Zur Erstversorgung sollten besonders Jungtiere zunächst warmgehalten werden, indem sie in ein Tuch oder eine Jacke gehüllt werden. Keinesfalls sofort Futter oder Trinken anbieten, sondern Kontakt mit einer Wildtierauffangstation aufnehmen. Verletzte Tiere müssen einem wildtiererfahrenen Tierarzt vorgestellt werden. Bitte unbedingt auf Eigenschutz achten, d.h. die Tiere am besten mit Handschuhen anfassen.
Als Quartier für aufgefundene Igel eignet sich ein großer, mit Zeitungspapier, Handtuch oder Küchenrolle ausgelegter Karton oder eine Tiertransportbox, worin sich ein kleiner Karton als Rückzugsraum für den aufgefundenen Igel befindet. Karton bzw. Box zimmerwarm, ruhig und dunkel stellen, sowie von Haustieren und Kindern fernhalten. Jungtiere und ausgekühlte Tiere sollten in einem Handtuch langsam mit einer Wärmflasche (oder PET-Flasche mit warmem Wasser) erwärmt werden. Sie sollten eine Möglichkeit haben, sich von der Wärmequelle zurückzuziehen. Verwenden Sie zum Aufwäremen keinesfalls Rotlicht.
Als Futter sollte qualitativ hochwertiges Feucht- oder Trockenfutter für Katze oder Hund mit einem hohem Fleischanteil gereicht werden. Auch gegartes, ungewürztes Rinderhackfleisch oder gestocktes Rührei sind geeignet. Verfüttern Sie niemals rohes Fleisch an Igel.
Definitiv ungeeignet für Igel sind Milch, Nüsse, Obst und Küchenabfälle. Auch die im Handel erhältlichen Igelfuttersorten kann man getrost im Regal lassen, denn alle Sorten sind aufgrund ihrer Zusammensetzung für Igel nicht empfehlenswert. Auf jeden Fall sollte man immer frisches Wasser anbieten.
Die Hilfe für einzelne Tiere ist das eine, eine lebenswerte Umwelt für die wildlebende Population das andere. Sie können dem Igelbestand helfen, indem Sie ihren Garten naturnah gestalten. Hier finden Igel Lebensraum, Quartiere und Nahrung wie Käfer, Ohrwürmer, Raupen und andere Kleintiere. Igel lieben außerdem Laub- und Reisighaufen sowie Holzbeigen als Unterschlupf. Man kann auch Igelkuppeln oder Igelhäuschen als zusätzliche Quartiere anbieten. Man sollte unbedingt auf den Einsatz von Gartengiften und Mährobotern verzichten und darauf achten, dass Gartenzäune und Gartenteiche für die Tiere passierbar sind.