Seit Mittwoch ist die großartige Kampagne 2024/2025 leider offiziell vorbei. In den kommenden Wochen werden wir nicht nur auf die einzelnen Tage des närrischen Wochenendes zurückblicken, sondern auch auf die besondere „Laufbahn“ von Jochen "Joe" Steiner als Büttenredner.
Seine ganz persönliche Geschichte bei dem MCC beginnt in sehr jungen Jahren, denn bereits mit neun Jahren stand er erstmals in der Bütt - damals noch im Boni - und informierte die Gäste in der Narhalla recht keck und mit einer vorbereiteten Rede von Alfons König über den Fanfarenzug.
Der eigentliche Durchbruch kam 1980, als der junge Joe mit 18 Jahren als "eingebildeter Kranker" bei der Galasitzung des MCC seinen ersten Auftritt hatte. In den folgenden Jahren schlüpfte er mit seiner unnachahmlichen Art in die verschiedensten Rollen als Psychiater, Schönheitschirurg oder entflohener Irrer.
Nach einer längeren Pause sprang er 2003 kurzfristig als Büttenredner ein und entdeckte als Bauherr sein Schnellsprachtalent, welches er für mehr als zwei Jahrzehnte bei den Sitzungen mit seinen selbstgeschriebenen Reden zum Besten gab. Sei es als Weinvertreter, in der Midlife-Crisis befindlicher Herr, als Teilnehmer eine Büttenrednerbewegungstherapie oder beim ersten Skifahren - Joe bewies immer wieder sein komödiantisches Talent. Seine „(Junggesellen-)Abschiedsvorstellung“ gab er dieses Jahr als Saunagänger auf dem MCC-Kreuzfahrtschiff.
Nach vier Jahrzehnten Bühnenpräsenz entschied sich Joe dieses Jahr bewusst für seinen Rückzug. Er hinterlässt eine Ära voller Humor, unbändiger Freude und seinem unverwechselbaren Markenzeichen - dem überaus schnellen Sprechen und Reimen.
Danke Dir, lieber Joe, für eine Karriere, die weit mehr als nur Unterhaltung war, sondern den Geist der Fassenacht immer widerspiegelte und dabei viele Fassenachterinnen und Fassenachter über Jahre mit Freude begleitet hat.