Alljährlich ist der Jahrestag der Reichspogromnacht Anlass, in Ortenberg der Opfer der schrecklichen Gräueltaten des Naziregimes zu gedenken. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden von den Nationalsozialisten reichsweite Pogrome gegen Juden angezettelt. Etliche Synagogen brannten, jüdische Bürger wurden verhaftet, verfolgt, ermordet oder in den Suizid getrieben, jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert. Im Gedenken an die Menschen, die damals von den Nationalsozialisten gedemütigt, enteignet, verfolgt und ermordet wurden, findet am Samstag, 9. November, um 11 Uhr eine Gedenkveranstaltung am Jüdischen Ehrenmal in Ortenberg statt. Gemeinsam mit der Stadt Ortenberg, der Gesamtschule Konradsdorf, der evangelischen Kirchengemeinde und dem Kulturkreis Ortenberg soll der Opfer der Schoah gedacht werden. Die Gedenkveranstaltung wird von den Schülerinnen und Schülern der Projektgruppe „Buchenwald“ der Gesamtschule Konradsdorf mit gestaltet. Das Gedenken am Jahrestag der Pogromnacht und die Erinnerung an die Verbrechen sollen zugleich den friedlichen Umgang mit Menschen anderer Kulturen, anderer Religionen und anderer Gesinnungen anmahnen und stellt ein Bekenntnis gegen Antisemitismus, Rassismus und politische Verfolgung in der Gegenwart dar. Im Anschluss, um 12 Uhr, wird in der Altstadtbühne KARO-Keller die zweite, redaktionell überarbeitete Auflage des Büchleins „Geschichte der jüdischen Gemeinde von Ortenberg“ präsentiert, das vor einigen Jahren von Manfred Meuser und Michael Schroeder verfasst wurde und seit längerer Zeit vergriffen war. Dazu sind alle Interessierten bei freiem Eintritt herzlich eingeladen.