Nach derzeitiger Kenntnis reichen die bisherigen Maßnahmen zum Klimaschutz nicht aus um das 1,5 Grad Klimaziel einzuhalten. Das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung gilt derzeit nur für größere Städte und Kommunen. Für kleinere Kommunen wie der unseren hätte es auch eine Chance auf mehr Unabhängigkeit vom überregionalen Energiemarkt sein können.
Wir, die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, wollten in Ober-Mörlen diese Chance nutzen und hatten dazu einen diesbezüglichen Antrag zur letzten Gemeindevertretersitzung eingereicht. Damit wollten wir in unserer Gemeinde ausloten lassen, ob und welche Möglichkeiten und Potentiale es für eine kommunale Wärmeversorgung gibt.
Potentielle Wärmequellen wären beispielsweise: Wärme aus Oberflächengewässern aller Art und Abwässern, Geothermie, Kläranlagen, Biogasanlagen, Produktionsprozessen, Rechenzentren, etc. Nur für die Abfederung von Spitzenlasten hätten eventuell auch Holzhackschnitzel aus sonst nicht verwertbarem Holz aus der eigenen Gemarkung eingesetzt werden können.
Damit wollten wir auch die Voraussetzung schaffen um die Frage zu klären, ob die Gemeinde Ober-Mörlen in der Lage ist, für bestimmte Ortsteile / Quartiere in Zukunft verbindlich eine kommunale Wärmeversorgung über ein oder mehrere Nahwärmenetze anzubieten, oder eben nicht. Erst dann hätten Ober-Mörler Bürgerinnen und Bürger gewusst, ob sie auf die Umsetzung warten können. Denn eine kommunale Wärmeversorgung hätte für sie viele Vorteile gehabt: Weniger Baumaßnahmen, zudem nachhaltig, sicher und kostengünstig.
Gerade in der dicht bebauten Ortslage, wo es aus Platzgründen schwierig wird eine Wärmepumpe zu installieren, macht eine Nahwärmeversorgung am meisten Sinn. Die benötigten gut gedämmten und teuren Rohrleitungen wären zwischen den einzelnen Hausanschlüssen wesentlich kürzer als bei einer weitläufigen Bebauung.
Leider lehnte die GroKo aus offensichtlich ideologischen Gründen unseren Vorschlag kategorisch ab, obwohl es bereits Beispiele von kleinen Gemeinden gibt, die sich teilweise oder sogar vollständig energetisch unabhängig gemacht haben.
Wenn sich jetzt ob dieser Entscheidung viele für eine alternative Heizungsanlage (beispielsweise eine Wärmepumpe) entscheiden, wird der Aufbau einer Nahwärmeversorgung für die Gemeinde zunehmend unrentabler und damit unwahrscheinlicher. Chance vertan! Ober-Mörlen ist wohl noch nicht soweit.
Für alle Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer gilt unabhängig davon, sich über für ihre Immobilie geeignete Wärmedämmmaßnahmen Gedanken zu machen und sich beraten zu lassen. Diejenigen, für die keine kommunale Wärmeversorgung angeboten werden kann, sowie Bauwillige außerhalb solcher Ortsteile (was aber jetzt wohl erst mal für alle gilt), sollten sich zusätzlich über den Einsatz nachhaltiger Heizsysteme, beraten lassen. Um das zu unterstützen hatten wir zusätzlich einen Antrag zur „Aufsuchenden Energieberatung“ ins Gemeindeparlament eingebracht. Der Antrag, der eigentlich als Ergänzung zur Kommunalen Wärmeplanung gedacht war, wurde mit ungewissem Ausgang in den Ausschuss Bau, Verkehr und Umwelt verwiesen, denn auch hierzu hatte sich die GroKo in der Gemeindevertretersitzung sehr negativ geäußert.
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