Auf Schusters Rappen zur Narrhalla: Kinderumzug der KG Mörlau mit anschließendem Kostümball
Zwei Mal fiel am Rosenmontag der traditionsreiche Kinderumzug der KG Mörlau durch „Klein Mainz am Usastrand“ der Pandemie zum Opfer, davor zwei Mal dem Wetter. Zuletzt hatte man sich 2018 durch dichtes Schneegestöber vom Schloss durch die Gassen von Mörlau zur Usatalnarrhalla geschlängelt. Heuer strahlte die Sonne vom makellos blauen Firmament und eine steife Frühlingsbrise strich durch zahllose blau-weiße Hutfedern.
Bei bester Stimmung machten sich Garden und Elferräte auf den Weg, und auch Ihre Tollitäten nebst Hofstaat waren vom sonntäglichen Prinzenwagen auf Schusters Rappen umgestiegen. In die Reihen der KG Mörlau hatten sich auch der MCC-Kinderelferratspräsident mit seinem Funkenmariechen und Pagen eingereiht, einige Familien aus Mörlau schlossen sich an, derweil die Feuerwehr für die Sicherheit sorgte.
In der Halle wurden die Narrenscharen von Naschwerk, Limonade, Kaffee, Kuchen und einem bunten Kinderprogramm mit einem Auszug aus der Kindersitzung, mit Musik und Tanz erwartet. Tiger, Bären, Käfer, Dinos und Prinzessinnen hatten aber auch Gelegenheit, nach Herzenslust herumzutollen, sich lustigen Kreistänzen anzuschließen oder in langen Polonaisen den großen Saal zu durchkämmen.
Vorbei ist die Narretei: KG Mörlau gibt den Rathausschlüssel zurück
„Danke für die wunderbare Kampagne!“, zeigte sich Bürgermeisterin Kristina Paulenz am Aschermittwoch inmitten der in Trauerkleidung gewandeten Fassenachter der KG Mörlau tief berührt. Sie habe bei den Sitzungen herrliche Vorträge gehört, professionelle Tänze erlebt und einen närrischen Lindwurm durch „Klein Mainz am Usastrand“, der (fast) keine Wünsche offenließ. Einzig der über Jahrzehnte von vielen als schönster Wagen empfundene habe gefehlt: der des Mohren von Mörlau.
Die unsäglichen Pressestimmen rund um die traditionsreiche Symbolfigur könne sie nicht nachvollziehen, unterstrich die Rathauschefin. Die Schlagzeilen bedaure sie umso mehr, als der Mensch Hans Schneider, der seit elf Jahren den Mohren mit Liebe und Leidenschaft darstelle, alles andere als das sei, was ihm vorgeworfen werde - „wir alle sind alles andere als rassistisch“. Die Pflege der Tradition habe mit Rassismus rein gar nichts zu tun.
Die Bürgermeisterin dankte den zahllosen Aktiven, den Trainern und für die Veranstaltungen Verantwortlichen für ihren unermüdlichen Einsatz. Die Kampagne habe zuletzt viel Kraft gekostet aber auch viel Freude gemacht, unterstrich die Abordnung der KG Mörlau. Dankbar sei man für die große Solidarität und den Zuspruch rund um die Mohrenfrage. Unbeantwortet blieb die Frage, wann man über den während der KG-Kindersitzung ins Spiel gebrachten „Walk of Fassenacht“ nachdenken könne. „Auf dem Platz an der Fastnachtsplastik wäre noch Platz“, warfen die Fassenachter ein.
Alle Texte/Fotos: Annette Hausmanns
Nach der Kampagne ist vor der Kampagne - nur kurze Pause für unsere Große Prinzengarde
Am Dienstag nach Ostern, dem 11.04.2023, beginnt das Training der Großen Prinzengarde für die nächste Kampagne im KG-Vereinsheim in Ober-Mörlen und findet dann dienstags von 19.00 - 20.00 Uhr in der KG-Halle, sowie donnerstags von 19.30 - 21.30 Uhr in der Schulturnhalle in Ober-Mörlen statt.
Am 07.03.2023 veranstaltet die Gruppe ein Probetraining, bei welchem sich die „Neuen“ bei den Trainerinnen Alicia Wickert und Lisa Tröger vorstellen können. Um 19.00 Uhr geht es los im KG-Vereinsheim - Interessierte ab 16 Jahren sind willkommen!