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Ober-Mörler Nachrichten
Ausgabe 31/2022
Vereine und Verbände
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NABU Ober-Mörlen

Astbruch verhindern

Starker Behang und Trockenheit - eine unheilvolle Kombination für Obstbäume. Zur Zeit sieht man überall Apfelbäume, an denen große Äste abgebrochen sind. Ursache ist zum einem der eigentlich erfreuliche gute Behang, zum andern das durch die Trockenheit spröde Holz. Viele Bäume hängen im wahrsten Sinne des Wortes "brechend voll".

Betroffen sind nicht nur alte, oft hohle Bäume, sondern auch 10 bis 30 Jahre alte Nachpflanzungen, deren Kronengerüst das Gewicht eines übermäßigen Fruchtbehangs noch nicht tragen kann. Hier ist es besonders bitter, wenn ganze Leitäste (Hauptäste) herausbrechen und den gleichmäßigen Kronenaufbau zunichte machen. Außerdem verheilen die großen Wunden schlecht und sind mögliche Eintrittspforten für Krankheitserreger.

Am besten ist es also, Astbruch zu verhindern. Dafür gibt es jetzt zwei Möglichkeiten. Auch wenn es manchen Baumbesitzern sicherlich schwer fällt, vor der Ernte zur Schüttelstange zu greifen: Das Abschütteln von zu viel Behang ist eine sofort umsetzbare und wirkungsvolle Notmaßnahme. Dabei fängt man ganz außen an und schüttelt vorsichtig so viele Früchte ab, bis der Ast sichtbar entlastet ist. Eine etwas aufwendigere Alternative ist das Abstützen der Äste mit Holzstangen (siehe Foto). Beim Baumschnitt im Winter sollte zur Vorbeugung darauf geachtet werden, sehr ausladende Äste zurückzuschneiden, damit die Hebelkräfte erst gar nicht so stark wirken können.

Übrigens: Sind Äste nicht komplett abgerissen, besteht also noch eine lebende Verbindung zum Baum, kann man diese Äste, sofern sie nicht stören, vorübergehend am Baum belassen. So dienen sie weiter der Versorgung des Baumes, und die Früchte kann man vielleicht auch noch ernten.