Der Seniorenbeirat hatte zum Vortrag „Patienten- und Betreuungsverfügung“ eingeladen.
Bürgermeister Mario Sprengel eröffnete mit seinen Grußworten die Veranstaltung. Lucia Feuerstein, Vorsitzende vom Seniorenbeirat, bedankte sich bei den über 60 Bürgerinnen und Bürgern für das große Interesse, zeigt es doch, wie wichtig das Thema Vorsorge ist.
Umfassende Informationen zur Patientenverfügung erhielten die Besucher aus medizinischer Sicht von Dr. med. Götz Sailer, vom Ärztezentrum am Schloss. Es wurde der Aufbau und die Wirkung einer Patientenverfügung erläutert und wie diese in der Praxis funktioniert und Anwendung findet. Es wurde angeregt eine regelmäßige Aktualisierung vorzunehmen. Dr. Sailer gab auch Einblicke in die Palliativ-Medizin und erläuterte zudem die Funktion einer PEG-Sonde (Perkutane endoskopische Gastrostomie-Sonde), die in Bezug auf künstliche Ernährung eine Rolle spielt.
Dr.med. Götz Sailer erklärt die Sicht des behandelnden Arztes
Informationen zur Vorsorgevollmacht erhielten die Teilnehmer gleichermaßen von Dr. Sailer, sowie vom zweiten Referenten des Tages, Thomas Senger (Betreuungsbüro). Herr Senger ist amtlich bestellter Betreuer und erklärte anhand von Praxis-Beispielen, warum eine Betreuungsverfügung wichtig ist und vor allem, dass Betreuer Unterstützer und keine „Bevormunder“ seien. Gerade für Ehepartner hat sich die Gesetzeslage zum Januar 2023 geändert. Man ist nicht mehr automatisch Betreuer seines Partners, sondern muss dies auch über ein Formular regeln, das sogenannte "Ehegattennotvertretungsrecht".
Eine Betreuungsverfügung regelt, was passieren soll, wenn Sie nicht selbst entscheiden können. Zum Beispiel legen Sie fest, wer Ihre rechtliche Betreuung übernehmen soll.
.
Thomas Senger (Betreuungsbüro) unterstreicht die Wichtigkeit der Vorsorgevollmacht inklusive Betreuungsverfügung
Nach zwei Stunden geballter Information standen die Referenten noch für Fragen zur Verfügung, ebenso wie Anja Tröger, Pflegeberaterin vom Pflegestützpunkt Wetteraukreis. In den Pflegestützpunkten des Wetteraukreises werden gesetzlich Pflegeversicherte trägerneutral und kostenlos zu allen Fragen rund um Pflege und Vorsorge beraten.
Zusammenfassung:
Vorsorge treffen ist wichtig. Benennen sie in Ihren Verfügungen und Vollmachten Personen denen Sie vertrauen. Bankvollmachten sollten „über den Tod hinaus“ erteilt werden. Eine ausgefüllte Patientenverfügung sollte immer inhaltlich vom Hausarzt geprüft werden. Die Patientenverfügung gut sichtbar im Haus deponieren, damit man sie im Notfall nicht übersieht. Eine Patientenverfügung muss nicht notariell beglaubigt werden.
Unterstützung (Ausfüllhilfe) zu diesen Themen erhalten Sie von der Gemeindepflegerin Christina Knodt und von der AWO, die hier beide langjährige Erfahrung mitbringen. Der Pflegestützpunkt Wetteraukreis bietet auch gern seine Hilfe an.
Im Bürgerbüro liegen immer wichtige Informationen und Broschüren aus.
Der Seniorenbeirat bedankt sich bei allen Teilnehmern für das große Interesse und bei den Referenten für die informativen Vorträge. Wir werden sicher im nächsten Jahr einen weiteren Vortrag mit ähnlichen Inhalten anbieten.
Für Fragen oder Anregungen nutzen Sie gern unseren
E-Mail-Kontakt: Seniorenbeirat@ober-moerlen.de