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Ortenberger Stadtkurier
Ausgabe 23/2023
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Steinbruch Bergheim als perfekte Kulisse für gemeinsame Übung von Feuerwehr, DRK-Rettungshundestaffel und Polizei

Am 12. November stand im Ausbildungs- und Übungsplan des Feuerwehr-Löschbezirkes Süd (Bergheim und Bleichenbach) eine Übung mit der Bezeichnung „Rettungshundestaffel/Personensuche“. Schon am Namen zu erkennen, handelte es sich nicht um eine „alltägliche“ Übung. Als Übungsort wählten Christoph Leinberger und Jens Kraft den Steinbruch der MHI in Bergheim. Dieser stellte für die angestrebten Ausbildungsinhalte die perfekte Kulisse dar, da der LB Süd sich zum einen in seinem natürlichen Einsatzgebiet aufhielt und zum anderen mehrere Orte zugleich abgebildet werden konnten. Auch für die Hundeführerinnen und Hundeführer der DRK-Rettungshundestaffel der Ortsvereinigung Friedberg/Wöllstadt war die Lokalität optimal und an Attraktivität kaum zu übertreffen. Außer dem LB Süd und der DRK-Rettungshundestaffel fand sich im Steinbruch in Bergheim noch der stellvertretende Dienststellenleiter der Polizeistation Büdingen, Thomas Frech, ein.

Jens Kraft begrüßte die insgesamt 41 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unter die sich acht Fellnasen mischten. Da eine Personensuche weder eine rote Lage (Einsatzlage der Feuerwehr) noch eine weiße Lage (Einsatzlage von DRK, ASB, Malteser, Johanniter oder DLRG) ist, erläuterte Thomas Frech von der Polizeistation Büdingen, wie es überhaupt zu einer Personensuche kommt. Wer gilt überhaupt ab wann als vermisst, wann wird die Polizei in welcher Form tätig, wann holt sich die Polizei welche Unterstützung und vor allem, was ist wann wie möglich und zudem am effektivsten? Auch die technischen Möglichkeiten wurden von Thomas Frech detailliert benannt sowie Vor- und Nachteile aufgezeigt. Klar ist allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Vermisstensache und Personensuche ist immer eine Polizeilage und diese ist auch der Gesamteinsatzleiter und wird lediglich von Feuerwehr und Rettungshundestaffel unterstützt. Leider konnte ein weiterer Übungsinhalt, nämlich die Vorstellung der Polizeidrohnenstaffel von der Polizeifliegerstaffel Egelsbach, nicht praktisch demonstriert werden, da sich die Kollegen in einem Realeinsatz befanden, was selbstverständlich immer Vorrang vor einer Übung hat.

Stephanie Merk von der Rettungshundestaffel stellte den Kameradinnen und Kameraden die beiden Hundesparten vor. So unterscheidet man zwischen Flächensuchhunden, welche eine offene Fläche nach jedem menschlichen Geruch absuchen, und zwischen Mantrailern, welche einen individuellen Geruch vorgegeben bekommen, den sie gezielt suchen. Beide Hundesparten werden von der Rettungshundestaffel des DRK Friedberg ausgebildet und vorgehalten. Yari, Lina, Kiwi, Spike, Luna, Avventuro, Flora, Oskar (die tierischen Hauptakteuere der Übung) wurden mit ihren Fähigkeiten und ihren verschiedenen Ausbildungsstadien vorgestellt und der harte Weg bis zum geprüften Rettungshund erläutert. So dauert die Ausbildung um die zwei bis drei Jahre und die umfangreiche Prüfung muss alle zwei Jahre wiederholt werden. Geprüft wird nicht nur der Hund, sondern auch der Hundeführer, die Hundeführerin. Ein Prüfkriterium ist zum Beispiel, auf drei Hektar Fläche in 20 Minuten zwei Personen zu finden.

Nach der Vorstellung und der aus Feuerwehrsicht sehr detaillierten Beschreibung der Rettungshundearbeit folgten praktische Übungen wie zum Beispiel das Bilden einer Menschensuchkette. Eva Käs erklärte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie eine Suchkette aufgebaut und betrieben wird, welche Kommandos wann und von wem zu geben sind, welche Abstände eingehalten werden müssen und vieles mehr. So begann der „Wettbewerb“ Menschen (22 Feuerwehrkameradinnen und Kameraden) gegen Flora (ein Hund!) mit ihrer Hundeführerin Larissa. Die Suchzeiten sprechen für sich, so haben 22 Menschen 5,15 Minuten gebraucht und Flora mit Larissa lediglich 2,03 Minuten.

Die Übung konnte um 12.15 Uhr mit einem Imbiss beendet werden, wobei der Steinbruchbetreiber MHI Gruppe die Getränke für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sponserte. Die Organisatoren bedanken sich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich bei der MHI für die hervorragende und unkomplizierte Zusammenarbeit - nicht nur bei dieser Veranstaltung -, bei der Rettungshundestaffel des DRK OV Friedberg für die Ausarbeitung der Übungsszenarien sowie bei Thomas Frech von der Polizeistation Büdingen für seine aufschlussreichen Ausführungen zum Thema Personensuche, aber natürlich auch bei allen anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Bereitschaft, sich sonntags bei kalten Temperaturen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ortenberg weiterzubilden.