Abwasserverband findet Tresor in der Fulda bei Kampfmittelsondierung

Der Abwasserverband Fulda erneuert in diesem Sommer die Kanalleitung von der Maberzeller Straße bis zum Hauptkanal im Bereich des Parkplatzes Weimarer Straße. Die bisherige Kanaltrasse verläuft dort durch die Wiesen der Fuldaaue und kreuzt im Bereich des Wertstoffhofes die Fulda mit einem über 80 Jahre alten Düker.

Da das Baufeld, wie viele andere Bereiche im Gebiet der Stadt Fulda, in einem Bombenabwurfgebiet des 2. Weltkrieges liegt, waren im Vorfeld Kampfmittelsondierungen erforderlich. Die hierbei im Bereich des Baufeldes festgestellten „Anomalien“ wurden zu Beginn der Maßnahme durch das beauftragte Bauunternehmen, unter Aufsicht eines zugelassenen Kampfmittelräumdienstes, geborgen. Diese Arbeiten gehen in Fulda fast jeder Tiefbaumaßnahme voran. Häufig handelt es sich hier um harmlose Eisenteile im Untergrund.

Deutlich komplizierter stellte sich die Kampfmittelthematik im Gewässerbereich der Fulda dar.

Zunächst war es erforderlich, für die Sondierung ein Unternehmen zu finden, das die Fulda im Bereich des potentiellen Baufeldes mit einem Boot befährt und untersucht. Nachdem das Unternehmen gefunden war, wurden bei der Untersuchung 4 Anomalien im Bereich unter Wasser festgestellt. Für deren Bergung war es notwendig, einen Kampfmittelräumdienst zu finden, welcher über Taucher verfügt. Nach intensiver Suche gelang es dem Projektleiter des Abwasserverbandes, Erich Hohl, eine Spezialfirma aus Hamburg dafür zu gewinnen, hier die Bergung durchzuführen.

Im ersten Tauchgang konnten zwei der Anomalien geborgen werden und stellten sich als harmlose Eisenreste dar. Die dritte Anomalie erschien dem Taucher sehr groß und wurde zunächst als „eventuell magnetischer Stein“ angesprochen.

Die Bergung am Folgetag mit Hilfe des Kranwagens des Abwasserverbandes brachte eine besondere Überraschung: der „magnetische Stein“ war ein aufgebrochener Tresor.

Der Abwasserverband informierte die Polizei, welche den Tresor in Augenschein nahm, um ihn ggf. einem Einbruchsdelikt zuzuordnen.

Da der Tresor leer war, wird die Baumaßnahme wohl wie geplant durch Abwassergebühren zu finanzieren sein.

Nachdem nun das Baufeld vollständig beräumt ist, können in den nächsten Wochen die Spezialtiefbauarbeiten starten.