Wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück. Zu den politischen Themen hier in Ober-Mörlen haben wir uns ja schon geäußert. Und obwohl es durchaus unterschiedliche Prioritäten, Sichtweisen und Lösungsansätze gibt: Die Zusammenarbeit in den Ausschüssen, der Gemeindevertretung und auch mit Bürgermeister Mario Sprengel und dem Gemeindevorstand empfanden wir als konstruktiv, vertrauensvoll und zielstrebig. Das macht Hoffnung, im kommenden Jahr „Kühe vom Eis“ zu bekommen. Vielen Dank an alle, die sich engagieren!
In der Welt da draußen blicken wir auf Kriege, Konflikte und Krisen, die unfassbares Leid über Menschen bringen. Lösungen sind kaum in Sicht. Die westlichen Demokratien, die Grundlage für Frieden, Sicherheit, Freiheit und Wohlstand, werden von Faschisten bedroht. Diese haben selbst keine Lösungen für die Krisen und drängenden Probleme anzubieten, aber fangen Stimmen mit Lügen, Panikmache, Schuldzuweisungen, Hass und viel zu einfachen „Antworten“. Putins jahrelange kalte Kriegsführung über Internetmedien und soziale Netze, sowie seine direkte Einflussnahme auf Politik und Wirtschaft, destabilisieren Europa. Auch in anderen Ländern ist das Regime mit seinen Strategien sehr erfolgreich. Der zweite Wahlsieg Trumps hat schwerwiegende Folgen, nicht nur für die Demokratie in den USA, sondern auch für uns in Europa. Er wird den Protektionismus verschärfen, der bereits jetzt dem Exportland Deutschland schadet. Der chinesische Absatzmarkt bricht gerade der deutschen Automobilindustrie weg, weil dort zunehmend Elektroautos einheimischer Marken gekauft werden, die bezahlbar sind und immer preisgünstiger werden, während die deutsche Automobilindustrie jahrelang den Trend verschlafen hat und jetzt in die Röhre guckt.
Die Welt hat sich verändert. Wir in Deutschland haben die Wahl: Flucht in Nostalgie, in die Lösungen und Technologien der 90er und frühen 2000er? Oder verstehen wir, dass wir auf die Veränderungen besser spät als nie reagieren müssen?
Unverständlich, dass es hierzulande Parteien gibt, die an alten ineffizienten Technologien wie dem Verbrennungsmotor kleben. Wir sollten uns doch lieber darum kümmern, dass wir bei Batterien, Photovoltaik und leistungsfähigen Microchips unabhängiger von China und Taiwan werden und dass wir eine saubere, günstige und zuverlässige Energieversorgung aufbauen, die uns unabhängiger von Gas- und Ölimporten macht. Europa sollte doch bei Zukunftsthemen wie künstlicher Intelligenz und Quantencomputern noch eine Rolle spielen. Und wir müssen dringend ins Bildungssystem und an der richtigen Stelle investieren. Was nützen uns hunderte Milliarden für neue Autobahnen und eine A5, die auf 10 Spuren verbreitet wird, wenn Brücken wegen Einsturzgefahr gesperrt werden müssen und die Kinder in maroden Schulen ständig Unterrichtsausfälle haben, und ohnehin mehr Homeoffice gemacht wird, was in der über 10 Jahre alten Planung nicht berücksichtigt war.
Ebenso unverständlich ist uns der Wunsch einiger Populisten, Strom ausgerechnet mit teurer Atomkraft erzeugen zu wollen. Zu den extrem hohen Kosten kommt ja noch hinzu, dass es kein Endlager gibt, die Uranvorräte begrenzt sind und wir alles importieren müssen. Unseren Wohlstand aufs Spiel zu setzen, nur weil man findet, dass Windräder hässlich aussehen, das muss man wirklich wollen, das sollte man den Bürgerinnen und Bürgern dann aber auch offen ins Gesicht sagen. Der preisgünstigste Weg zu einer stabilen sauberen Energieversorgung ist auch laut dem Fraunhofer ISE der, bei dem wir uns schnell auf die effizientesten Wege fokussieren.
Auch der ideologisch motivierte Kampf, den vor allem die FDP gemeinsam mit der „Bild“ gegen Wärmepumpen geführt hat, ist für uns völlig unverständlich. Man heizt mit ihnen bereits heute zum halben Preis. Sie sparen 75% Energie ein, die wir nicht mehr importieren müssen. Einzig die Öl- und Gaskonzerne gucken in die Röhre. Kein Fracking, kein Putin, kein dreckiges Erdöl aus Saudi-Arabien, Iran oder dem Nigerdelta, keine Tankerunglücke. Statt dessen einheimischer, sauberer günstiger Windstrom.
Nein, wir werden den weltweiten Fortschritt von Deutschland aus nicht aufhalten. Wir können ihn mitgestalten, indem wir uns auf Neues einlassen, oder wir werden absteigen.
Diskutieren Sie doch gerne auch einmal mit uns, wie Zukunft gestaltet werden sollte, über die Politik hier in Ober-Mörlen hinaus.
Wir wünschen erholsame und besinnliche Weihnachtsfeiertage, Gesundheit und Frieden. Und kommen Sie gut ins neue Jahr!