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Ober-Mörler Nachrichten
Ausgabe 32/2022
Vereine und Verbände
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NABU Ober-Mörlen - Die Turmfalken sind ausgeflogen ...

Hans-Josef Rauch und NABU Ober-Mörlen

... aus dem Nistkasten im Kirchturm der St.-Remigius-Kirche, den der NABU im zwölften Jahr betreut. Anfang Juni hatte ein Turmfalkenpärchen begonnen, ein Gelege mit 4 Eiern zu bebrüten. In den letzten Junitagen sind dann auch die Küken geschlüpft und von ihren Eltern gut mit Futter versorgt worden. So wuchsen sie im Verlauf des Juli rasch heran. Die Ernährungslage war sogar so gut, dass die Altvögel erbeutete Mäuse auf Vorrat im Nistkasten ablegen konnten. Bei unserer Kontrolle am 18. Juli zeigten sich die Jungvögel fast schon flugfertig im Nest. Der Kükenflaum war nur noch an wenigen Stellen zu sehen, mit dem endgültigen Federkleid wirkten die Jungfalken recht erwachsen. Das Foto zeigt zwei der Jungfalken, einer in Angriffshaltung, der andere stellt sich leblos. Beide Verhaltensweisen wenden die Vögel bei Gefahr an.

Eine Woche später waren die Jungen nicht mehr im Nest. Vermutlich saßen sie als Ästlinge in den großen Bäumen auf der Kirchensüdseite, wo sie sich von den Eltern für einige Tage noch füttern ließen. Das anhaltend trockene Wetter und die abgeernteten Getreidefelder sind gute Voraussetzungen für genug Beute, die insbesondere die Jungfalken zur Bildung von Fettreserven benötigen, um gut über den ersten Winter zu kommen.

Leider gab es in diesem Jahr keine Brut bei den Schleiereulen. Bei unseren Kontrollgängen in den Kirchturm konnten wir aber feststellen, dass die Eulen den speziell für sie gebauten Nistkasten als Rückzugsort nutzen. Vielleicht klappt es nächstes Jahr mit erfolgreichen Bruten sowohl bei der Schleiereule als auch bei den Turmfalken. Wir haben in den zurückliegenden Jahren aber auch gelernt, dass es wenig Gleichmäßigkeit gibt. Einflussfaktoren wie Wetter, Futterangebot, Krankheiten, Fressfeinde und Nistplatzangebot bestimmen, ob es viel, wenig oder gar keinen Nachwuchs gibt.