Helmut Scheel
Gerhard u Günther Möser, H. Scheel, Werner Csallner
Gerhard Siegesmund, Leo Gallei, Reinhard Germann
Erich Sauer
Reimund Krieger und Bernd Weber
Was für immer bleibt.
Freunde für das ganze Leben. Ein Satz, der in so manchem Epos bemüht wird. Doch bei den Propsteisängern traf er zu. Solche Freundschaft gab es aber nicht umsonst. Viel Arbeit und Zeit wurde von allen, die bis zum Schluss dabei waren, eingebracht. Da galt es auch einmal, eigene Vorstellungen von Programm,Text und Verkleidung hintenan zu stellen und sich der Meinung der Gruppe anzuschließen. Einer der Schlüssel zum Erfolg. Sicher hatte nicht jeder eine überragende Stimme wie die Tenöre Michael Traut, Günther Germann oder Karlo Heil. Sicher hat jeder gerne einmal ein Solo gesungen, aber über allem stand der Erfolg der gesamten Gruppe. Wer sich dem nicht unterordnen wollte, ging meist von alleine. Zum Abschied 1999 bekamen wir einige schriftliche Anerkennungen, die uns bestätigten, dass wir viel richtig gemacht haben. Hier einige kurze Ausschnitte.
Fritz Kramer, Landrat des Kreises Fulda: „Sie haben diese unsere Fuldaer Foaset verkörpert.“... „Die Propsteisänger werden uns fehlen.“
Die Stadt Alsfeld: „Ihr wart für Frohsinn der Garant, dass ihr jetzt aufhört is‘ e‘ Schand.“
Weihbischof Prof. Dr. Schick (später Erzbischof von Bamberg): „Über viele Jahre hin haben Sie zur guten und fröhlichen Fastnacht in Fulda beigetragen. Sie haben mit ihren Auftritten vielen Menschen Freude geschenkt.“
Nun, ganz war ja noch nicht Schluss, den das Schönste am Rücktritt ist ja das Comeback. Und so trat man noch einige Jahre bei der Seniorenfastnacht in Petersberg oder bei der Justizfastnacht in Offenbach auf. Und natürlich bei runden Geburtstagen von Mitgliedern der Propsteisänger. Zum letzten Mal am 16. März 2019, 70. Geburtstag von Texter Bernd Weber. Ein schöneres Geschenk kann man sich nicht vorstellen. Allein dafür hat sich die ganze Arbeit, die ganze Zeit, alles Hoffen und Bangen und das nie endende Lampenfieber, was mit jedem Programm verbunden war, gelohnt. Besonderen Dank aber gilt es dem „Musikalischen Leiter“ Reinhard Germann zu sagen. Für seine Geduld und sein Verständnis und sein unendlichen Einsatz für den Erfolg der Propsteisänger. Danke Reinhard.
Besonders muss auch der Einsatz des Sängerfreundes Leonhard Gallei gewürdigt werden. Beruflich zog es ihn beizeiten nach Offenbach. Von dort fuhr er wie selbstverständlich zu jeder Probe und zu jedem Auftritt seiner Propsteisänger und brachte noch einige Jahre seinen Kollegen Norbert Habermann mit. Ohne auch nur im geringsten eine Entschädigung dafür zu verlangen. Das er mit seiner Gitarre mit unvergesslichen Auftritten als Udo Lindenberg und mit der „Alice“ die Menschen begeistert hat, sei nur am Rande erwähnt. Und natürlich mit der „Krummen Lanke“ aus seiner Berliner Heimat.
Was vielen, die dabei waren, auch in Erinnerung bleiben wird, sind die unvergesslichen „Garderobenfeste“ im Propsteihaus, wo oft mehr Stimmung war als im Saal. Generationen von Gardemädchen können davon erzählen.
Und immer hatten besonders Helmut Scheel und der „Techn. Leiter“ Gerhard Siegesmund für die nötige Verpflegung gesorgt. Die Garderobe war immer „ausverkauft.“
„Oh schöne Frau aus Alemannia“!!!
Apropos Frauen. Die Frauen der Propsteisänger waren ihre größten Fans. Viel Geduld, Verständnis und Unterstützung, z.B. bei den Kostümierungen, haben wir von Ihnen bekommen. DANKE ihr lieben Frauen.
Auch sind besondere Lieder bis heute noch in Petersberg und darüber hinaus bekannt. Michael Traut mit „Oh Mann hier ist’s richtig gemütlich“, und Günther Germann „Ich bin der Prodekan“. Oder „Winni Winni“ und „Bei uns am Petersberg“, „Senn die Weck scho oll weg“ „Rappeldürre Alice“ und der „Riese Mils.“
Jeder konnte aber auch seine besonderen Talente zu Gehör bringen. So z.B. Gerhard Pappert, der Hans Moser wie niemand sonst parodieren konnte. Oder Helmut Scheel, der als „Dschingis Khan“ sportliche Hochleistung auf die Bühne gebracht hat. Und er war sich auch nicht zu schade einen Text wie „Mir Klenne, mir Klenne, mir woarn scho immer Schönne“ als Solo zu singen. Helmut war nur ca 1,63 groß, aber für uns einer der Größten.
Reimund Krieger, dessen Netzwerk und gute Ideen ein Glücksfall für uns war. Die Gebrüder Möser, Werner Csallner, Klaus Unger, Sepp Herzig und wieder zurück unser Tausendsassa Alfred Fladung. Bernd Weber der als Conférencier vor und zwischen den Liedern gefallen konnte. Vor allem aber der Gründer der Gruppe, Erich Sauer, der für seine Propsteisänger wirklich alles getan hat. Alles Freunde fürs Leben.
So das soll es gewesen sein von den Erinnerungen an die „Propsteisänger Petersberg“, die in diesem Jahr seit 50 Jahren zusammen sind. Einige sind schon von uns gegangen, und deshalb werden wir nun nicht mehr öffentlich auftreten. Wir hoffen, Sie, liebe Leser, nicht gelangweilt zu haben. Vielleicht hat sich ja manch einer, der die Zeiten miterlebt hat, auch gefreut über das schöne Stück Nostalgie aus der Chronik der Propsteisänger.
In Zeiten, wo für Erinnerung nur noch wenig Zeit und Platz ist.
Vielleicht gründet sich ja auch wieder einmal solch eine Gruppe, das wäre wirklich prima. Wir wünschen im Namen der Propsteisänger allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern viel Glück,Gesundheit und Frohsinn, auch wenn er heute anders gestaltet wird als in diesen längst vergangenen Tagen.