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Amtsblatt VG Edenkoben
Ausgabe 48/2023
Amtlicher Teil
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Zwischenbericht Klimaschutzkonzept

Beim Ausschuss für Bauwesen, Umweltschutz und Landschaftspflege legte Klimaschutzmanager Lukas Burckgard am 23. November seinen Zwischenbericht zum Klimaschutzkonzept der Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben vor. Einige der Inhalte werden nachfolgend näher ausgeführt.

Der Gesamtenergieverbrauch setzt sich aus den Teilbereichen Strom, Wärme und Verkehr zusammen und beträgt im Betrachtungsjahr 2020 auf etwa 436.500 MWh. Das bedeutet, dass der Pro-Kopf-Verbrauch ungefähr 21,4 MWh beträgt. Die nachfolgende Grafik bietet einen umfassenden Überblick über die aktuellen Energieverbräuche, aufgeschlüsselt nach den verschiedenen Verbrauchergruppen und Energieträgern.

Die privaten Haushalte verursachen den größten Energieverbrauch mit etwa 218.200 MWh. Hier besteht vor allem im stationären Bereich, insbesondere im Einsparpotenzial der fossilen Wärmeversorgung, dringendster Handlungsbedarf. Die zweitgrößte Verbrauchergruppe ist der Verkehrssektor mit einem berechneten Verbrauch von rund 134.800 MWh. Der Wirtschaftssektor (Industrie & GHD) zeigt einen Energieverbrauch von etwa 77.500 MWh. Die kommunalen Liegenschaften bilden mit einem Energieverbrauch von etwa 6.000 MWh die kleinste Verbrauchergruppe.

Auf Grundlage der Energiebilanz werden die jeweiligen THG-Emissionen ermittelt, wobei der spezifische Emissionsfaktor je eingesetztem Energieträger berücksichtigt wird. In dieser Bilanz wurden die THG-Emissionen in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr für die verschiedenen Verbrauchssektoren anhand der zuvor erläuterten Verbräuche quantifiziert. Im Betrachtungsjahr 2020 belaufen sich die THG-Emissionen der VG Edenkoben auf etwa 130.200 t CO2e. Eine Aufschlüsselung der THG-Emissionen nach Verbrauchergruppen findet sich in der folgenden Darstellung.

Dabei tragen private Haushalte rund 45 %, der Verkehrssektor etwa 32 %, und der Wirtschaftssektor (Industrie & GHD) etwa 21 % zu den THG-Emissionen bei. Die kommunalen Liegenschaften verzeichnen in der Gesamtbetrachtung den geringsten Anteil von rund 2 %. Mit Blick auf die 20.407 Einwohner (2020) im Betrachtungsgebiet ergeben sich durchschnittliche Pro-Kopf-Emissionen von ungefähr 6,4 t CO2e. Eine Verteilung der verursachten THG-Emissionen insgesamt nach den Nutzungsarten Strom, Wärme und Kraftstoffe zeigt die Abbildung unten.

Die Verteilung der THG-Emissionen nach Nutzungsart zeigt deutlich, dass der Wärmesektor einen erheblichen Beitrag zu den Gesamtemissionen leistet, und zwar in etwa 44 %. Der Verkehrssektor trägt mit ungefähr 32 % zu den Gesamtemissionen bei, während der Stromsektor rund 24 % der Gesamtemissionen im Betrachtungsgebiet verantwortet.

Eine entscheidende Grundlage für die Gestaltung von Maßnahmen und somit für das Erreichen von Klimaschutzzielen besteht in der Identifikation von Potenzialen. Diese setzen sich derzeit aus bereits genutzten Ressourcen (Bestand) zusammen, die in der Energie- und Treibhausgasbilanz erfasst wurden und möglicherweise aus bereits genehmigten, aber noch nicht realisierten Anlagen oder Maßnahmen. Auf der anderen Seite umfassen die Potenziale bisher ungenutzte Möglichkeiten (Ausbau), die darüber hinausgehen. Die Identifizierung von Potenzialen konzentriert sich auf erneuerbare Energieträger in den Bereichen Wasserkraft, Geothermie, Solar, Windkraft und Biomasse. Zudem wurden Potenziale zur Energieeinsparung- und effizienz in den Sektoren private Haushalte, Gewerbe und Industrie sowie kommunale Liegenschaften ermittelt. Dabei repräsentiert jedes Potenzial die maximal erreichbare Größe aus heutiger Perspektive. Die Ergebnisse der einzelnen Potenziale sowie die ausführliche Energie- und THG-Bilanz werden aufbereitet auf der Internetseite der Verbandsgemeinde Eenkoben zur Verfügung gestellt.

Weiter geht es nun mit Bürgerbeteiligungs-Workshops, die für den Januar geplant sind. Dort können sich Bürgerinnen und Bürger mit Ideen, Anregungen und Vorschlägen einbringen, welche Klimaschutz-Maßnahmen aus Ihrer Sicht ins Klimaschutzkonzept mit aufgenommen werden sollen und einen wirksamen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten.

Text und Bilder: Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben