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Amtsblatt Blickpunkt Petersberg
Ausgabe 36/2024
Gestaltung Innenteil Seite 2
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25 Jahre Partnerschaft mit Billère und Sabiñánigo

Bereit für die nächsten 25 Jahre Partnerschaft: die Bürgermeister Berta Fernandez, Arnaud Jacottin und Claudia Brandes.

Am Flammkuchenstand herrschte Hochbetrieb.

Chor Vocales

Rhöner Blaskapelle

Charanga Pintakoda

Die Straßenband in der Fuldaer Karlstraße.

Zusammen mit Bürgerfest wurde in diesem Jahr auch das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft mit unseren Partnergemeinden Billère und Sabiñánigo gefeiert.

Das Jubiläum begann mit einer deutsch-französisch-spanischen Nacht auf dem Rathausplatz. Es gab frische Flammkuchen aus dem Ofen, spanische Paella und deutsches Grillgut, dazu jede Menge erfrischende Getränke aus den drei Ländern.

Auch auf der Bühne ging es international zu: Erst unterhielt der Chor Vocales aus Billère mit französischen Chansons und Klassikern, dann sorgte die Rhöner Blaskapelle des Musikvereins Steinau-Steinhaus für ordentlich Stimmung. Zu später Stunde ließ die Charanga Pintakoda aus Sabiñánigo keinen Besucher mehr auf den Bänken sitzen: Die spanische Straßenband brachte den Rathausplatz zum Beben.

Tags darauf ging es weniger spektakulär, aber kein bisschen weniger unterhaltsam in Fulda weiter. Die Charange zeigte auf der Dachterasse des ehemaligen Kerber-Kaufhauses, am Buttermarkt, im Bermudadreieck und Unterm Hl. Kreuz ihr Können. Viele erstaunte Passanten zückten ihre Handys, um die spontanen Auftritte zu verewigen. Die Platzkonzerte werden sicherlich reichlich Eindruck hinterlassen haben.

Beim Festakt zum Jubiläum wurde es dann feierlich. Bürgermeisterin Claudia Brandes verglich die Städtepartnerschaft mit einer Ehe: „In Deutschland feiern wir nach 25 Jahren Silberhochzeit. Nach 25 Jahren ist die erste Verliebtheit wohl schon weg. Nach 25 Jahren kommt es gewiss auch mal zu Streit. Und nach 25 Jahren hat man sich vielleicht auch ein wenig auseinander gelebt. Und dennoch kann man sicher sein, dass man jemand an seiner Seite hat, der die gleichen Werte teilt, die gleichen Erfahrungen, die gleichen Ziele. Mit dem man eine gemeinsame Vergangenheit hat. Mit Sabiñánigo und Billère verbindet uns eine Vision: ein geeintes Europa, eine Förderung des Austausches im kulturellen, sozialen und touristischen Bereich. Wir sind kein Zweckbündnis, das bei Gegenwind einknickt, sondern eine starke und gewachsene Partnerschaft!“ Sie sprach von ihren persönlichen Erfahrungen im Rahmen von Auslandsaufenthalten und wie sehr sie das geprägt habe. Es sei nun Zeit, die Partnerschaft auf ein neues inhaltliches Fundament zu heben. Erste Gespräche mit ihren Amtskollegen hätten schon stattgefunden. Zugleich betonte sie, dass Petersberg weiter an der Partnerschaft festhalten wolle.

Ins gleich Horn stieß der Bürgermeister von Billère, Arnaud Jacottin. Er sagte: „Obwohl sich unsere drei Städte in ihrer Geschichte und Kultur unterscheiden, teilen sie den gleichen Geist der Offenheit und Zusammenarbeit. Dank unserer Treffen konnten wir den Reichtum unserer jeweiligen Traditionen entdecken, sei es Gastronomie, Kunst oder lokale Feste. Jeder Besuch, jeder Austausch zwischen gewählten Amtsträgern, zwischen Schülern oder Sportwettkämpfen war eine Gelegenheit, voneinander zu lernen und in Brüderlichkeit und Respekt für unsere Identitäten zusammenzuwachsen.“ Er dankte allen, die zum Gelingen dieser Partnerschaft beigetragen haben: „Für gewählte Amtsträger, Verbände, Partnerschaftsausschüsse, Freiwillige und jeden Bürger, der zum Aufbau dieser wertvollen Verbindung beigetragen hat: Ihr Engagement ist der Schlüssel zu unserem gemeinsamen Erfolg. Sie konnten diese großartige Initiative am Leben erhalten und an zukünftige Generationen weitergeben.“

