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Amtsblatt VG Edenkoben
Ausgabe 36/2024
Amtlicher Teil
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Konstituierende Sitzung des Gemeinderates Hainfeld

Der neue Gemeinderat Hainfeld.

Die neue Ortsbürgermeisterin Ute Schweig und der ehemalige Ortsbürgermeister Wolfgang Schwarz.

Zum ersten Mal in der 1243-jährigen Geschichte Hainfelds, steht mit Ute Schweig eine Frau an der Dorfspitze. In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend nahm ihr Amts-Vorgänger Wolfgang Schwarz den Amtseid ab. Schweig war bei der Kommunalwahl am 9. Juni mit 79,7 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt worden. Die neue Ortschefin fungierte zuletzt 20 Jahre lang als Erste Beigeordnete. Wolfgang Schwarz überreichte ihr den großen Schlüssel für das Rathaus und ein kleines, viele Früchte tragendes Obstbäumchen, auf dass ihr viel „Süßes“ im Amt widerfahren möge.

Die Position des Ersten Beigeordneten nimmt künftig Markus Kohl ein, der ebenso einstimmig gewählt wurde, wie der neue Beigeordnete Norbert Wochele. Er folgt auf Werner Engel der nicht mehr kandidiert hatte. Kohl wird für die Bereiche Friedhof und Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein, Wochele kümmert sich um Feld, Wald und den Bauhof.

Als neue Ratsmitglieder wurden Annette Borell-Diehl, Caroline Guyens, Hedwig Klein, Heike Rheinwalt und Julian Weis verpflichtet. Die Wahl von Weis ist auch ein Zeichen für die Zukunft des Dorfes, ist er mit 19 Jahren doch das jüngste Ratsmitglied. „Es ist schön, dass auch frisches Blut in den Rat kommt“, sagte Wolfgang Schwarz, der sich zudem freute, dass der Frauenanteil deutlich gesteigert wurde. Weiter im Gremium mit dabei sind Matthias Bader, Antje Bakir, Frank Fromm, Alexander Koch und Andreas Lutz.

In ihrer Antrittsrede sagte Ute Schweig: „Ich bin stolz auf das Wahlergebnis, weiß aber auch, dass viele Erwartungen in mich gesetzt werden. Ich bin mir der Herausforderung voll bewusst, die das Amt mit sich bringt. Ich will Ortsbürgermeisterin für alle Bürgerinnen und Bürger sein, denn Hainfeld, das sind wir alle. Nur gemeinsam bringen wir Hainfeld weiter nach vorne. Das Motto lautet Miteinander nicht Gegeneinander.“ Sie sagte, dass sie in große Fußspuren trete, bemerkte aber auch: „Nur wer seinen eigenen Weg geht, hinterlässt auch eigene Spuren.“ Ihr Dank ging an ihre Familie.

An Wolfgang Schwarz überreichte sie die Ehrenurkunde des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz für dessen 30 Jahre währenden Verdienste um das Gemeinwesen. Sie selbst durfte für ihre mittlerweile 22-jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Rat ebenfalls die Urkunde des kommunalen Spitzenverbandes entgegennehmen.

Was die Dauer der ehrenamtlichen Tätigkeit angeht, die ebenfalls vom Gemeinde- und Städtebund gewürdigt wurde, setzte Eduard Geiger das i-Tüpfelchen. 40 Jahre hat er sich ununterbrochen für die Gemeinde und deren Wohl eingesetzt, brachte viel Herzblut ein und war immer zur Stelle wenn er gebraucht wurde. „Edi war stets auf Achse, um für sein Hainfeld etwas zu tun,“ sagte Wolfgang Schwarz. Georg Diehl war zehn Jahre Mitglied des Rates und erhielt die Dankurkunde der Ortsgemeinde, ebenso wie Peter Mohr und Werner Engel für ihr jeweils fünfjährige Mitarbeit im Rat.

An alle gerichtet sagte Ute Schweig: „Eure Arbeit verdient Anerkennung und Respekt. Ihr wart auch dann zum Wohl der Gemeinde da, wenn andere ihre Freizeit längst anderweitig verbrachten und diese genossen.“

Wolfgang Schwarz blickte auf seine 30 Jahre währende Arbeit in der Kommunalpolitik zurück, davon zuletzt 20 Jahre als Ortsbürgermeister. Für ihn sei heute das Ende eines Lebensabschnittes, wobei er aber feststellte: „Wer loslässt hat die Hände frei für Neues.“

Er habe sich Gedanken gemacht, was in diesen 30 Jahren so alles passierte, um festzustellen, dass das Positive überwogen habe. Seine persönlichen Highlights waren der Ausbau der Weinstraße, die 1225-Jahr Feier, der Bau des Abenteuerspielplatzes unter Einbeziehung der Wünsche von Kindern und Jugendlichen, das Baugebiet alter Sportplatz, die Erweiterung der Kita und das Baugebiet „Im Pflaumen.“ Hainfeld sei eine prosperierende Gemeinde, in die nicht zuletzt durch die Ausweisung neuer Baugebiete auch junge Familien in den Ort gekommen seien und sicher noch kommen werden.

„Ich bin zufrieden mit dem Erreichten, auch wenn es nicht immer einfach war. Die Gesellschaft hat sich verändert. Heute steht das Ich-Denken über dem Wir-Denken. Dies sollte nicht sein.“ Sein Dank galt seiner Familie.

Am Ende seiner Abschiedsrede richtete sich Schwarz noch einmal an Ute Schweig und zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und den früheren Ministerpräsidenten Kurt Beck, die beide einmal gesagt hatten: „Ich gebe keine Ratschläge, denn Ratschläge sind auch Schläge.“

Zur Erinnerung überreichte Ute Schweig an Wolfgang Schwarz ein von der örtlichen Künstlerin Marika Fünffinger gemaltes Aquarell, dass eine sehr gelungene Gesamtansicht von Hainfeld zeigt.

Text und Bilder: Heinz Lambert