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Poppenhausener Nachrichten
Ausgabe 31/2023
Vereine und Verbände
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Mauersegler läuten den Vogelzug ein

Im Spätsommer beginnen die Vögel, die ersten Vorbereitungen für eine erfolgreiche Überwinterung zu treffen. Einige Arten verbringen auch den Winter im Brutgebiet, andere fressen sich große Energiereserven an, um den anstrengenden Zug Richtung Süden zu meistern. Die Mauersegler verlassen jetzt als einer der ersten Zugvögel ihr Brutgebiet in Nord- und Mitteleuropa und brechen Richtung Afrika auf, wo sie südlich der Sahara überwintern. Das sind viele tausend Kilometer für die kleinen Vögel. Den Startimpuls für den Abflug geben unter anderem die abnehmende Tageslänge und das schwindende Nahrungsangebot. Rauch- und Mehlschwalbe, mit denen die Mauersegler oft verwechselt werden, verlassen uns erst ab September.

Mauersegler verbringen den Großteil ihres Lebens in der Luft, auch nachts zum Schlafen. Nur am Brutplatz haben sie festen Boden unter den Füßen. Sie fliegen von Hessen bis nach Äquatorialafrika und legen dabei tausende Kilometer zurück. Auch Mauersegler verschieben wegen des Klimawandels ihre Zugzeiten: In den letzten 50 Jahren kehrten sie bis zu zwei Wochen früher zurück und reisen einige Tage später ab. In der letzten Woche schon konnte beobachtet werden, dass deutlich weniger Mauersegler im Pulk ihre abendlichen Runden drehten. Dutzende umkreisen dabei, schnell und gewandt fliegend, hohe Gebäude und suchen schon nach Brutplätzen für die nächste Saison.

Leider mangelt es den Seglern zunehmend an geeigneten Nistplätzen in hohen Wohnhäusern, Türmen und Fabriken. Neubauten und energetische Sanierungen führen immer häufiger zum Aussperren der Mauersegler von Brutnischen in Mauerlücken, am Dachtrauf oder unter Ziegeln. Mit dem Anbringen von Mauerseglerkästen am Haus kann man aber Abhilfe schaffen. Den Luftjägern fehlt auch die Nahrung, vor allem Mücken, die im Flug erbeutet werden. Es lohnt sich, insektenfreundliche Pflanzen im Garten oder auf der Terrasse zu fördern und nicht allzu häufig den Rasen zu mähen. Zur erfolgreichen Mauerseglerhilfe gehört auf jeden Fall ein naturnaher Garten. Bis zur Rückkehr der Mauersegler ab Mitte April lässt sich im Garten sicher noch viel optimieren.

Rückfragen bitte an Dr. Sybille Winkelhaus, NABU Tel.: 6441-67904-18