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Ober-Mörler Nachrichten
Ausgabe 39/2023
Vereine und Verbände
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​​​​​​​Bürgerinitiative bleibt wachsam

In geselliger Runde begingen Mitglieder der Bürgerinitiative das 10-jährige Bestehen des organisierten Protestes

Seit zehn Jahren Nein zur Verlegung der Tank- und Rastanlage an den Ortsrand

Dieser Tage fand in den Arkaden des Schlosses Ober-Mörlen die Jahreshauptversammlung der „Bürgerinitiative Ober-Mörlen sagt Nein zum geplanten Standort der neuen Tank- und Rastanlage Wetterau-Ost“ statt. Da sich die BI am 20. August 2013 in einer rückblickend wohl als legendär zu bezeichnenden Gründungsversammlung im Rittersaal konstituierte, hat der Verein den zehnten Jahrestag zum Anlass genommen, um vor dem formellen Teil in gemütlicher Runde darauf anzustoßen.

In einer kleinen Ansprache an Mitglieder und Gäste hob BI-Vorsitzender Andreas Seifert hervor, dass eine derart lang währende Existenz der BI eigentlich kein Grund zum Feiern sei, sondern nur dem Umstand geschuldet, dass die Planungs- und Entscheidungsprozesse in Bund und Land bis heute nicht zum Abschluss gekommen seien. „Sie ruhen lediglich“, sagte Seifert, man werde also weiter wachsam sein. Der Protest der heute rund 60-köpfigen BI habe aber vermutlich einen wesentlichen und daher auch feierwürdigen Beitrag dazu geleistet, dass vor allem die ursprünglich geplante Verlegung der Raststätte an den Ortsrand seither nicht mehr als so genannte Vorzugsvariante weiterverfolgt wurde.

Um zu erfahren, wie man vor zehn Jahren in der hessischen Regierung auf die Gründung der BI blickte, hatte man den Wetterauer Landtagsabgeordneten und damaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn eingeladen. Er hatte auch gerne zugesagt, um diese und seine Perspektive beizusteuern. Auch wenn er bedauerlicherweise kurzfristig absagen musste, da die Plenarsitzung in Wiesbaden deutlich länger als geplant dauerte, wurden die Fragen, die an ihn gerichtet werden sollten, stattdessen verlesen. Die Frage, ob er froh sei, dass es 2013 noch üblich war, Protest und Unmut mündlich und schriftlich vorzutragen, und wie wohl die Reaktion und der „Erfolg“ der BI ausgefallen wäre, wenn sie sich stattdessen auf die A5 geklebt hätte, sorgte für Heiterkeit in der Runde.

Bei der turnusgemäßen Neuwahl des Vorstandes wurden Kassenwart Uli Kalbhenn und Vorsitzender Andreas Seifert in ihren Ämtern bestätigt, Susanne Ganz wurde neue Schriftführerin, da Waltraud Neisel nicht erneut kandidierte. Susanne Mühl und Hans Josef Rauch prüfen die Kasse. Die anwesenden Mitglieder klopften zustimmend auf den Tisch, als Seifert das jeweils 10-jährige Engagement von Uli Kalbhenn und von Waltraud Neisel würdigte. Waltraud Neisel leistete einen wesentlichen Beitrag zur Gründung der BI als auch für deren Fortbestand. Als Dankeschön und Zeichen der Anerkennung überreichte er Blumen und ein Präsent an Uli Kalbhenn vor Ort und an Waltraud Neisel am nächsten Tag zu Hause, da sie aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte.