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Amtsblatt VG Edenkoben
Ausgabe 39/2023
Amtlicher Teil
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Bekanntmachung der Stadt Edenkoben

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Edenkoben,

schwere Tage sind seit der Entführung und dem sexuellen Missbrauch eines Kindes unserer Stadt vergangen. Die schreckliche Tat hat uns schockiert, tief betroffen und auch wütend gemacht. Sie hat viele Fragen aufgeworfen. Einige davon hatte ich bewusst öffentlich gestellt, weil wir es nicht akzeptieren dürfen, dass so eine Verbrechen unter uns geschieht. Deshalb ist die Aufarbeitung und Aufklärung wichtig. Sie hat begonnen und es wurden erste Antworten darauf gefunden, wie diese vermeidbare Tat passieren konnte.

Es ist für mich weiterhin schwer zu akzeptieren, dass die Justiz nicht konsequenter handeln konnte und wir als Stadt, unsere Kindergärten und Schulen nicht über diese Gefahrensituation informiert wurden. Es zeichnet sich ab, dass eine wichtige Rolle beim Ziehen der Konsequenzen dem Gesetzgeber zukommt. Es ist gut, dass sich auf Landesebene jetzt intensiv damit auseinandergesetzt wird.

Das Gymnasium Edenkoben sowie alle weiteren Schulen unserer Stadt haben klargestellt, dass ihnen im Vorfeld der Tat keine Informationen zu einer solchen Gefahrensituation vorlagen. Vor diesem Hintergrund ist festzustellen, dass auf Seiten des Gymnasiums Edenkoben keine Versäumnisse gab. Im Gegenteil, nach dem Fernbleiben des Mädchens vom Unterricht wurden die Eltern umgehend informiert und so die zeitnahe Fahndung durch die Polizei ausgelöst. Auch in der Bewältigung der schrecklichen Tat leistet die Schule eine zentrale Rolle.

Unterstützung für die betroffene Familie kommt auch von Ihnen. Zwischenzeitlich sind auf dem Spendenkonto die ersten Spenden eingegangen, die wir den Eltern des Mädchens zukommen lassen werden. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Anteilnahme und die Unterstützung. Die Spende wird den finanziellen Spielraum der Familie in dieser schwierigen Zeit sichern. Es ist ein starkes Signal, dass wir als Bürger dieser Stadt so zusammenhalten.

Gemeinsam mit der Schule werden wir alles tun, um dem Mädchen und seiner Familie auch weiterhin beizustehen. Neben der Aufklärung und dem Ziehen von Konsequenzen ist es wichtig, Ruhe in unsere Stadt einkehren zu lassen. Dabei mitzuhelfen, darum bitte ich Sie alle herzlich. Unsere Gedanken sind weiterhin bei der Familie.

gez. Ludwig Linz, Stadtbürgermeister