Auf fünf naturkundliche Führungen, 21 Treffen der Naturschutzjugend, einen ganztägigen Obstbaumschnittkurs, zahlreiche Arbeitseinsätze, die traditionelle Winterwanderung und einen geselligen Helferabend konnten die Verantwortlichen der NABU-Gruppe in Ober-Mörlen zurückblicken. Neu im Programm waren eine Obstblüten-Führung mit Robert Scheibel und eine Exkursion zur Kartierung von Lebensraumtypen mit Melanie Hahn. Mit dem Zuspruch bei den Veranstaltungen konnte man insgesamt mit bis zu 30 Naturinteressierten zufrieden sein.
Der Verein betreut etliche Biotope und Nisthilfen. Im Kirchturm wurden im vergangenen Jahr laut Hans-Josef Rauch sechs Schleiereulen und vier Turmfalken flügge. Frank Jung musste bei den Steinkäuzen feststellen, dass es zwar fünf Röhren mit Gelegen gab, beim Beringen aber nur ein Küken übrig war. Die Verluste durch Fressfeinde wie Marder und Waschbären sind hoch. Nun haben die Betreuer versuchsweise eine Niströhre mit "Halbmond-Pendel-Eingang" aufgehängt, die für die kleinen Eulen aber nicht für den Marder passierbar sein soll. Von den Aktivitäten der Biber an Fauerbach und Usa berichtete Matthias Möbs, der nunmehr auch offiziell als ehrenamtlicher Revierbetreuer fungiert.
Die meisten Stunden praktischer Arbeit wurden erneut auf den Streuobstwiesen geleistet. Bäume schneiden, Mistelentfernung, Baumscheibenpflege, Wässern und die Ernte standen auf dem Programm. Zudem wurden 52 Hochstämme bei der jährlichen Bestellaktion ausgegeben und weitere 49 Bäume für die kommunalen Ausgleichspflanzungen mitbesorgt. Für letztere wurde das Auswählen von robusten und standortgerechten Sorten als "ehrenamtliche Dienstleistung" gleich mit übernommen.
Die Betreuer des Naturschutzgebiets Magertriften informierten über die Pflegemaßnahmen und Obstwiesen-Neupflanzungen, die durch die zuständigen Behörden bzw. das Forstamt Weilrod veranlasst wurden. Ohne diese Pflege - über die extensive landwirtschaftliche Nutzung hinaus - könnten die bedeutsamen Vorkommen zahlreicher Tiere und Pflanzen nicht erhalten werden. Die Vielfalt an Nachtfaltern wurde kürzlich durch die Veröffentlichung der Kartierungsergebnisse dokumentiert.
Als Beispiele für die Gruppenstunden der Naturschutzjugend finden sich im Bericht von Gudrun Radermacher die Wochenendfreizeit im Wald bei Kransberg, der Besuch bei der Solawi Treibgut, das Mistelschneiden für den Adventsmarkt und das Pressen von Apfelsaft. Im Schnitt sind sieben Kinder dabei, die Beteiligung schwankt aber sehr stark. Erfreulich sind die positiven Rückmeldungen der Eltern. Aus dem Kassenbericht von Markus Kraiker ging eine gesunde Kassenlage hervor, die es ermöglicht, Pflegearbeiten auch in Auftrag zu geben.
Dominik Schmitt war als Leiter der Regionalstelle des NABU Wetterau zu Gast und zeigte sich beeindruckt von den vielfältigen Aktivitäten der Ortsgruppe - auch in Anbetracht der überschaubaren Zahl an Aktiven - und lobte den informativen, aktuellen Webauftritt. Auf die Frage, wie dieser Einsatz für die Natur mittelfristig aufrechterhalten werden kann, gab es in der nur schwach besuchten Versammlung leider keine Antwort. Immerhin konnte bei den anstehenden Wahlen die Zahl der Vorstandsmitglieder konstant gehalten werden. Nach 40 Jahren im Vorstand, die meiste Zeit als Kassenwart, wurde Gerhard Höpfner gebührend verabschiedet. Neu wurde Ulrich Mohr in den Teamvorstand aus Markus Kraiker, Matthias Möbs, Gudrun Radermacher und Klaus Spieler gewählt. Beisitzer sind Frank Jung, Hans-Josef Rauch und Robert Scheibel. Die Kasse wird in den nächsten zwei Jahren von Jürgen Petermann und Gerhard Höpfner geprüft.