Bürgermeister Froß und die Mitglieder der Integrationskommission mit den neuen deutschen Staatsbürgern.
Nawar Kaka berichtete von ihrer Fluchterfahrung.
Die Gemeinde Petersberg hat erstmals zu einer Einbürgerungsfeier eingeladen. „Eine Einbürgerung ist ein bedeutender Schritt, der das Leben nachhaltig prägen wird. So etwas sollte nicht nur zwischen Tür und Angel erfolgen, sondern muss in einem würdigen Rahmen zelebriert werden“, erklärte Bürgermeister Carsten Froß, der die Idee zu dieser Veranstaltung hatte. Organisiert wurde die Feier von Sandra Rasper aus dem Melde- und Passamt, auch die Mitglieder der Integrationskommission nahmen teil.
Der Bürgermeister gab zunächst einen Einblick in die Statistik: Die Gemeinde Petersberg hat in diesem Jahr bislang 36 Personen eingebürgert. Der größte Teil von ihnen - 18 Menschen - stammt aus Syrien, aber es sind auch gebürtige Rumänen, Äthiopier, Iraner, Inder, Litauer, Mexikaner, Afghanen, Bulgaren, Türken, Serben, Armenier, Polen und Ugander darunter. 20 sind Männer, 16 Frauen. Der älteste, der eingebürgert wurde, ist 65 Jahre, die jüngsten sind 5 Jahre. Im Durchschnitt sind die Neubürgerinnen und Neubürger 28 Jahre alt.
Froß erinnerte daran, dass eine Einbürgerung nichts ist, was man mal nebenbei entscheidet: „Das ist nicht wie eine Mitgliedschaft im Sportverein. Dort gehen Sie hin, zahlen Ihren Beitrag - und schon sind Sie Mitglied. Für die Erlangung der Staatsbürgerschaft hingegen sind die Hürden hoch.“ Die Kandidaten müssten unter anderem durch Tests ausreichende Sprachkenntnisse und ausreichende Kenntnisse der deutschen Rechts- und Gesellschaftsordnung nachweisen. „Wem das gelingt, der erhält alle Privilegien, die ein deutscher Staatsbürger hat, etwa freie Berufswahl, Freizügigkeit innerhalb Europas oder Reisen ohne Visum in viele andere Länder“, sagte der Bürgermeister.
Gleichzeitig bringe die Einbürgerung aber auch Pflichten mit sich: „Die deutsche Staatsbürgerschaft steht für Werte. Wer sie annimmt, erkennt die Gleichberechtigung von Mann und Frau an, respektiert die Meinungsfreiheit, toleriert andere Glaubensgemeinschaften, akzeptiert unsere demokratische Grundordnung. Mit der Einbürgerung zeigen Sie öffentlich, dass Sie den Willen haben, die Werte unseres Landes anzuerkennen, mitzutragen und mitzugestalten.“ Froß verwies zudem auf das Wahlrecht: „Sie können nun an allen teilnehmen - aber die Staatsbürgerschaft ermöglicht Ihnen auch, selbst für politische Ämter zu kandidieren.“ Er wünschte sich, dass die Neubürgerinnen und Neubürger eine starke Säule der Gesellschaft werden und sich zum Beispiel in der Kommunalpolitik, in Vereinen oder in der Nachbarschaft engagieren.
Die gebürtige Syrerin Nawar Kaka, die dieses Jahr in Petersberg eingebürgert worden ist, berichtete anschließend von ihrer eigenen Fluchterfahrung und ihrem Ziel, in Deutschland Polizistin zu werden. Die Feier klang mit Musik und einem Imbiss aus.