Titel Logo
Amtsblatt Blickpunkt Petersberg
Ausgabe 11/2023
Vereine und Verbände
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Michael Brand zu Besuch beim Weltgebetstag 2023 bei der kfd Steinhaus/Steinau

Nach einem vom Vorbereitungsteam „Weltgebetstag“ Elisabeth Heil, Elfriede Raab und musikalischer Unterstützung von Johannes Raab sehr beeindruckendem Wort Gottesdienst zum Weltgebetstag am 03. März 2023 konnte die kfd-Vorsitzende Maria Bug im vollbesetzten Pfarrsaal den heimischen Bundestagsabgeordneten Michael Brand begrüßen, der als menschenrechtspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Herbst letzten Jahres nach Taiwan gereist war, während Peking unverhohlen drohte.

Der Abgeordnete bezeichnete „Taiwans Demokratie als Beispiel für Menschlichkeit, Freiheit und Glauben, das gerade in diesen Zeiten zunehmender Bedrohung durch China Unterstützung braucht“. Brand dankte den „engagierten und eben nicht gleichgültigen Frauen der kfd“, dass sie beim Weltgebetstag 2023 gerade jetzt die Menschen des Inselstaates in den Blick nehmen. Bei den Gesprächen in der Hauptstadt Taipeh - von der Präsidentin Tsai Ing-wen, Außenminister Wu und Bürgern Taiwans - sei die „Dankbarkeit für den Beistand von Freunden in schwerer Zeit spürbar gewesen“.

Brand zeigte sich beeindruckt, „dass sich die Menschen in Taiwan von der Bedrohung eines militärischen Überfalls durch China nicht ihren Alltag bestimmen lassen. Es ist sehr beachtlich, wie souverän diese pulsierende Demokratie mit dieser Bedrohung umgeht. Es erinnert mich ein wenig an die Zeit, in der hier durch Osthessen die Mauer quer durch Deutschland und zwischen den Blöcken stand. Auch wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, sind mit einer großen, sogar atomaren Bedrohung, souverän umgegangen. Das Ergebnis ist ja bekannt - die kommunistische Diktatur ist untergegangen.“

Deutschland dürfe die Zeitenwende nicht vermasseln, so Brand, der der Einschätzung Recht gab: „Russland ist der Sturm, China der Klimawandel.“ Dass entgegen aller Warnungen des deutschen Verfassungsschutzes, des Bundespräsidenten und sechs Fachministerin die Bundesregierungen die Beteiligung des chinesischen Staatsunternehmens Cosco am Hamburger Hafen im Herbst 2022 durchgezogen hat, habe bei Taiwan wie Verbündeten „großes Unverständnis und Zweifel an den Worten Berlins zu notwendigen Konsequenzen der vielbeschworenen Zeitenwende ausgelöst“.

Brand plädierte dafür, „endlich Naivität abzulegen und sich mit den Demokratien im Indo-Pazifik stärker zu vernetzten sowie die sich ausbreitende Aggression Pekings klug und umsichtig einzudämmen.“ Deutschland müsse gemeinsam mit der EU und USA, Indien und weiteren Partnern im Indo-Pazifik vorab klar machen, dass ein Überfall für China mit all seinen Problemen politischer Selbstmord wäre. „Denn das von Export abhängige China würde durch Sanktionen des Westens rasch zusammenbrechen. Die EU ist wirtschaftlich stärker als China, und China braucht uns zum Überleben.“

Taiwan exportiere viel in die EU, darunter 80 Prozent der Chips, ohne die Maschinenbau, Autoindustrie und Chemie nicht funktionieren, selbst Infrastruktur kaum, so Brand. „Ein Freihandelsabkommen der EU mit Taiwan, wie es auch aus dem Europäischen Parlament gefordert wird, wäre ein wichtiger Schritt“, forderte der Fuldaer Abgeordnete, der sich nach seinem Vortrag mit landestypischem Imbiss viel Zeit zum persönlichen Gespräch nahm.