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Ortenberger Stadtkurier
Ausgabe 4/2025
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Neue Natur an der Nidder: Lebensraum für Forelle, Ringelnatter und Co.

Lebensraum für Forelle, Ringelnatter und Co.

Am Wehr in Ortenberg und den ehemaligen Fischteichen soll die Natur wieder mehr Platz bekommen. In mehreren Schritten sollen die Nidder und Teile ihrer Aue wieder zu einer Urlandschaft werden. Zunächst wird das Wehr abgesenkt. Hierdurch kann die Nidder wieder frei fließen. Dann können wieder Kiesbänke mit Stromschnellen entstehen, ganz so, wie es ca. 500 Meter oberhalb des Wehres jetzt schon zu sehen ist. Laichgebiete für Forelle, Groppe, potenziell auch für die vereinzelt nachgewiesene Äsche werden entstehen. Auch Insekten wie Köcher- und Eintagsfliegen oder auch die Wasseramsel werden hiervon profitieren. Nach einer Studie des WWF leiden die meisten Flüsse weltweit unter Aufstau - so ist es nur konsequent, neue Fließstrecken herzustellen. Darüber hinaus werden die ehemaligen Fischteiche zu einer Urlandschaft umgestaltet. Die Dämme werden an mehreren Stellen durchbrochen und es wird eine Kette kleinerer Gewässer geschaffen. Hierdurch entstehen Biotope für Frosch, Molch u. Co. Zusätzlich entsteht ein Kleingewässer für die vom Aussterben bedrohte Fischart Karausche.

Durch das Öffnen der Dämme entsteht zusätzlicher neuer Retentionsraum. Die Nidder kann sich jetzt auch bei kleineren Hochwassern ausbreiten und ihre Aue als eigener Landschaftsarchitekt selbst gestalten und auch ihr eigenes Bett komplett neu anlegen. Im Laufe der Zeit wird sich ein Auwald mit Erlen, Eschen und Weiden bilden. So wird eine spannende Flusslandschaft entstehen, die hochdyamisch und stetig im Wandel ist. Beobachten kann man das alles vom vorhandenen Weg aus, der so erhalten bleibt und sicher eine Attraktion zur Landesgartenschau sein wird. Im Vorfeld (vor der Brut- und Setzzeit) müssen jedoch einige Bäume gefällt werden, damit in der trockenen Jahreszeit gebaut werden kann. Die Arbeiten sollen spätestens in der zweiten Jahreshälfte beginnen. Die Genehmigung ist bereits bei der Wasserbehörde beantragt. Finanziert wird all dies von der Gerty Strohm Stiftung aus Frankfurt.