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Ober-Mörler Nachrichten
Ausgabe 31/2023
Vereine und Verbände
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Eine Tour zu Tour de France

Die Fahrergruppe des RV Ober-Mörlen im elsässischen Munter vor der Auffahrt zum Col de la Schlucht

Die Tour de France lässt im Juli die Herzen der Radfahrenthusiasten höher schlagen. In diesem Jahr führte die vorletzte Etappe durch die Vogesen, und so entstand bereits im Winter der Plan, sich das Geschehen direkt vor Ort anzusehen. Es gehört natürlich zur Radfahrerehre, selbst mit dem Fahrrad anzureisen, und so machten sich sechs Mitglieder des RV Ober-Mörlen am Donnerstag, den 19. Juli gemeinsam auf ihren Rennrädern oder Gravelbikes auf den Weg. Die erste Etappe führte von Frankfurt nach Karlsruhe, die zweite am Freitag von dort bis nach Dessenheim im Elsass. Bis dahin hatten die Radler bereits mehr als 300 Kilometer in den Beinen, zum Glück aber nur wenige Höhenmeter. Das änderte sich am Samstag mit dem Anstieg zum Col de la Schlucht, wo am Nachmittag die zweite Bergwertung dieser noch einmal anspruchsvollen Tour-Etappe ausgetragen werden sollte. Glücklicherweise war die direkte Straße zum Pass am Vormittag noch frei, und so konnten fünf Männer und eine Frau aus Ober-Mörlen die frisch asphaltierte Straße hinauffahren, auf der die Profis Stunden später bergab rasen würden. Der Anstieg war mit mehr als 15 Kilometern Länge anspruchsvoll, dafür aber nicht sehr steil – bei der Tour wäre es dennoch ein Anstieg der ersten Kategorie gewesen. Bereits unten in Munster und erst recht oben am Pass war die besondere Atmosphäre der Tour gut zu spüren: die vielen Radfahrer, die unterwegs sind, die gespannte und freudige Erwartung der Zuschauer, die lange Werbekarawane, die der Tour vorausfährt, unzählige Fahrzeuge und Motorräder, die noch vor dem Fahrerfeld kommen, und dann endlich das Feld der Profis. Die erste Gruppe wurde von Guilio Ciccone angeführt, der bereits das gepunktete Trikot des besten Bergfahrers dieser Tour trug und sich just an diesem Anstieg den Titel endgültig sicherte. Drei weitere größere Gruppen folgten mit einigem Abstand, und nach 14 Minuten passierte der Besenwagen den Gipfel. Für die Radler aus Ober-Mörlen folgten eine Abfahrt zum Etappenziel in St. Die und eine weitere hügelige Etappe über noch einmal 142 Kilometer nach Saarbrücken, von wo aus die Heimreise mit dem Zug erfolgte. Am Ende hatten die Ober-Mörler Radfahrer rund 540 Kilometer zurückgelegt und gemeinsam das Erlebnis Tour de France genossen – die Überlegungen, wo es im kommenden Jahr hingehen könnte, haben bereits begonnen!