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Amtsblatt VG Edenkoben
Ausgabe 14/2023
Seite 4
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Antworten und Geschichten der Weinprinzessinnen der Südlichen Weinstraße

Die Weinprinzessinnen der Südlichen Weinstraße Hanna Spies und Laura Götze wurden im September 2022 gekrönt. Im November wurden die Hoheiten vom Verein der Südlichen Weinstraße und der Ortsgemeinde Altdorf zu einem Empfang in die Gäuhalle in Altdorf eingeladen. Bisher sind die Hoheiten nun schon sechs Monate in ihrem Ehrenamt tätig. Kristin Weilacher, Auszubildende in der Verbandsgemeinde Edenkoben, erhielt die Aufgabe, mit den Weinprinzessinnen der Südlichen Weinstraße ins Gespräch zu kommen.

Wie gestaltet sich das Zusammenspiel zwischen Ihren Berufen, der Tätigkeit als Weinprinzessin und dem Aspekt der Freizeit? Ist es möglich, all diese Komponenten „unter einen Hut zu bringen“ oder geht da gerne mal die Freizeit verloren?

Laura Götze: „Beruf, Ehrenamt und Freizeit unter einen Hut zu bekommen ist manchmal gar nicht so einfach. Es gibt durchaus Termine, für die man früher von der Arbeit gehen muss, oder es finden mehrere Termine an einem Tag statt. Da kommt die Freizeit oft zu kurz.“

Hanna Spies: „Die Vereinbarkeit des Amtes mit Job, Freunde und Familie ist herausfordernd aber nicht unmöglich. Es ist ein Amt, dass ich ein Jahr ausführen darf und in diesem Punkt müssen an andere Stellen Kürzungen wohl oder übel stattfinden. Dies nehme ich aber gerne in Kauf. Grundsätzlich muss ich sagen, dass mein Arbeitgeber sehr kulant ist. Leider musste mein Vater im Herbst öfters eine Absage von mir verkraften, da ich abends zu Veranstaltungen eingeladen war und er im Herbst auch öfters meine helfende Hand im Betrieb benötigt hätte. Weiterhin probiere ich mir einmal in der Woche ein paar Stunden einfach mal Zeit für mich zu nehmen. Dann gehe ich spazieren, fahre Inliner oder mach sonst irgendetwas, auf was ich gerade Lust habe.“

Anfang des Jahres waren Sie ja beide beim Weltcup für Bob- und Rodelsport. Was haben Sie dort eigentlich gemacht? Wie sind die drei Tage abgelaufen? Was hatte der Weltcup mit dem Thema „Wein“ zu tun bzw. wo findet sich bei solch einer Veranstaltung die Verbindung zum Wein wieder?

Laura Götze: „In Winterberg durften wir die Südliche Weinstraße gemeinsam mit dem Deutschen Weintor - dem Partner der Veltins-Eisarena - vertreten. In der VIP-Lounge durften wir freitags bei der „Champion Night“ die Weine des Deutschen Weintors ausschenken und auch ein paar Sportler kennenlernen. Samstags konnten wir in der VIP-Lounge den Weltcup für Bob und Skeleton verfolgen und schenkten dabei wiederum Weine des Deutschen Weintors aus.“

Hanna Spies: „Für mich waren diese drei Tage sehr interessant, denn ich glaube nicht, dass ich noch einmal die Möglichkeit bekommen werde an einen Weltcup dabei zu sein und so viele Wintersportler hautnah zu erleben. Es hat mir sehr viel Spaß bereitet, die Weine des Deutschen Weintors zu repräsentieren und das Deutsche Weintor besser kennenzulernen.“

Welche Veranstaltungen waren bisher für Sie am spannendsten? Aus welchen Terminen haben Sie am meisten mitgenommen? Was fällt Ihnen hierzu ein, wenn Sie direkt und ganz spontan aus dem Bauch heraus entscheiden müssten?

