Titel Logo
Ober-Mörler Nachrichten
Ausgabe 34/2023
Vereine und Verbände
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

NABU Ober-Mörlen - ​​​​​​​Gemeinschaftsaktion im Naturschutzgebiet Magertriften

Zu einem gemeinsamen Einsatz im Naturschutzgebiet Magertriften trafen sich 18 Mitglieder aus den NABU-Gruppen Ober-Mörlen und Butzbach sowie dem BUND Butzbach, was in dieser Zusammensetzung eine Premiere darstellte. Ziel der verbands- und ortsübergreifenden Aktion waren die städtischen Obstwiesen auf der Ostheimer Gemarkung, wo vor über 20 Jahren hochstämmige Obstbäume nachgepflanzt wurden.

In ihrer Jugend sind Apfelbäume und Co. sehr empfindlich bezüglich Verbiss durch Schafe und Wild, bis sich eine ausreichend kräftige, raue Borke ausbildet. Ein guter Schutz ist besonders wichtig, wenn Schafe zum Fressen oder über Nacht im Pferch, also eingezäunt, sind. Oft ist das beim Pflanzen angebrachte Drahtgeflecht nach vielen Jahren desolat oder nicht mehr vorhanden. Stabil und langlebig sind Gitter aus Metallstreben, die nach ihrer ursprünglichen Herkunft „normannische Baumkorsetts“ genannt werden.

Hartmut Schneider aus Ostheim sowie die ehrenamtlichen Schutzgebietsbetreuer Robert Scheibel und Matthias Möbs aus Ober-Mörlen organisierten kürzlich in Absprache mit dem betreuenden Forstamt Weilrod, dem Naturschutzfonds Wetterau und der Stadt Butzbach einen ehrenamtlichen Einsatz zum Anbringen solcher Gitter, die zuvor von den zuständigen Behörden angeschafft wurden. Dass die Naturschützer mit ihrer Anregung auf offene Ohren stießen, ist sicherlich auch dem Umstand zu verdanken, dass die Magertriften zu einem von 11 Streuobst-Hotspots in Hessen auserkoren wurden.

Zunächst mussten die alten Drahtgeflechte und Pfähle entfernt, sowie Stammaustriebe abgeschnitten werden. Dann wurden die Gitter um die Bäume gestellt, mit Draht verschlossen und mit Strick fixiert. Dank der großen Zahl von Mitwirkenden konnten etwa 40 Bäume - und damit alle, bei denen es sinnvoll war - auf diese Weise „verarztet“ werden. Zum Abschluss lief man durch die nach dem Regen traumhaft blühenden Magerwiesen zur Lutherbank, wo als Dank für die schweißtreibende Arbeit Getränke und Kuchen warteten. Erfreut wurde dabei die Information zur Kenntnis genommen, dass der dringend nötige Pflegeschnitt jener Bäume ab kommenden Winter vom Forstamt in Auftrag gegeben wird.

Weitere Fotos sind auf der Website www.nabu-ober-moerlen.de zu finden.