Auch die Bürgermeisterin von Sabiñánigo, Berta Fernandez Pueyo, appellierte an den gemeinsam Gedanken: „Wir werden gemeinsam an Projekten arbeiten, die allen Völkern zugutekommen: Kulturaustausch, Bildungsprogramme und Umweltprojekte, wobei junge Menschen in dieser neuen Phase, die heute beginnt, im Mittelpunkt stehen.

Unsere Städte mit ihrer reichen Geschichte und ihren leidenschaftlichen Menschen inspirieren uns weiterzumachen. Gemeinsam werden wir eine Zukunft aufbauen, in der Freundschaft und Zusammenarbeit die Säulen unserer Beziehung sind. Eine hoffnungsvolle, gemeinsame und geteilte Zukunft. Es lebe die Partnerschaft!“

Für den Partnerschaftsverein Petersberg erinnerte der Erste Beigeordnete Hartwig Blum an die Anfänge der Städtepartnerschaft. So habe es bereits in den 1970ern erste Versuche gegeben, mit einer Stadt in Frankreich anzubandeln. Konkret wurde es dann aber erst Mitte der 1990er unter Bürgermeister Karl-Josef Schwiddessen. Blum berichtete aus zahlreichen Anekdoten über die Entstehung des Bierfestes in Spanien, den Besuch zahlreicher Vereine untereinander, aber auch an Erlebnisse auf den Fahrten wie kaputte Blinker, defekte Klimaanlagen, leerer Tank in den Pyrenäen oder ein Marderbiss. Er dankte insbesondere den früheren Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins Ulrich Frei und Wolfgang Wiegand. Auch der Landtagsabgeordnete Sebastian Müller wünschte ihn seinem Grußwort der Partnerschaft weiterhin starken Zusammenhalt. Anke Schüler, Leiterin der Konrad-Adenauer-Schule, würdigte in ihrer Rede den ehemaligen Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins Ralf Kleemann, der als Lehrer den Austausch mit französischen Schüler organisierte, ein überzeugter Europäer war und Anfang des Jahres viel zu früh verstorben ist.

Die Bürgermeister erneuerten anschließend die Partnerschaftsurkunden,um ihrem Willen zur weiteren Zusammenarbeit Ausdruck zu verleihen, und verteilten Gastgeschenke. Aus Petersberg gab es einen Wanderstab, der zweierlei symbolisieren soll: Einerseits befinden sich alle drei Gemeinden in bergigen Regionen, in denen das Wandern und das Pilgern Tradition hat (Rhön und Pyrenäen), andererseits sollen mit dem Stab die nächsten 25 Jahre Partnerschaft „erwandert“ werden. Die Stäbe sind aus Lindenholz, handgeschnitzt von der Holzbildhauermeisterin Kerstin Genschow aus Klings. Aus Billère gab es ein Barett, eine traditionelle Kopfbedeckung aus Südfrankreich. Und die Spanier überreichten einen regionalen Stein, in den ein Symbol für Wohlstand und Glück eingemeißelt ist. Musikalisch begleitet wurde der Festakt vom Chor Vocales. Abend ging die Feier auf dem Bürgerfest, das vom Carnevalverein Petersberg bewirtet wurde weiter.

Am Sonntag ging es gediegener zu: Mit der spanischen Delegation ging es zum Feuerwehrfest nach Marbach und zum Abschluss auf den Kreuzberg.

Wir danken allen, die mitgeholfen haben, das Jubiläumswochenende zu gestalten und freuen uns auf die nächsten Projekte mit unseren Partnergemeinden.