Fuldaer Zeitung 6. Februar 1999
Im 3. Teil der Erinnerungen an die Sängertruppe der Propsteisänger möchte ich gerne etwas über die Jubiläen und die Teilnahme an den Rosenmontagszügen schreiben. Die Kampagne 1975 /1976 war in Petersberg fest in der Hand der Propsteisänger. Es regierte der Propsteisänger „Silberprinz“ Michael Traut mit seiner Prinzessin Ilona Sauerbier. Adjutanten waren die aktiven Propsteisänger Erich Sauer und Dieter Baun. Da durften die Propsteisänger beim Rosenmontagszug in Fulda nicht fehlen, und so hängte man an den Prinzenwagen einfach einen Wagen der Propsteisänger an.
Weitere Petersberger Prinzen aus den Reihen der Propsteisänger waren H.G. Müller (1962), Erich Sauer (1973), Reimund Krieger (1992) und Werner Csallner (1995).
Das 10. Jubiläum findet in der Chronik keine besondere Erwähnung. Anders das 20-jährige Wiegenfest: Man feierte in größerem Rahmen im Atrium des Propsteihauses. Mittlerweile hatte man die erste Frau in den Sängerkreis aufgenommen, Christine Möller aus Marbach, die das Schlagzeug spielte. Eine Freundin von ihr tauchte, bei den Auftritten in dieser Kampagne, aus einer riesigen Jubiläumstorte auf. Hollywoodreif! Das bestätigten beim Jubiläumsfest auch Ehrengäste wie Landrat Kramer, Altbürgermeister Petri und die stellvertretende Bürgermeisterin
Frau Woyth.
Wie 1992, unter der Regentschaft von Prinz Reimund, wurde mit der großen Unterstützung von unserem Freund Bernd Ebicht, (Foto li.), ein schöner Wagen für den Rosenmontagsumzug aufgebaut.
Nach dem 20. Jubiläum im Jahre 1994 traten die Propsteisänger noch 5 Jahre lang mit einer eigenen Sängershow auf. Im Jahre 1999 feierten die Propsteisänger ihr 25. Jubiläum und den Abschied von der Bühne.
Ein eigener Orden wurde zu diesem Anlass angefertigt, und das Abschlussprogramm endete mit dem Lied „Nun ade ihr lieben Leute, es wird Zeit für uns zu geh’n..“ nach der Melodie „The Carnival is over“ von den Seekers. Wenn das keinen Stil hatte...! Manches Tränchen floss, und die Gardemädchen warfen Kuscheltiere auf die Bühne...
Trotzdem war es aus mehreren Gründen richtig, einen Schlusspunkt zu setzen. Mittlerweile hatten die Programme eine Qualität erreicht, die eigentlich von den Beteiligten nicht mehr zu steigern war. Hinzu kam der Alterungsprozess der Truppe, und Nachwuchs bot sich einfach nicht an. Zudem setzten sich auf der Bühne mehr und mehr Tanz- und Playbackshows durch, mit dem Publikum änderte sich sein Geschmack. Geschliffene, fröhliche Texte zu einem Motto oder zum Zeitgeschehen waren zumindest bei der jüngeren Generation nicht mehr so gefragt. Natürlich fuhr man auch zum Abschied wieder beim Rosenmontagszug in Fulda mit.