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Amtsblatt VG Edenkoben
Ausgabe 28/2023
Amtlicher Teil
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Freigabe Ortsdurchfahrt in Edesheim

„Freie Fahrt für alle“ heißt es seit dem vergangenen Freitag wieder auf der Staatsstraße in Edesheim. Ortsbürgermeisterin Sigrid Schwedhelm-Schreiner, der Landtagsabgeordnete Florian Maier, Landrat Dietmar Seefeldt, der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Edenkoben Eberhard Frankmann und Fachgruppenleiter Georg Delb vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Speyer durchschnitten das rot-weiße Trassierband und schon wenig später fuhren wieder Dutzende von Fahrzeugen in beide Richtungen über die L 516.

Im September 2021 wurde mit der gemeinsamen Baumaßnahme des LBM, der Verbandsgemeindewerke und der Ortsgemeinde an der nördlichen Ortseinfahrt begonnen, nach 19 Monaten ist diese abgeschlossen - sogar drei Monate früher als ursprünglich geplant.

Den Ausbau hatten drei Personen initiiert, wovon zwei anwesend waren: Christian Sternberger, ehemaliger Ortsbürgermeister, Theresia Riedmeier, ehemalige Landrätin des Kreises Südliche Weinstraße, und Wolfgang Schwarz, damaliges Mitglied des Landtages Rheinland-Pfalz (entschuldigt). Sigrid Schwedhelm-Schreiner sagte, dass Edesheim eine neu gestaltete Ortsdurchfahrt bekommen habe, die zum Anhalten und Verweilen einlädt. Die Ortschefin verwies aber auch auf die Tatsache, dass sich nicht alle Pläne haben realisieren lassen. Auch habe es kritische Stimmen aus der Bevölkerung gegeben. „Der Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger und auch den Besucherinnen und Besuchern gefällt aber das neue Erscheinungsbild,“ stellte sie fest. Auch wenn die Straße nun wieder befahrbar ist, stehen am Straßenrand noch viele gestalterische Arbeiten bei den Pflanzbeeten, dem Veltenplatz und an der Weed an. Diese werden naturbedingt dann vom Herbst bis in den Frühling vorgenommen.

Besonders die Anwohner der Staatsstraße hatten Grund zu feiern, litten doch sie am stärksten unter den Bauarbeiten, konnten Phasenweise ihre Anwesen nur zu Fuß erreichen. Aber auch die Anlieger der Dorfstraßen hatten zu leiden, war es ihnen oft kaum möglich auf Grund des hohen Verkehrsaufkommens ihre Anwesen zu verlassen. Auf sich ständig ändernde Verkehrsführungen und Halteverbote mussten sie sich ebenfalls einstellen, Fahrzeuge fuhren sich in den Baustellen fest, LKW hielten sich nicht an Durchfahrtsverbote. Die Ortsbürgermeisterin dankte allen Bürgerinnen und Bürgern für ihre große Geduld und ihr Verständnis, auch wenn es nicht immer einfach gewesen sei.

Mit Regina von Nida aus Kleinfischlingen und Michael Diehl aus Großfischlingen waren auch Ortsbürgermeister aus den Nachbargemeinden vertreten, die ebenso wie Venningen, Roschbach und Hainfeld durch die Sperrung der Staatsstraße stark betroffen waren, mussten sie doch viel inoffiziellen Umleitungsverkehr ertragen.

„Gelegentlich mussten wir als Gemeinderat improvisieren und kurzfristige Änderungen bei Vor-Ort-Terminen beschließen, da Pläne und Praxis gelegentlich sehr differenzierten“ stellte Schwedhelm-Schreiner fest. Dadurch habe man dann das Planungsbüro Teambau gelegentlich unter Druck gesetzt. Sie dankte Horst Fischer und Melanie Seeber für ihre Geduld. Seit Beginn der Maßnahme gab es 80 Jour Fix-Termine, stets präsent war auch die VG Edenkoben, in Person von Carsten Eschwe aus der Bauabteilung, Sparte Tiefbau.

Federführender Partner der gemeinsamen Maßnahme war der LBM mit dem man gemeinsam nach Lösungen suchte und diese auch fand. Es sei eine sehr positive Zusammenarbeit mit dem LBM gewesen, die man sich in Edesheim auch für zukünftige Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen wünsche, sagte Schwedhelm-Schreiner.

Eine wichtige Stelle bei einer solchen Baumaßnahme ist auch der Fachbereich Bürgerdienste der Verbandsgemeindeverwaltung, wenn es um Umleitungen, Sperrungen und Verkehrspolizeiliche Anordnungen geht. Die Verbandsgemeindewerke haben die Wasser- und Abwasserleitungen geplant und überwacht, Spülungen vorgenommen, Trinkwasserproben entnommen, Hydranten und Sinkkästen überprüft. Sie vergaß auch nicht die VG-Finanzabteilung, denn wenn Rechnungen nicht beglichen würden, mache auch die Baustelle keine Fortschritte..Wichtigster Partner der Baumaßnahme war die Firma Eiffage aus Alzey, durch deren gezielte Arbeit die Maßnahmen zügig und vor allem auch mehr als zufriedenstellend voran gingen.

Erster Beigeordneter Eberhard Frankmann: „Dass diese komplexe und mit viel Abstimmungsbedarf durchgeführte Baumaßnahme deutlich früher als geplant abgeschlossen werden konnten, ist der professionellen Arbeit des Bauunternehmens, aber auch dem guten Zusammenspiel der Planer und aller Beteiligten zu verdanken. Alle Anwohnerinnen und Anwohner der Staatsstraße, der Umleitungsstrecken und alle Verkehrsteilnehmer nehmen dies sicher anerkennend zur Kenntnis. Wir alle hoffen und wünschen uns, dass trotz neuer Straße die Geschwindigkeitsbegrenzung 30 km von allen Verkehrsteilnehmern eingehalten wird.“

Die Kosten der Maßnahme, die in acht Bauabschnitten durchgeführt wurde, summierten sich auf vier Millionen Euro. Davon entfallen 2,05 Millionen Euro auf das Land Rheinland-Pfalz, 1,18 Millionen Euro auf die Ortsgemeinde Edesheim und 1 Million Euro auf die Verbandsgemeindewerke Edenkoben. An Zuschüssen erhielt die Ortsgemeinde 211.000 Euro vom Land, dazu weitere 35.000 Euro für den Ausbau der Bushaltestelle am Veltenplatz.

Auf Schautafeln konnten sich die Besucherinnen und Besucher noch einmal über die Baumaßnahme informieren, wobei besonders die Zahlen beeindruckten. 1,2 Kilometer Vollausbau, 10.000 Quadratmeter Asphalt, 5.000 Quadratmeter Pflaster, 2.000 Quadratmeter Bordsteine, 2.500 Meter Rinnen, 450 Meter Anschlussleitungen für die Straßenentwässerung, 2.000 Kubikmeter Frostschutzschicht, 952 Meter Wasserleitung,15 Hydranten, 66 Hausanschlüsse und 45 Kanalhausanschlüsse.

Text: Heinz Lambert, Bilder: Robert Wagner