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Amtsblatt Blickpunkt Petersberg
Ausgabe 25/2023
Vereine und Verbände
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Wildwasserkanute Joshua Piaskowski feiert sein Comeback und wird Vizesprintweltmeister im Team

Die letzten Jahre war Joshua Piaskowski mit seinem Studium beschäftigt und kürzer getreten. Zwar verbrachte er nicht mehr so viele Stunden wie sonst in seinem Kajak, doch Sport allgemein nahm trotzdem einen großen Stellenwert in seinem Leben ein. Den Kanuten reizten die Berge in seiner Studentenstadt Salzburg. Ob Bergläufe, Mountainbikefahrten oder im Winter zum Skaten auf der Loipe - er blieb immer aktiv.

Doch jetzt, neun Jahre nach seinem letzten internationalen Start im Wildwasserkajak wollte es der gebürtige Petersberger noch einmal wissen und konnte sich Ende April das Ticket zur Teilnahme an der Sprintweltmeisterschaften sichern und durften sich auf eine spannende Heim-WM auf dem Augsburger Eiskanal freuen. Der Olympiakanal von 1972 war schon 2011 Bühne für das Kanu-Sommermärchen. Lars Walter und Johannes Baumann, die damals unter anderem von Piaskowskis Vater Harald trainiert wurden, krönten damals ihre Karriere mit dem Weltmeistertitel im Wildwassersprint. Die angereisten Fans aus der Heimat hofften auch dieses Jahr wieder so einen Gänsehautmoment erleben zu dürfen.

Die Meisterschaften starteten am Freitag mit der Eröffnungsfeier direkt am Olympiakanal. Samstag fanden dann die Vorläufe statt. Hier galt es, sich einen von den begehrten fünfzehn Finalplätzen zu sichern. Joshua Piaskowski wurde elfter im ersten Lauf, da aber nur die ersten fünf in direktes Ticket für den Endlauf bekamen, musste er ein zweites Mal ran. Er konnte seine Laufzeiten deutlich steigern und qualifizierte sich mit einem zweiten Platz für das Finale. Dies bedeutete auch, dass er mit zwei Teamkollegen im Mannschaftswettbewerb um die Medaillen kämpfen durfte.

Joshua Piaskowski ließ sich extra für die WM noch einmal sein heiß geliebtes WM-Boot von 2013 nachbauen. Da die Hamburger Bootsbauer Hermann Roock und Norbert Schmidt mittlerweile im Ruhestand sind, sprang kurzerhand Joschka Schmeisl, ein ehemaliger Fuldaer Kanute, ein und baute Piaskowski mit der Bootsform der beiden Hamburger ein neues WM-Boot, welches pünktlich vor den Titelwettkämpfen fertig gestellt werden konnte. Mit diesem Boot konnte sich Piaskowski im Finale die Top 10 Platzierung sichern, mit der er so geliebäugelt hatte. Er belegte einen hervorragenden neunten Platz. Gleich nach dem Rennen wurde eine emotionale Video-Dankesbootschaft an die Entwickler der Bootsform gesendet und das gute Ergebnis den Bootsbauern Roock-Schmidt und Joschka Schmeisl gewidmet.

Aber der Tag war für Piaskowski noch nicht zu Ende. Mit seinen Teamkollegen und guten Freunden Yannic Lemmen und Björn Beerschwenger ging er noch im Mannschaftswettbewerb an den Start. Das Herrenteam kam mit absoluter Bestzeit ins Ziel und setzte sich vor die favorisierten Franzosen. Es folgte nur noch das starke Team aus Slowenien, die jedoch einen perfekten Lauf fuhren und sich mit nur 0,5 Sekunden Vorsprung vor die Deutschen setzten. Mit dem Gewinn der Silbermedaille machte die Herrenmannschaft das Kanu Sommermärchen wieder perfekt und die angereisten Fans hatten einen guten Grund zum Feiern.