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Poppenhausener Nachrichten
Ausgabe 25/2024
Vereine und Verbände
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NABU Poppenhausen

Es ist nicht schwer, einen Turmfalken zu beobachten. Er lebt wenig versteckt und ist vergleichsweise häufig anzutreffen. Vor der Brutzeit im März und April sind sie besonders präsent: Man sieht und hört sie häufig. Während der Brutzeit verhalten sie sich dagegen unauffällig und ruhig.

Eines der wichtigsten Kennzeichen des Turmfalkens ist der Rüttelflug. An dieser charakteristischen Flugtechnik kann man den Vogel auch auf größere Entfernungen erkennen. Im Beutesuchflug steht er mit ausdauerndem Rütteln am Himmel. Der Körper ist dabei aufgerichtet und der Schwanz als Stabilisierungsfläche breit gefächert. 20 bis 40 Meter über dem Boden späht der Turmfalke nach Beute, um dann im Stoßflug herabzuschießen. Die Stoßgeschwindigkeit ist relativ gering, was den Vorteil hat, dass sich der Turmfalke im Flug abfangen kann, wenn die Beute ausweicht. Aus tieferer Warte geht er dann erneut ins spähende Rütteln über. Der Rüttelflug wird immer über solchen Stellen ausgeführt, auf denen aufgrund der für sie erkennbaren Urinspuren besonders viele Beutetiere zu vermuten sind.

Gelegentlich sieht man auch andere Vogelarten im Rüttelflug, wenn ihnen der Gegenwind unter die Flügel greift, z. B. den Mäusebussard oder den Raubwürger. So ausdauernd und häufig wie der Turmfalke praktiziert jedoch keine andere heimische Vogelart diese Flug- und Fangtechnik.

Der Turmfalke jagt und erbeutet auch kleinere und mittelgroße Vögel, wie Schwalben, Stare, Amseln, Finken und Spatzen, am Boden, im Nest und manchmal auch im Flug. Wegen der geringen Stoßgeschwindigkeit hat die Flugjagd allerdings wenig Bedeutung. Seine Hauptnahrung besteht aus Mäusen.

Der Turmfalke ist ein sogenannter Griffhalter, der seine Beute mit den Fängen packt und durch einen Biss in den Nacken tötet.

Im Sommer jagt der Turmfalke aus dem Rüttelflug heraus und von Ansitzen aus. Im Winter hingegen erbeutet er seine Nahrung überwiegend von Sitzwarten wie Strommasten, Ästen oder Weidezaunpfählen aus. Der Rüttelflug ist dann zu kräftezehrend; zudem ermöglicht die niedrige Vegetation eine bessere Sicht auf die Beute.

Die ältesten frei lebenden Turmfalken, deren Alter man anhand ihrer Beringung nachweisen konnte, erreichten ein Alter von 18 Jahren.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Jungvogel sein erstes Lebensjahr überlebt, liegt bei etwa 50 Prozent.