Burrweiler feiert in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen sein 750-jähriges Dorf-Jubiläum.
Am 7. April 1275 wurde der Ort in einer Urkunde von König Rudolf von Habsburg, welche im Kloster Weißenburg aufbewahrt wird, erstmals erwähnt. So fand auf den Tag genau am Montag, 7. April auch die eigentliche Jubiläumsveranstaltung in der örtlichen Festhalle statt.
Geht man davon aus, dass fast alle Orte in der Nachbarschaft und der näheren Umgebung, wie Flemlingen, Böchingen, Roschbach, Weyher oder Gleisweiler und auch die Stadt Edenkoben, mindestens 1000 Jahre, wenn nicht sogar 1250 Jahre und älter sind, dürfte dies wohl auch im Falle Burrweiler so sein, doch gibt es dafür leider keine schriftlichen Beweise.
Am Dienstag, 1. April stand in der Festhalle auch der seit Februar 2023 alle zwei Monate stattfindende gemeinsame Mittagstisch der Gemeinde, ganz im Zeichen des Jubiläums. Für 750 Cent, also 7,50 Euro, kredenzten die fleißigen Küchenhelferinnen und-helfer Schweinerollbraten mit Semmelknödeln und Salat, eingerahmt von einem köstlichen Spargel-Schinken-Röllchen als Vorspeise und leckeren Kuchen zum Dessert. Wie immer waren alle Speisen selbstverständlich hausgemacht. Noch am Vormittag wurde gerollt was das Zeug hielt.
Ingrid Weber, Seniorenbeauftragte der Gemeinde, die zusammen mit Theresa Schenk den Mittagstisch federführend organisiert, freute sich auch diesmal wieder über den regen Zuspruch von 50 Gästen.
„Es ist schön, dass unser Angebot so gut angenommen wird. Das Essen bildet zwar den Mittelpunkt des Mittags, aber es ist für unserer Bürgerinnen und Bürger auch immer wieder eine sehr gute Gelegenheit sich zu treffen und auszutauschen, sozusagen Auge in Auge.“
Insgesamt engagieren sich jedes Mal zehn bis zwölf Damen und Herren, die ein stets abwechselndes Menü offerieren. Dieses wird dann, ganz wie man es in einem guten Restaurant gewohnt ist, den Gästen an den Tischen serviert. Dazu gibt es an der Theke immer eine Auswahl an guten Burrweilerer Weinen, Bier und alkoholfreien Getränken. Die Kosten hierfür sind verständlicherweise zwar nicht im Preis für das Essen enthalten, bewegen sich aber auf humanem Niveau.
Ein besonderes Schmankerl gab es diesmal bei der Tischdekoration. Klaus Lambert, Sohn der vor kurzem verstorbenen Dorfältesten Elisabeth Lambert, war an Ingrid Weber herangetreten und fragte, ob sie einige Keramikfiguren aus der Sammlung seiner Mutter nicht für die Dekoration in der Festhalle gebrauchen könnte. So zierten neben Blumen diesmal auch Hasen, Hühner und Enten die Tische.
„Da hätte sich Liesel sicher gerfreut. Ich bin mir sicher, dass sie heute im Geiste bei uns war“, sagte Ingrid Weber mit einem Blick gen Himmel.
Die mit 95 Jahren aktuell zweitälteste „Burrerin“, Edith Beck, freut sich jedes Mal nicht nur auf das gute Essen, ihr ist das gemeinsame Beisammensein mit netten Unterhaltungen mindestens genauso wichtig. „Wir sind schon Stammkunden hier“, sagte sie und meinte mit „wir“ einige Damen und Herren, die mit ihr am Tisch saßen.
Erfahrungsgemäß ist die ältere Klientel stärker vertreten, was nicht zuletzt daran liegt, dass die jüngere Genration an einem Dienstagmittag um zwölf Uhr, also beim „High Noon“, doch überwiegend am Arbeitsplatz gefordert ist. Aber wie es der Name der Veranstaltung „Gemeinsamer Mittagstisch“ schon sagt, steht das Angebot allen Altersgruppen zur Verfügung.
Der nächste Mittagstisch ist für Dienstag, 3. Juni, 12 Uhr terminiert.