Titel Logo
Ober-Mörler Nachrichten
Ausgabe 19/2025
Büchereinachrichten
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Öffentliche Gemeindebücherei St. Remigius Ober-Mörlen

Kirchplatz 4

61239 Ober-Mörlen

Tel.: 06002-916884

E-Mail: info@buecherei-ober-moerlen.de

Homepage: www.buecherei-ober-moerlen.de

Online-Katalog: www.bibkat.de/obermoerlen

facebook: Bücherei Ober-Mörlen

Instagram: @buecherei_obermoerlen

Öffnungszeiten:

montags:

18:00 Uhr bis 19:00 Uhr

mittwochs:

16:00 Uhr bis 18:00 Uhr

sonntags:

11:00 Uhr bis 12:00 Uhr

Am 17. Mai ist Theisen-Tag!

Im November 2017 war er mit seinem Krimi „Kreuzwege“ bei uns zu Gast, und im Oktober 2019 stellte er „Am Ende lacht nur der Tod“ vor - inklusive kleiner Kostproben aus seinem Lyrikband „Meer der Zeit“. Beide Male hat er das Publikum begeistert. Jetzt - in unserem Jubiläumsjahr - dürfen wir uns endlich auf ein Wiedersehen freuen! Seine beliebte Krimireihe rund um Kommissar Weller ist um einen sechsten Band gewachsen, den er uns natürlich vorstellen wird. Und NEU: Diesmal hat Markus Theisen auch etwas für unsere kleinen Bücherfreunde dabei! Für die Grundschulkinder liest er aus seinem Kinderbuch „Hoppis abenteuerliche Flussreise“ - eine fröhliche Mitmach-Lesung, die sicher allen richtig Spaß macht! Am Samstag, den 17. Mai ist es soweit. Wir freuen uns auf einen besonderen Tag. Seien Sie dabei!

Autorenlesung für Grundschulkinder

Am 17. Mai 2025, um 15 Uhr, wird Markus Theisen im Bonifatiussaal sein Buch „Hoppis abenteuerliche Flussreise“ vorstellen. Die Mitmach-Lesung für Grundschulkinder dauert ca. eine Schulstunde (45 Minuten) und ist kostenlos! Gratis-Eintrittskarten gibt es ab sofort in der Schule, im Bürgerbüro oder in der Bücherei.

Worum geht’s? Flohkind Hoppi fragt sich: „Was mache ich bloß in den Sommerferien?“ und hat eine tolle Idee… In der spannenden Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt erfährt man außerdem viel über die heimische Tierwelt.

Markus und wir freuen uns auf viele neugierige Kinder und eine fantastische Lesung mit Spaßfaktor!

Und das Beste: Wenn ihr Fragen habt, nur heraus damit - Markus beantwortet sie echt gerne.

Krimilesung mit Markus Theisen

Am 17. Mai 2025, um 19.30 Uhr, startet im Bonifatiussaal das Abendprogramm mit Markus Theisen. Im Gepäck hat er seinen neuesten Eifelkrimi „Es stirbt sich gut am Laacher See“. Oktober 1996: Eine Leiche schwimmt im Laacher See! Es ist die Geschäftsführerin des angrenzenden Camping-Platzes. Was steckt dahinter? Hat der Fall mit den umstrittenen Plänen für eine neue Wellness-Anlage zu tun? Oder mit dem mysteriösen Einbruch ins Museum? Da gibt es auch noch diese uralte Legende vom Schatz im Laacher See… Kommissar Weller ermittelt auf Hochtouren, doch gelingt es ihm, den Täter zu stellen, bevor die Spur kalt wird?

Fragen über Fragen! Haben wir Sie neugierig gemacht? Die Lösung des mit viel Lokal-Kolorit versehenen Rätsels wird sicher nicht verraten, aber vielleicht gibt uns Markus als kleine Zugabe noch eine Kostprobe seiner heiteren und nachdenklichen Gedichte. Wir garantieren einen unterhaltsamen Abend und freuen uns schon sehr darauf!

Eintrittskarten für die Lesung zum Preis von € 7,00 gibt es ab sofort in der Bücherei und an der Abendkasse. Ein Freigetränk ist wie immer inklusive!

