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Poppenhausener Nachrichten
Ausgabe 37/2025
Aus dem Rathaus wird berichtet
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DEHOGA Hessen

Delegierte

Gastgeber

„Landesdelegiertentagung des DEHOGA Hessen vermittelt Zuversicht in wirtschaftlich angespannten Zeiten“

Die wirtschaftliche Lage im Gastgewerbe ist weiterhin angespannt. Die Unternehmerinnen und Unternehmer leiden unter Ertragseinbußen bei weiterhin hohem Kostendruck. Für alle ist die langjährige DEHOGA Forderung der dauerhaften Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen schon immer gerecht, sinnvoll und fair, und zwar auch jetzt angesichts der aktuellen großen Herausforderungen und in der Zukunft. Dies ist derzeit für sehr viele Gastronomen die Hoffnung für erfolgreiches Weiterbestehen.

Denn nach den harten Corona-Jahren mit historischen Umsatzverlusten steht das Gastgewerbe auch weiter unter Druck, das Belegen kürzlich veröffentlichte Zahlen vom Statistischen Bundesamt, wonach die Hoteliers und Gastronomen nach vorläufigen Ergebnissen im ersten Halbjahr 2025 real -15,1% weniger umsetzten als im Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Coronakrise (nominal +10,9%, Originalwerte). Damit fährt das Gastgewerbe im sechsten Jahr in Folge Verluste ein.

Die diesjährige Landesdelegiertentagung des DEHOGA Hessen fand am 01. September 2025 in der Kuralpe Kreuzhof in Lautertal im Odenwaldkreis mit 70 Delegierten statt; einem wunderschönen Betrieb, der in 4. Generation als Familienbetrieb geführt wird.

Beim Jahresbericht des Verbandes machten der Präsident Robert Mangold und sein Vizepräsident Steffen Ackermann durch die vielen Initiativen und politischen Gespräche zu den großen Herausforderungen deutlich, dass der DEHOGA Hessen eine starke und erfolgreiche Interessenvertretung für das Gastgewerbe ist.

Der Gastredner, Sven Volkert, Vorstand der Bürgschaftsbank Hessen, sprach am Nachmittag den Delegierten und der gesamten Branche Mut zu, da sie gesellschaftlich und ökonomisch von größter Relevanz für Hessen sind. Zu Finanzierungsmöglichkeiten sagte er, „da geht sicher mehr als oft gedacht, Finanzierung für Hotellerie und Gastronomie ist durchaus möglich“. Dabei bezog er sich auch auf die drohenden Rückzahlungen aufgrund der Rückforderungen der Corona-Soforthilfen. Die Bürgschaftsbank Hessen kann mit bis zu 80% eines beauftragten Kredites bürgen.

Sven Volkert teilte mit seinen Ausführungen die zukunftsrichtende Zuversicht des Dehoga Hessen Präsidiums.

Beim DEHOGA Hessen gehen aktuell viele Anrufe von besorgten Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhabern ein, die aufgrund des vom Land Hessen gestarteten Rückmeldeverfahrens zu den Corona-Soforthilfen existenzielle Sorgen und Ängste äußern.

„Für viele Gastgeber fehlt es an Vertrauen und an Wertschätzung des Staates gegenüber den Unternehmerinnen und Unternehmern“, so Robert Mangold, Präsident des DEHOGA Hessen, dies ergab sich aus unzähligen Telefonaten und Mails, die an den Dehoga gerichtet wurden.

„Gerade bei kleinen und mittelständischen Unternehmern steht die Betriebssicherung und das Mitarbeiterwohl an erster Stelle“, so Mangold weiter. „Viele Betriebe haben mit der Soforthilfe das Kurzarbeitergeld aufgestockt oder Auszubildende weiterbezahlt, da diese vom KUG ausgenommen waren. Bei der Antragstellung auf Corona-Soforthilfe haben zahlreiche Unternehmen bei der Prognose eines möglichen Liquiditätsengpasses unter anderem Abschreibungen und Personalkosten als laufende Kosten angesetzt. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass diese Positionen in der Richtlinie zum Corona-Virus-Soforthilfeprogramm vom 27.03.2020 nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurden“, sagt Robert Mangold.

„Dass die Ertragslage weiter nicht zufriedenstellend und nicht alle derzeit steigenden Kosten direkt an die Gäste weitergegeben werden können ist mehr als bedauerlich. Eine mögliche Rückzahlung der Soforthilfen würde das Fass bei kleineren Betrieben zum Überlaufen bringen“, ergänzt Gisbert Kern, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Hessen.

Der DEHOGA Hessen appelliert in der Landesdelegiertentagung an die politischen Verantwortlichen, für faire Lösungen bei Rückforderungen der Corona-Soforthilfen zu sorgen.