1974 / 1978
1984
1994 / 1996
Die Idee und den Wunsch zur Gründung einer karnevalistischen Sängertruppe hatte wohl Erich Sauer, der in der Kampagne 1972/73 als „Prinz Erich von der grünen Welle“ der karnevalistische Regent war. Er knüpfte Kontakte zum Gesangverein und sprach während des Fahrunterrichts den Mitbegründer Reinhold Wingenfeld an, der gerade seinen Busführerschein in Erichs Fahrschule erworben hat. Reinhold war bereits Mitglied bei den Fuldaer Fastnachtssängern, und Erich versprach sich von ihm, dass er seine Erfahrungen mit einbringen bringen sollte. So kam es zur Gründungsversammlung am 6. Januar 1974 im Hause des Mitbegründers Hans Georg Müller. Unten ein Auszug aus dem Protokoll des Schriftführers vom Carnevalverein Petersberg, Richard Birkenbach, der mit der Nennung der Anwesenden beginnt.
Die Propsteisänger wurden zunächst als ein Untergruppe des Carnevalvereins Petersberg gegründet, wurden aber wenig später eine eigenständige Vereinigung. Ziel der Sängertruppe war es, die karnevalistischen Veranstaltungen mit eigenen Beiträgen in heiterer und ungezwungener Form mitzugestalten. Der Start war für die Fastnachtskampagne 1974/75 vorgesehen. So kam es zum ersten Auftritt der Propsteisänger im November 1974. FZ und VZ berichteten.
Schon die ersten Auftritte waren große Erfolge, und so wurden die Propsteisänger in ganz Hessen bekannt und traten nicht nur zur Fastnachtszeit, sondern auch bei anderen Veranstaltungen während des Jahres auf. Von Heringen bis Offenbach und sogar der Rhein- Main-Halle in Wiesbaden und von Geisa bis Alsfeld, um nur einige Veranstaltungsorte zu nennen. Kaum eine karnevalistische Veranstaltung bei den sogenannten „Randstaaten“ in Fulda, wo die Propsteisänger nicht aufgetreten sind. Dank Egon Freiwald, einem deutschlandweiten bekannten und beliebten Conférencier, der u.a. für das Kaufhaus Kerber arbeitete, wurde man auch für beliebte Werbeveranstaltungen gebucht. „Denn Kerber stellt in Fulda vor: Sarotti und Sarotti Mohr“ (heute Rassismus!). Eine närrische Veranstaltung am Petersberg, ohne die Propsteisänger, gab es bis 2000 eigentlich nicht.
Natürlicherweise gab es, wie bei anderen Vereinigungen auch, personelle Wechsel.
Einige Mitglieder beendeten ihre aktive Zeit, neue kamen hinzu. Am Klavier löste Helmut Schultheis den seitherigen Pianisten ab, der dann schließlich an seinen Nachfolger Reinhard Germann sein Amt als musikalischer Leiter abgegeben hat. Und Reinhard begleitet dieses Amt über 30 Jahre bis heute mit ganz großem Erfolg. Die Position des Vorsitzenden hat fast seit Menschengedenken Gerhard Siegesmund inne. Nachdem er jedes Jahr immer sagte: „Na gut, ein Jahr mach ich es noch“, wählten ihn die Propsteisänger irgendwann kurzerhand „Auf Lebenszeit“, und so blieb er unser „technischer Leiter“ bis heute. Für die Texte zeichnete, bis zu seinem viel zu frühen Tod im Jahre 1989, Dieter Baun verantwortlich. Und das mit Bravour! Klassiker wie „Winni Winni“, „Bei uns am Petersberg“, „Oh Mann hier ist’s richtig gemütlich“, „Einmal nur widder so ein Lausjung sein“ und viele andere mehr entstammen seiner Feder. Im Jahr seines plötzlichen Todes, 1989, sprach er während einer Veranstaltung den Büttenredner Bernd Weber an, und der musste ihm versprechen, den Propsteisängern zu helfen, wenn sie ihn brauchen. Nie hätte man gedacht, dass dies schon im selben Jahr Wirklichkeit werden sollte. Bernd Weber übernahm, und so konnte es weiter gehen mit neuen Hits wie „Sind die Weck,“„ Alice“ oder „Der Riese Mils“. Jedes Jahr bis 1999 wurde ein eigenes Programm mit 10 neuen Liedern zusammengestellt. Mottos wie „Gammler“, „Olympia,“ „Fernsehen,“ „Märchen und Sagen“, „Wilder Westen“, „Markttag“, „Party“, „Europa“, „Urlaub“, „Auf närrischer Fahrt“, „Schule“ und „Sport“ seien als Beispiele genannt.
(Wird fortgesetzt)