Marie Juchacz (1879-1956) war eine deutsche Sozialreformerin, Frauenrechtlerin und Politikerin, die eine zentrale Rolle in der Geschichte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Frauenbewegung spielte. Geboren am 15. März 1879 in Landsberg an der Warthe (heute Gorzów Wielkopolski, Polen), wuchs sie in einer Arbeiterfamilie auf und begann früh, sich für soziale Gerechtigkeit und die Rechte der Arbeiterklasse einzusetzen.
Als Mitglied der SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) engagierte sie sich insbesondere für die Rechte von Frauen. 1919 ging Marie Juchacz in die Geschichte ein, als sie als erste Frau in der Weimarer Nationalversammlung eine Rede hielt - ein Meilenstein für die politische Partizipation von Frauen in Deutschland.
Im selben Jahr, 1919, gründete sie die Arbeiterwohlfahrt (AWO), um soziale Notlagen zu lindern und Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Unter ihrer Führung etablierte die AWO zahlreiche soziale Hilfsprojekte, darunter Suppenküchen, Beratungsstellen und Angebote für Kinder, Frauen und ältere Menschen.
Marie Juchacz blieb ihr Leben lang eine starke Stimme für soziale Gerechtigkeit und den Kampf gegen Ungleichheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte sie aus dem Exil in den Westen Deutschlands zurück und baute die AWO neu auf. Sie starb am 28. Januar 1956 in Düsseldorf.
Ihr Engagement für soziale Gerechtigkeit und Frauenrechte prägt die Arbeit der AWO bis heute - auch in Ober-Mörlen.