Am Samstag, den 24. August, fand unsere alljährliche Fledermauswanderung am Guckaisee statt.
Karlheinz Kern erläuterte der interessierten Gruppe von 16 Personen Wissenswertes zu den stillen Jägern der Nacht.
Am Beispiel der Wasser- und Zwergfledermaus konnten wir Flugstiel und Jagdverhalten der Tiere beobachten.
Die Zwergfledermaus fiel uns bereits in der Abenddämmerung auf. Sie machte sich durch ihren unruhigen Flugstil, mit hektischen und ruckartigen Wendungen bemerkbar.
Wir konnten sie gut unter dem Kronendach der ufernahen Bäume beobachten.
Als eine unserer kleinsten heimischen Fledermausarten wiegt sie gerade einmal 5 Gramm und ist mit angewinkelten Flügeln nur knapp so groß wie eine Streichholzschachtel.
Während des Fluges wirkt sie in etwa so groß wie ein Spatz.
Sie besiedelt gerne spaltenförmige Verstecke an Gebäuden, zum Beispiel kleine Hohlräume an Dachtraufen und Außenwänden.
Die Wasserfledermäuse hingegen glitten mit ruhigem Flügelschlag, nahe der Wasseroberfläche entlang.
Zum Beutefang von Mücken, Köcher-, Eintagsfliegen und Faltern machten sie sich eine besondere Jagdtechnik zunutze.
Sie setzten Ihre Schwanzflughaut wie einen Kescher ein und sammelten mit dieser ihr Abendessen auf.
Während einer Nacht kann eine einzelne Fledermaus bis zu 5.000 Insekten erbeuten.
Die Sommerquartiere der Wasserfledermaus befinden sich unter anderem in Baumhöhlen, nahe den Jagdgewässern. Teilweise liegen diese jedoch auch über 5 km weit entfernt.
Zur Orientierung bei völliger Dunkelheit nutzen Fledermäuse Ihren Hörsinn. Sie stoßen Ultraschallwellen aus, die von Objekten als Reflexionen zurückgeworfen werden. Die einzelnen Echos werden von der Fledermaus aufgenommen und in die richtige Abfolge gebracht. Durch die Zeitunterschiede kann das Gehirn die Umgebung erfassen und somit orten, wie weit ein Hindernis oder ein Insekt entfernt ist und sogar mit welcher Geschwindigkeit und Richtung sich ein Beutetier bewegt.
Die Rufe von Zwerg- und Wasserfledermaus liegen im Bereich von ca. 40 bis 50 kHz.
Da ein geübtes menschliches Gehör maximal 20 kHz wahrnimmt, unterstützten Detektoren unsere Suche und machten die Rufe der Tiere hörbar.
Die Teilnehmenden bedanken sich herzlich bei Karlheinz Kern für seine spannende Führung und fachkundigen Erläuterungen.