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Poppenhausener Nachrichten
Ausgabe 16/2024
Vereine und Verbände
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Frühjahrsputzaktion in der Lütteraue - Unser Rückblick

Am 23. März traf sich unsere NABU-Gruppe an der Lütter unterhalb von Remerz. Von hier aus ging es flussaufwärts in Richtung Poppenhausen.

Hier konnten wir uns an den fleißigen Werken unserer Poppenhäuser Biber erfreuen. An mehreren Stellen waren Dammbauten zu sehen, durch die Wasser aufgestaut wird. Dies ermöglicht dem tierischen Landschaftsgestalter, sich neue Lebensräume zu erschließen und Äste und Zweige zur Herstellung und Befestigung der Burgen und Dämme sowie als Wintervorrat leichter zu flößen. Drei Biberburgen waren deutlich zu erkennen. Etliche Bäume waren angenagt und mit dem typischen sanduhrförmigen Doppelkegelschnitt zum Fällen gebracht worden. Vom gefällten Baum wird sämtliches Astwerk zerlegt und als Nahrungsvorrat zu Lande oder zu Wasser zum Bau geschleppt. Da der Biber keinen Winterschlaf hält, ernährt er sich dann hauptsächlich von der nährstoffreichen jungen Baumrinde.

Biber können mit ihren Aktivitäten das Landschaftbild verändern: Die Fließgeschwindigkeit des Wassers verlangsamt sich mit willkommenen Folgen: Wasser kann besser im Erdreich versickern und somit die Grundwasservorräte auffüllen. Dies ist im Sinne des Menschen, denn der größte Teil unseres Trinkwassers wird dem Grundwasser entnommen.

Biber leisten Hochwasserschutz: Wer Hochwasser in den Tälern vermeiden will, muss dafür sorgen, dass das Wasser "oben" langsamer zufließt. Der hier seit über 20 Jahren wieder heimische "Castor fiber" übernimmt das für uns - ganz umsonst! Einschränkungen in der Bewirtschaftung durch Landwirte werden durch das Bibermanagement u.a. der Forstbehörde ausgeglichen.

Nicht erheiternd waren die Fundstücke in und am Gewässer. Nach vier Stunden bilanzierte sich unsere Sammelaktion auf 6 prall gefüllte Müllsäcke voller Styropor, Plastikplanen und Flaschen. Ergänzt wurde der Unrat duch Sperrgut, u.a. Radkappen, Netze, eine Ofentür und leere Ölfässer.

Wir vom NABU wollen die Aktion im nächsten Jahr fortsetzen, um unsere Fließgewässer für Mensch und Tier als Lebensadern zu erhalten.