© abgebildete Buchtitel jeweils beim Verlag

Auf den Spuren der Nachtwächter

„Briefträger Josef“ alias Kai Schraub begeistert mit neuem Dorfrundgang

„Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen …“, schallt die erste Strophe des Nachtwächterliedes über den Kirchhof. Im goldenen Glanz der Abendsonne umringt eine Menschentraube die historische Figur unter der Laterne am Kircheneingang. Für die Premiere seines neuen historischen Dorfrundgangs ist Kai Schraub - nach seinem historischen und dem mystischen Rundgang - seiner sympathischen Paraderolle vom „Briefträger Josef“ treu geblieben. Mit ihm begibt er sich dieses Mal auf die Spuren der Ober-Mörler Nachtwächter.

Bei der Premiere hauchte er dieser Tage an zehn markanten Stationen der Dorfgeschichte neues Leben ein, sang und reimte, verschloss imaginäre Pforten, hütete Laternen und wachte über die Schlafenden. „Ja, es gab sie tatsächlich!“, löste Schraub nach intensiven Recherchen ein lange im Raum stehendes Rätsel, ob Ober-Mörlen je einen Nachtwächter hatte. Auch mit Namen wartete Schraub auf. Kaspar König XI., wohnhaft in der Schulstraße 17, habe als letzter hauptberuflicher Nachtwächter seinen verantwortungsvollen Dienst bis ins Rentenalter verrichtet - bis nach 1913, als das elektrische Licht eingeführt wurde.

Bereits Königs wesentlich jüngerer Stellvertreter, Josef Heller II. aus der Usinger Straße, wechselte nach der Elektrifizierung in den hauptamtlichen Schuhmacherberuf. Nachfolgende Nachtwächter versahen ihren Dienst nebenberuflich, erfuhren die Gäste und staunten nicht schlecht über das Foto vom letzten nebenberuflichen Nachtwächter der Gemeinde: Dies war Fritz Selzer aus der Hintergasse. Dessen Enkel Harald Stumpf hatte die schöne Fotografie für das neue Rundgang-Format zur Verfügung gestellt.

Den Rundgang hatte sich die Öffentliche Gemeindebücherei St. Remigius anlässlich ihres Jubiläumsjahres zum zehnten Geburtstag gewünscht und auch den gastfreundlichen Rahmen mit abschließendem Imbiss im Pfarrgarten arrangiert. Zur Überraschung der Gäste wartete der Kirchenchor, dem auch Kai Schraub angehört, zum stimmungsvollen Ausklang mit dem Irischen Segenslied auf und mit Dirigent Witold Tuszynski „Bleib bei uns Herr“.

Gestartet war die Gruppe vor dem Hauptportal am Kirchturm, wo der Legende nach einst die Ritter im Sandstein ihre Schwerter schäften - ein Zeugnis Ober-Mörler Dorfgeschichte, das den großen Brand vom 27. Juli 1716 überdauert hatte. Davor hatte der Nachtwächter nicht warnen können, es war am helllichten Tag ausgebrochen. Eigentlich seien sich Briefträger und Nachtwächter nie wirklich begegnet, rief Schraub ins Bewusstsein, der eine arbeitete am Tag, der andere nachts. Gleichwohl wusste „Briefträger Josef“, zumindest gedanklich, in die Haut des historischen Zeitgenossen zu schlüpfen.

Die Borngasse hinauf ging es zur „Neuen Pforte“, die wie die anderen Pforten zwar nicht mehr existiert, aber imaginär mit einem Schlüssel verriegelt wurde. „Sie glichen den fränkischen Hoftoren mit großen Torhausbögen darüber“, erklärte der historische Briefträger. Den Gästen erzählte er von Feuersbrünsten, von Verbrechen und dem „Gesindel, das früher nachts sein Unwesen im Ort trieb und das er auch wegsperren durfte“. Mit einer Laterne auf dem Torpfosten wurde die Gruppe am „Zuhause“ von Nachtwächter Kaspar König in der Schulstraße empfangen.

Mithilfe überlieferter Texte charakterisierte Schraub die Nachtwächterzunft und ihre Verantwortung für die Sicherheit der Bevölkerung. An der untersten Pforte mit Zollhaus gegenüber dem Schloss seien einst die Pflastergebühren einkassiert worden, erzählte Schraub, bevor er die Gruppe zur Ecke Mühlgasse/Hintergasse/Sandgasse führte, wo 1716 der Große Brand ausgebrochen war. Wie einst der Nachtwächter durchstreifte die Gruppe alle Gassen im Ortskern. Zurück auf dem Kirchplatz, berichtete „Briefträger Josef“ von Schänken und Wirtshäusern im Dorf und nach einem büttenreifen Vortrag zum Alkohol („auch seine Feinde soll man lieben…“) durften die Gäste einen Nachtwächtertrank kosten.

©Text und Fotos: Annette Hausmanns