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Amtsblatt Blickpunkt Petersberg
Ausgabe 19/2024
Aus dem Rathaus wird berichtet
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... vor (mehr als) 50 Jahren war´s

Zeltlager 1988 und Papstbesuch 1980. Schlechte Geschäfte trotz günstigem Preis: 2 DM = 1 € für die Wurst

Seeshof Wehyers / Reichstag Berlin

Feiern in Sabinanigo 

von Bernd Weber / Reimund Krieger

50 Jahre Propsteisänger Petersberg (Teil 2)

Wie im ersten Teil schon beschrieben, waren die Propsteisänger neben Melodien und Texten auch bei den Kostümierungen sehr kreativ. So bekam zum Beispiel Hans-Willi Hess immer eine Rolle auf „den Leib geschrieben“, die er mit tollen Kostümen aus dem Theaterfundus in Kassel oder Frankfurt mit Herzblut auf die Bühne gebracht hat. Als Beispiel hier als „Riese Mils“, „Orgelmann“, und als „Maradona“ hat er sogar im Saal Autogramme verteilt.

Auch politische Prominenz war auf der Bühne und im Saal mit den Propsteisängern zu sehen: Blüm, Kohl und Waigel und zwei gute Freunde der Propsteisänger, Landrat Kramer und Bürgermeister Petri.

Doch die Aktivitäten der Propsteisänger beschränkten sich nicht nur auf die Fastnachtszeit.

Neben all den musikalischen Auftritten war es immer ein besonderes Anliegen der Gruppe, Freizeitveranstaltungen mit den Familien durchzuführen. So wurde zum Beispiel oft Silvester gemeinsam gefeiert wie zum Beispiel in Zaundorf im Bayerischen Wald. Zu dieser Silvesterparty versprach Michael Traut, all die Feuerwerkskörper, die er in seinem Geschäft nicht verkauft hatte, mitzubringen und abzubrennen. Es muss für die Firma Traut ein schlechtes Silvestergeschäft gewesen sein, denn die Mengen, die Michael im Bayerischen Wald abbrannte, führten dazu, dass die Lokalpresse am anderen Tag die Schlagzeile brachte "Zaundorf in Flammen".

Leo Gallei zeigte den Propsteisängern seine Heimat Berlin und den Spreewald.

Die fränkische Schweiz mit dem Besuch des legendären Kellerwaldes bei Forchheim war auch ein lohnenswertes Ausflugsziel der Propsteisänger. Man wanderte auch oft zusammen „in den Mai“, und wo die Propsteisänger einkehrten, war immer gute Stimmung, nicht zuletzt wegen der schönen Gesangsbeiträge. Silvesterfeiern in Blutbrunnen, Herbstein und Altmühltal schlossen sich an.

Im Sommer gab es regelmäßige Zeltlager (eigenes Zelt u.a. dank Reinhold Wingenfeld) in der Rhön, bei denen es, gelinde gesagt, ausgelassen zuging. Ebenso beim Sommerfest am Seeshof / Weyhers.

Ihre längste Reise unternahmen die Propsteisänger im Jahre 2000 nach Sabiñánigo, der Partnergemeinde von Petersberg, nach Nordspanien. Ausgelassen wurde das dort das alljährliche Jakobusfest mitgefeiert. Man nahm am Festzug teil und ging nach einer Woche frohgemut auf die Heimreise. Nach der Zwischenlandung in Paris nahmen wir schon im Flugzeug Platz, als es draußen zu einer großen Explosion kam. Es war der 25. Juli 2000, der Tag, an dem eine französische Concorde in Paris während des Startvorganges abstürzte und 113 Menschen dabei ums Leben kamen. Nach über sechs Stunden Aufenthalt flog man uns dann doch noch nach Frankfurt, die Stimmung war allerdings naturgemäß gedrückt.

Auch beim Papstbesuch am 17. und 18. November 1980 Fulda engagierten sich die Sänger. Flugs wurde eine Würstchenbude aufgestellt, doch hatte man den Hunger der Papstbesucher leicht überschätzt. Noch wochenlang lagen den Propsteisänger die Papstwürstchen im Magen.

(wird fortgesetzt)