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Ortenberger Stadtkurier
Ausgabe 4/2025
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Nahmobilität für Konradsdorf

„Der Standort Konradsdorf soll besser verkehrlich angebunden werden“, skizziert Bürgermeister Markus Bäckel die städtischen Planungsziele. Bisher besteht eine zirka sechs Meter breite Straßenfläche. Diese Mischverkehrsfläche entspricht nicht den Anforderungen der Verkehrsteilnehmer.

Im Fokus der Landesgartenschau 2027 wurde die Thematik anlässlich einer Lenkungsgruppensitzung auch mit Vertretern der hessischen Landesregierung im Herbst letzten Jahres angesprochen. Die Verbesserung der infrastrukturellen Anbindung des Domänen- und Schulstandortes war zudem bereits in den Jahren 2018 und 2019 Gegenstand von Konzepten. Nunmehr zeichnet sich ab, dass die Stadt Ortenberg die erwünschte Unterstützung erhält. Ortenberg ist bekanntlich Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität, kurz AGNH. Hierzu gibt es ein Förderprogramm des Landes Hessen, von welchem die Stadt profitieren will. Um die Chance zu nutzen, wurde zum Jahreswechsel schleunigst die Beantragung von der Bauverwaltung vorbereitet, wie Bauamtsleiter Joachim Heuser berichtet. Der Magistrat fasste gleichermaßen auf Empfehlung des Rathauschefs den Beschluss mit folgendem Wortlaut: „Die Straße „Am Kloster“/Konradsdorf soll mit einem Fuß- und Radweg ausgebaut werden. Ein wesentliches Ziel ist die Schaffung einer Verbindung des zukünftigen Radweges an der B 275 über die Straße „Am Kloster“ zur Schule und zur Staatsdomäne Konradsdorf. Die Fuß- und Radwegeverbindung dient Schülern zum sicheren Erreichen des Schulzentrums.

Mit der Anbindung an das vorhandene Wander- und Radwegenetz, insbesondere Vulkanradweg, Niddaroute, Bonifatiusroute sowie Radweg R4, wird ein Lückenschluss zwischen Selters und Ranstadt erreicht. Für diese Maßnahme soll ein Antrag zur Gewährung einer Zuwendung zur Förderung der Nahmobilität gestellt werden.“ Und der Antrag ist bei Hessen Mobil in Darmstadt bei gleichzeitiger Befürwortung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlicher Raum bereits auf wohlwollende Förderaussicht gestoßen.

Zunächst sollen die Ingenieurplanungen mit landschaftspflegerischem Begleitplan, Bodengutachten und Vermessung erfolgen. Die Zeit drängt, denn die Maßnahme soll bis Juli 2025 nach weitestgehendem Abschluss der Planungen die weitere Beantragung der investiven Mittel ermöglichen. „Es ist unser Ziel, einen zügigen und kontinuierlichen Planungs- und Genehmigungsprozess zu gewährleisten“, ist sich der Bürgermeister mit seinem Bauamtsleiter einig. Aus diesem Grunde fand nun eine frühzeitige Erörterung mit Behörden und Dienstleistern im städtischen Bürgerhaus statt. So waren auch Fachvertreter aus den Bereichen Nahmobilität, Naturschutz sowie Denkmalpflege anwesend. Ebenso die Domänenverwaltung mit dem derzeitigen Pächter und die Verwaltung der Schlösser und Gärten in Hessen. Hessen Mobil und ÖPNV komplettierten die Fachkreisvertretungen.

Die Verbesserung der verkehrlichen Infrastruktur von der Bundesstraße zum Schulstandort der Gesamtschule Konradsdorf ist im Interesse des Wetteraukreises. Die Planungsidee mit Nahmobilitätskriterien entspricht den Leitbildgrundsätzen des Kreises. Die konstruktive Zusammenarbeit der Stadt mit dem Land und den Fachbereichen bei der Lösung des Zieles zum weiteren Ausbau der Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur in der Stadt wurde von allen Terminteilnehmern ausdrücklich begrüßt. Ziel ist es, die Baumaßnahme bis Dezember 2026 umzusetzen. „Die Gesamtanlage Konradsdorf mit den vielfältigen Nutzungen ist ein Quartier mit regionaler Strahlkraft im Oberen Niddertal“, zitiert Markus Bäckel aus dem integrierten Entwicklungskonzept der Stadt Ortenberg. „Die Schaffung funktionsgerechter Erschließungsanlagen ist Rahmenbedingung für die Sicherung und Entwicklung eines lebendigen Zentrums“, so der Bürgermeister mit Blick in die Zukunft.