Fotos: RK Marbach
Am ersten Märzwochenende nahm eine Mannschaft der RK Marbach am Kommandowettkampf „Kalter Marsch“ in Bruchsal teil. Der stets gut organisierte und fordernde Wettbewerb erfreut sich in Deutschland sowie den Nachbarstaaten großer Beliebtheit, sodass sich 24 Mannschaften in der General-Speidel Kaserne eingefunden hatten, um sich miteinander zu messen. Neben den internationalen Teilnehmern aus der Schweiz und Niederlande, war auch eine Gruppe von der Bayrischen Bereitschaftspolizei dabei. In der ersten technischen Phase am Tag galt es, 20 Stationen in enger Zeittaktung zu absolvieren. Darunter waren klassische Aufgaben wie Schießen mit verschiedenen Handfeuerwaffen (Sturmgewehr G36, Pistole P8, Maschinenpistole MP7, Granatpistole, Maschinengewehr MG3), das Erkennen und Zusammensetzen von Fremdwaffen, Fahrzeugerkennung sowie Fernmeldebetrieb mit Verschleiern von Funksprüchen zu erledigen. Nicht alltäglich war der Aufbau und das Einrichten einer Stellung mit MG3 auf Fliegerdreibein und das Löschen und Versorgen von brennenden Personen.
Technisches Verständnis und Kraft war bei der Aufgabe „Kisten horizontal stapeln“ gefragt. Es mussten so viele leere Bierkisten wie möglich in der Horizontale gehalten werden, ohne dass sie den Boden berührten. Die Beantwortung von Fragen zum Humanitären Völkerrecht in bewaffneten Konflikten („Kriegsvölkerrecht“), Kartenkunde und das korrekte Zuordnen von taktischen Zeichen zu Begriffen war ebenfalls etwas für den Kopf. Die körperliche Leistungsfähigkeit wurde beim Schießen im Simulator mit Laufeinlagen, dem Überwinden der Hindernisbahn, dem Überwinden eines einfachen Seilstegs und einem Geländelauf mit vollen Wasserkanistern gefordert.
Eine neue Erfahrung für die Teilnehmer war das Schießen mit der Fernbedienbaren Leichten Waffenstation (FLW) im Simulator. Die Fertigkeiten in der Versorgung von Verwundeten wurde bei einem Waldarbeiterunfall mit Kettensäge abgeprüft. Im Bereich der zivil-militärischen Zusammenarbeit galt es schnellstmöglich Sandsäcke zu befüllen, zu verschließen und auf einer Palette zu stapeln.
Nach einer Ruhe- und Verpflegungspause ging der Wettkampf am Abend weiter. In dieser zweiten taktischen Phase waren alle Wettkämpfer von nun an Aufklärungskräfte, welche unbemerkt aus einem fiktiven Feindgebiet wieder zu ihrer eigenen Truppe zurückkehren sollten. Dafür wurde der unauffällige Transport mit der Bahn gewählt. Der Zug wurde jedoch von Aufständischen aufgehalten, woraufhin dieser eine Notbremsung vollziehen musste und die Wettkämpfer aus dem Zug flüchten mussten. Von nun an war man zu Fuß unterwegs. Ein Feindkommando war den Wettkämpfern auf den Fersen und kontrollierte zudem wichtige Wegpunkte. Wurde man entdeckt, musste man eine zuvor ausgegebene Marke abgeben, was zu empfindlichem Punktabzug führte. Um dem zu entgehen, half dann nur zu rennen und im dichten Wald ein Versteck zu suchen. Nach etwas über drei Stunden und 17,5 km Marschleistung erreichte die RK Marbach unentdeckt wieder die Kaserne.
Nach einer kurzen Nachtruhe konnte die RK Marbach am Morgen den Pokal für den Gesamtsieg mit deutlichem Abstand auf die weiteren Platzierungen entgegennehmen. Somit ging auch der Wanderpokal direkt wieder mit nach Marbach. Neben dem Gesamtsieg kam noch eine Trophäe für die beste Mannschaft in der Hinderniswertung dazu. Für die RK Marbach gingen an den Start: Hauptmann Lukas Heil, Fähnrich Florian Link und die Obergefreiten Dominik Illichmann und Wadim Tschugunov.