Der „Waldgasthof Wachtküppel“, ein Wohnhaus mit Gaststätte und Tagungshaus in idyllischer Lage, beherbergt und bewirtet nicht nur naturverbundene Menschen, sondern ist auch Sommerquartier für Fledermäuse. Wirtin Margret Niebling und ihre Mitbewohnerin Heike Weber hatten sich um die Auszeichnung mit der Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ beworben, die ihnen vom Vorsitzenden der NABU-Gruppe Poppenhausen, Karlheinz Kern, verliehen wurde. Margret Niebling zeigte der kleinen Gruppe von NABU-Mitgliedern eindrucksvoll, wie auf ihrem traumhaft gelegenen Waldgrundstück Naturschutz konsequent umgesetzt wird. Am ökologisch gedämmten Gebäude befinden sich hinter der Holzfassade zwei Wochenstuben mit je 40 Zwergfledermäusen, die dort ihre Jungen aufziehen. Erst durch ein verirrtes Tier in ihrer Wohnung wurde Heike Weber auf die lautlosen Kobolde der Nacht aufmerksam. Der alte Baumbestand bietet Lebensraum für Vögel, Insekten, Kleinsäuger und viele andere Wildtiere. Selbst abgestorbene Bäume werden nicht gefällt, sondern bilden als stehendes Totholz Rückzugsräume für gefährdete Arten. Der Gemüsegarten liefert Beinwell, Brennesseln, Rhabarber, Kräuter, Beerenobst und vieles mehr für die Küche, die biologische und regionale Produkte verarbeitet.
Dachflächenwasser wird hier nicht abgeleitet, sondern bleibt, auch als Gießwasser, auf der Fläche. Selbst die häuslichen Abwässer werden in einer vollbiologischen Kleinkläranlage nach der Reinigung über ein Schilfbeet auf dem Grundstück versickert. Margret Niebling konnte berichten, dass die jährlichen Kontrolluntersuchungen die hervorragende Leistungsfähigkeit der Anlage bestätigen. „Hier werden die gesetzlichen Forderungen, Trinkwasser einzusparen und Grundwasserneubildung zu fördern, vorbildlich umgesetzt“, so das Fazit der NABU-Aktiven.
Einen englischen Rasen sucht man hier vergebens: Wildblumenwiese, heimische Sträucher, Laub-und Totholzhaufen in „wilden Ecken“, sind Nahrungs-und Überwinterungsbiotop für Insekten, Schmetterlinge, Vögel, Amphibien u.a. Arten.
Zwischen Mauern und Pflastersteinen werden lebendige Strukturen toleriert: In Fugen und Ritzen ist eine Vielfalt von Kleinstlebewesen heimisch.
Das Resümee aller Beteiligten: Ein wunderbarer Ort – nicht nur für Fledermäuse!