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Amtsblatt Blickpunkt Petersberg
Ausgabe 37/2022
Vereine und Verbände
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IG Niederwild Haunesee und Umland e.V.

Ein Junghase, der dank Wärmebilddrohne gesehen wurde und somit gerettet werden konnte.

Rettung eines Rehkitzes, das dank Wärmebilddrohne gesehen wurde und somit gerettet werden konnte. Die Meinung, dass auf manchen Flächen kein Überflug notwendig sei, konnte nicht bestätigt werden. Auch in Ortsrandlage wurden Rehkitze und Feldhasen gefunden.

Die IG Niederwild Haunesee und Umland e.V. stellt sich vor:

Die Interessengemeinschaft Niederwild Haunesee und Umland e.V. hat sich im Juli 2021 gegründet und besteht aus Jagdpächtern, Jagdgenossenschaftsvertretern und Unterstützern, welche sich als Ziel gesetzt haben, gemarkungsübergreifend rund um den Haunesee, Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung für das Niederwild umzusetzen und dem Tierschutz aktiv nachzugehen.

Maßnahmen:

Im vergangenen Winter wurden in Absprache mit privaten und öffentlichen Grundstückseigentümern Obstbäume und Hecken gepflegt. Diese Revierpflegemaßnahmen werden alljährlich wiederholt, um die Hecken nicht verbaumen zu lassen. Bodenbrüter, wie das Rebhuhn, benötigen gut strukturierte Hecken als Lebens- und Rückzugszone.

Im Frühjahr wurden am Wegrandbereich Hochstamm Apfelbäume gepflanzt, um die regionaltypische Kulturlandschaft zu erhalten und für Mensch und Tier mehr Vielfalt zu bieten. Dazu wurden die vom Biosphärenreservat Rhön empfohlenen Sorten ausgewählt. Zusätzlich zur Pflanzung steht die Pflege an, welche dieses Jahr speziell unter der akuten Trockenheit nur mit regelmäßiger Bewässerung durchgeführt werden kann.

In Absprache mit den örtlichen Landwirten werden Wildäcker mit autochthonem Saatgut angelegt. Wildäcker sind ein weiterer wichtiger Lebensraum, denn sie bieten Äsung und Deckung. Bei der örtlichen Lage wird auf Lebensraumvernetzung und Reduktion des Ernteschockes des Wilds geachtet, der ausgelöst wird, wenn innerhalb kürzester Zeit das Wild durch die Mahd seine Äsung und Deckung verliert.

Seit der vergangenen Mahdsaison steht uns zusätzlich eine Wärmebilddrohne zur Verfügung, um die Wiesen vor der Mahd auf Jungwild und Gelegen von Bodenbrütern zu kontrollieren.

Wiesen sind ein wesentlicher Bestandteil des Lebensraums von vielen Tierarten und deren Nachwuchs. Viele dieser Tierarten sind bei drohender Gefahr nicht flüchtig und legen sich ab. Dieser Instinkt ist angeboren und bei Raubwild und Beutegreifern nützlich, jedoch nicht beim Mähwerk.

Mit dem Einsatz der Wärmebilddrohne unterstützen wird den Landwirt und tragen mit modernster Technik der Rettung vieler Tiere bei. Außerdem ist es für alle ein tolles Gefühl, dass man das Leben einiger Wildtiere retten konnte. Die Flugsaison fand zwischen dem 08.05 und 02.07 statt und es wurden insgesamt 102 Flächen, also 190ha Wiesen, abgeflogen. Dabei wurden 18 Rehkitze, 9 Junghasen und 42 Feldhasen von der Fläche gebracht (s. Abbildung 1 und 2).

Als Appell an die Öffentlichkeit: Genießen Sie die Flora und Fauna, verlassen Sie aber bitte nicht die Feld-, Wald-, und Wiesenwege. Tierschutz ist in aller Munde und jedem wichtig. Deswegen bitten wir Sie, nicht nur über Tierschutz zu reden, sondern aktiv den heimischen Tierarten den Lebensraum und die notwendige Ruhe zu geben.

Wenn Sie Interesse haben, sich an weiteren Maßnahmen in Marbach und Steinau zu beteiligen, können Sie sich gerne bei uns melden. Kontakt: E-Mail: info.niederwild.haunesee@gmx.de

Vorstand IG Niederwild Haunesee und Umland e.V.