Laura Götze: „Am spannendsten war definitiv der Weltcup für Bob- und Rodelsport in Winterberg, sowie Ende 2022 die Sportler des Jahres-Gala 2022. Generell gilt: Aus jedem Termin nimmt man etwas Wichtiges mit, ob es eine neue Bekanntschaft oder ein tolles Ereignis ist.“

Hanna Spies: „Am spannendsten würde ich sagen, war für mich die Veranstaltung Sportler des Jahres 2022 in Baden-Baden. An dieser Veranstaltung haben Laura und ich gemeinsam mit der Pfälzischen Weinprinzessin Sandra teilgenommen. Wir durften an diesem Abend die Weine des Weinguts Anselmann aus Edesheim ausschenken. Besonders spannend fand ich die verschiedenen Sportler kennenzulernen und ab und zu ein ganz normales Gespräch mit diesen zu führen. Interessant fand ich auch zu wissen, wie die Veranstaltung abläuft, da ich diese früher schon öfters im Fernsehen gesehen habe.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich von allen Veranstaltungen etwas mitgenommen habe. Besonders in Erinnerung wird mir allerdings immer der Neujahrsempfang des Landkreises Südliche Weinstraße bleiben, denn an diesem Abend habe ich zahlreiche Gespräche mit vielen verschiedenen Menschen wie beispielsweise politische Vertreter oder auch Bürgerinnen und Bürger geführt. Dabei ging es nicht immer nur um Themen, die den Weinbau betreffen, sondern auch um private oder auch politische Geschehnisse. Das finde ich wirklich das Schönste an meinem Amt, verschiedene Menschen kennenzulernen und über die unterschiedlichsten Themen zu reden.“

Mittlerweile sind Sie ja beide schon eine Weile im Amt als Weinprinzessinnen der Südlichen Weinstraße tätig. Würden Sie sagen, dass Sie sich Ihre Repräsentationstätigkeit so vorgestellt haben oder sind Sie selbst mal überrascht, weil Sie mit solch einer Aufgabe nicht gerechnet hätten?

Laura Götze: „Ich wusste, dass dieses Amt deutlich weitreichender ist, dennoch ist es erstaunlich, wie weit einem die Krone doch führt. Am tollsten finde ich, dass ich meine Heimat aus einem ganz neuen Blickwinkel kennenlernen kann.“

Hanna Spies: „Ich glaube so ähnlich schon, aber auf jeden Fall nicht so facettenreich. Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass wir teilweise an einem Tag zwei oder mehr Auftritte haben und wir uns demnach aufteilen müssen, um bei allen Veranstaltungen die SÜW vertreten zu können. Schön ist, dass alle Veranstaltungen verschieden aber dennoch für sich einzigartig waren, vom Sportler des Jahres 2022, zu Neujahrsempfängen und auch an einem Schlachtfest durfte ich schon teilnehmen. Keine Veranstaltung ist wie die andere, sodass ich bei jeder Veranstaltung gespannt bin, was auf mich zukommt. Überrascht bin ich manchmal wie herzlich wir als Weinprinzessinnen von den Veranstaltern, von den Winzern aber auch von den Bürgern begrüßt werden und wie sehr die Menschen sich darüber freuen, dass wir bei der Veranstaltung dabei sind. Das zeigt mir immer wieder, wie wichtig und auch besonders das Amt als Weinprinzessin der Südlichen Weinstraße ist.“

Da Sie dieses Amt zusammen ausfüllen, stellt sich für mich die Frage, wie Ihre Zusammenarbeit und Absprache untereinander funktioniert? Sind Sie sich da immer einig oder gibt es auch Bereiche, wo Sie Ihre Ansichten zusammenführen müssen? Im Zuge dessen auch die Frage, ob sich Teamwork in diesem Amt besonders auszahlt oder ob doch auch manchmal die „Einzelarbeit“ und „Einzelideen“ gefragt bzw. sinnvoller sind?

Laura Götze: „Tatsächlich ist es am Anfang erst mal eine Umstellung einen Termin zu zweit wahrzunehmen, aber es hat auch seine Vorteile - zum Beispiel kennt man immer jemanden, wenn man einen Termin an einem Ort hat, an dem man vorher noch nie war. Auch wenn wir unsere Reden schreiben, gibt es Vorteile. Habe ich etwa angefangen, eine Rede zu schreiben, und bin nicht ganz zufrieden, kann ich mich mit Hanna austauschen. Bisher hat es immer gut geklappt, dass der andere weiterhelfen konnte.“

