anschluss durch die Edenkobener Einsatzkräfte, über den dann mit einer speziellen Krankentragenlagerung ausgerüsteten Rettungskorb der Drehleiter, gerettet werden.
Zeitgleich führten zwei weitere Trupps der Feuerwehr Rhodt eine Menschenrettung über die vierteilige Steckleiter auf der Rückseite des Wohnhauses durch. Dort hatte sich ein weiterer Bewohner hilfesuchend am Fenster im Obergeschoss bemerkbar gemacht, nachdem auch in diesem Bereichen die Rauchausbreitung stetig zunahm. Ein weiterer Trupp, der zur Kontrolle des Erdgeschosses mit Hilfe einer Wärmebildkamera eingesetzt war, konnte im dortigen Wohnbereich eine, aufgrund der Rauchgase bewusstlose Person auffinden und in Sicherheit bringen.
Außerhalb des Gebäudes erfolgte unmittelbar die Erstversorgung der Patienten durch die Kräfte der Feuerwehr, bis zur Übergabe an den fiktiv auch anwesenden Rettungsdienst.
Parallel zu diesen laufenden Rettungsmaßnahmen wurde im Hintergrund die Wasserversorgung, Ausleuchtung der Einsatzstelle sowie Einsatzstellenlogistik durch die Feuerwehrkräfte aufgebaut und betrieben.
Nach erfolgter Rettung aller Bewohner, verlagerte sich der Einsatzschwerpunkt auf die abschließende Brandbekämpfung. Zwei Trupps, ausgestattet mit Atemschutzgeräten und Wärmebildkameras, führten die weiteren Löscharbeiten durch. Zu diesem Zeitpunkt leiteten die Kräfte auch die Entrauchung der Einsatzstelle mittels einer Überdruckbelüftung ein.
Nach abschließender Kontrolle konnte das Übungsziel als „erreicht“ vermeldet werden. Im Anschluss an den Rückbau der Einsatzmittel und das Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge erfolgte noch eine Nachbesprechung der Übungsziele, welche als durchweg gelungen attestiert werden konnten.
Insgesamt waren 40 Feuerwehrwehrkräfte mit fünf Fahrzeugen an der Abarbeitung der Gesamtlage beteiligt. Während der gesamten Übung war die Feuerwehreinsatzzentrale der Verbandgemeinde Edenkoben besetzt, zur Unterstützung des Einsatzleiters in Ausführung seiner Tätigkeit vor Ort.
Durchaus zufrieden zeigten sich auch stellvertretender Wehrleiter Andy Haag sowie Edenkobener Wehrführer Joachim Peter, die beide das Übungsszenario als Beobachter verfolgten und beurteilten.
Die Feuerwehren Rhodt und Edenkoben bedanken sich recht herzlich bei den Eigentümern für die Bereitstellung des Übungsobjekts, sowie bei allen Teilnehmern und Unterstützern der Übung.
Text und Bilder: Feuerwehr Edenkoben