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Poppenhausener Nachrichten
Ausgabe 29/2024
Vereine und Verbände
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Die Riesenholzwespe - Die Größte unter den Wespen

Mit einer Länge von bis zu 4 Zentimetern zählt die Riesenholzwespe zu den größten Hautflüglern in Mitteleuropa. Oft wird sie mit der Asiatischen Hornisse verwechselt. Im Gegensatz zu ihren invasiven Verwandten stechen Holzwespen aber nicht.

Während Weibchen eine Körpergröße von 4 cm erreichen, sind die Männchen deutlich kleiner. Der Kopf ist schwarz und mit zwei auffälligen gelben Schläfenflecken gezeichnet. Die Brust der Tiere ist ebenfalls schwarz gefärbt. Weibchen haben einen zum Teil gelben und schwarz gefärbten Hinterleib mit einer langen als Sporn bezeichneten Legeröhre. Dagegen zeichnen sich Männchen durch eine gelbrötliche zum Ende ins schwarze Übergehende Färbung aus. Obwohl das Weibchen einen Stachel besitzt, wird dieser nicht zur Verteidigung eingesetzt, da dem Tier die nötigen Giftorgane fehlen.

Die Riesenholzwespe ist weltweit verbreitet. Man findet sie in Waldgebieten, wo sie geschädigte und frisch geschlagene Bäume befällt. Dabei hat das Tier eine Vorliebe für Kiefern, Fichten und Tannen.

Zur Eiablage sucht das Weibchen einen geeigneten Baum. Es lässt es sich auf der Holzoberfläche nieder und klappt seinen Legebohrer aus. Dieser wird ins Holz eingebohrt, um Eierröhren für die Ablage zu schaffen. Darin legt das Weibchen dann 100 bis 400 Eier ab.

Nach dem Schlupf beginnen die Larven sich zur Holzoberfläche zu fressen, bevor sie sich tiefer ins Holz nagen. Dabei entstehen Fraßgänge, die 20 bis 40 Zentimeter lang sind. Die Bohrgänge werden mit einem hellfarbigen Bohrmehl verstopft, das optisch kaum auffällt.

Zur Verpuppung kehren sie dann wieder in die Nähe der Holzoberfläche zurück. Erwähnenswert ist die lange Phase des Larvenstadium, welches sich über drei Jahren erstreckt, bis die adulte Form erreicht wird und die Riesenholzwespe das Holz verlässt.

In den wenigen Wochen Lebenszeit nach ihrem Schlupf nehmen die adulten Tiere keine Nahrung mehr auf. Als Larven ernähren sie sich überwiegend von Holz. Um dieses zu verdauen, gehen die Larven eine Symbiose mit dem Tannenschichtpilz ein. Der holzzersetzende Pilz ist für die Ernährung der Larven unersetzlich. Passender Weise werden die Sporen vom Weibchen bei der Eiablage mit übertragen.

Die Riesenholzwespe ist entscheidend für den Totholz-Abbau und die Rückführung der im Holz gebundenen Nährstoffe in den Stoffkreislauf des Waldes.