Hanna Spies: „Laura und ich schreiben regelmäßig über WhatsApp - um beispielsweise unsere Outfits abzustimmen oder zu besprechen, wer auf welche Veranstaltung geht. Teamarbeit ist vor allem gefragt, wenn wir gemeinsam auf eine Veranstaltung gehen und wir eine kurze Rede halten sollen. Auch bei Beiträgen in Instagram stimmen Laura und ich uns immer ab, sodass beide mit dem Text und mit den geposteten Bildern zufrieden sind. Ab und zu telefonieren Laura und ich auch. Das ist meistens dann der Fall, wenn wir mehrere Sachen zu besprechen haben. Bis jetzt würde ich sagen, dass Laura und ich noch keine großen Differenzen oder verschiedene Ansichten hatten, die sich nicht unter einen Hut bringen ließen. Als Team muss man auch manchmal Kompromisse eingehen, aber das fällt uns beiden nicht schwer. So wie sich die zwei Pfälzischen Weinprinzessinnen und die Pfälzische Königin als Team Pfalz fühlen, so fühlen sich Laura und ich als Team SÜW, denn wir repräsentieren gemeinsam die Südliche Weinstraße. Einzelarbeit oder Einzelideen sind dann gefragt, wenn wir alleine auf eine Veranstaltung gehen.“

Bei dem Wort „Weinprinzessin“ denkt ja bestimmt jeder sofort an den Wein. Doch hier stellt sich die Frage, ob sich das Thema „Wein“ bei allen Veranstaltungen wiederspiegelt und wenn ja, wie man sich dies vorstellen kann?

Hanna Spies: „Diese Frage kann ich klar und deutlich mit Nein beantworten. Nicht alle Veranstaltung haben immer einen Bezug zu Wein, so war ich im Oktober zu der Veranstaltung Deutschland singt und klingt in Steinfeld eingeladen oder durfte auch die Sieger der Altdorfer Rallye ziehen und verkünden. Trotz alledem würde ich sagen, dass circa 90 Prozent unserer Events in einem indirekten oder direkten Zusammenhang zu dem Thema Wein stehen. Als Weinprinzessin dürfen wir manchmal ein Weingut auf einem Event vertreten und deren Weine ausschenken, so wie das etwa bei der Veranstaltung Sportler des Jahres 2022 der Fall war. Weiterhin werden wir auf Messen und vor allem auf Kerwe sowie Weinfeste eingeladen. Dort repräsentieren wir alle Winzer der Südlichen Weinstraße sowie deren Weine. Kerwe und Weinfeste eröffnen wir meistens und besuchen danach mit dem Veranstalter alle geöffneten Höfe und Aussteller. In den Winzerhöfen dürfen wir oft einige Weine des Weinguts probieren und sprechen dann natürlich mit den Winzern über das Weingut. Sollte es mal keinen Bezug zum Thema Wein geben, so kommt trotz alledem das Thema Wein immer wieder auf den Tisch. Spätestens wenn die Besucher der Veranstaltung merken, dass ich eine Weinprinzessin bin, wird über verschiedene Themen aus dem Weinbau geredet. Eine der häufigsten Fragen: Wie war die Lese letztes Jahr, nach dem Lieblingswein oder Meinungen zu gewissen Weinen ist. Aber am meisten werde ich gefragt, wie man Weinprinzessin wird und welche Aufgaben mit dem Amt verbunden sind.“

Ihre gemeinsame Aufgabe lautet ja „im Team eine Region repräsentieren“. Wie gestaltet sich denn solch eine Aufgabe und deren Umsetzung?

Hanna Spies: „Das A und O dieser Aufgabe ist Kommunikation. Wichtig ist eine ehrliche und offene Kommunikation sowie Vertrauen. Nicht nur zwischen Laura und mir, sondern auch mit dem Verein Südliche Weinstraße sowie den Veranstaltern. Eines der wichtigsten Teile unserer Aufgabe ist, als Team zu repräsentieren, und das muss auch funktionieren. Was man auch nicht vergessen darf, wir repräsentieren eine Region. Das heißt, wir repräsentieren nicht ein Weingut oder eine Gemeinde, nein wir repräsentieren den gesamten Landkreis Südliche Weinstraße. Nach einer offiziellen Anfrage werden Abläufe, Aufgabenverteilung oder Kleiderordnung besprochen.“