Aufgrund hoher Gewerbesteuerrückzahlungen aus Vorjahren an ein großes saarländisches Unternehmen war die Gemeinde Ensdorf verpflichtet einen Nachtragshaushaltsplan aufzustellen, da die erheblichen Auszahlungen bei einzelnen Haushaltspositionen die Einnahmen der Gemeinde erheblich reduzierten. Die auf den Saarlandpakt zurückgehende sogenannte Defizitobergrenze haben wir glücklicherweise nicht gerissen (sonst hätte eine Rückzahlung von Zuschüssen im Raum gestanden), was gleichzeitig auch Voraussetzung für die Genehmigung des Nachtragshaushaltes war. Das in den vergangenen Jahren schon zurückhaltend angesetzte Gewerbesteueraufkommen hatte in den jeweiligen Haushalten immerhin den positiven Effekt, dass die Ergebnisse der Jahresrechnungen (positiv) über den Planwerten der Haushaltsansätze gelegen haben und somit die Ausgleichs- bzw. allgemeine Rücklage dementsprechend aufgefüllt werden konnte. Um die hohen Rückzahlungen leisten zu können musste der Liquiditätskredit erhöht werden. Der Gemeinderat beschloss am 15. Dezember vergangenen Jahres den Ergebnishaushalt im Gesamtergebnis des Nachtragshaushaltes 2022 mit rund -4,3 Mio. €.
Zum 01. Januar 2020 hat die Gemeinde aufgrund der Rechtsprechung die gesplittete Abwassergebühr eingeführt. Das bedeutet, dass eine Aufteilung der jährlichen Gesamtkosten des Abwasserwerkes in einen Anteil Schmutzwasser und einen Anteil Niederschlagswasser erfolgt. Da die Kommunen bei der Festsetzung der Abwassergebühren nach dem Kostendeckungsprinzip arbeiten müssen, was bedeutet, dass die jährlichen Aufwendungen des Abwasserwerks durch das Gebührenaufkommen zu 100 % zu decken sind, erfolgt eine jährliche Gebührenanpassung. Die Neukalkulation für das Jahr 2023 habe ich dem Gemeinderat Ende 2022 vorgelegt. Dabei schloss der Plan-Ist-Vergleich für 2021 mit einem positiven Ergebnis ab, der entsprechende Betrag ist bis 2023 auszugleichen und den Bürgerinnen und Bürgern über die Gebührenkalkulation zu erstatten. Dennoch machen ständig steigende Betriebskosten die Erhöhung von Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühr unumgänglich. Bei der Gebührenkalkulation musste auch die Erhöhung des einheitlichen Verbandsbeitrages durch den EVS zum 01.01.2023 auf 3,146 €/m³ gegenüber vorher 3,054 €/m³ verbrauchtem Frischwasser mit eingerechnet werden. Der Gemeinderat hat dann am 15.12.2022 einstimmig die Erhöhung der Schmutzwassergebühr von 2,26 €/m³ auf 2,92 €/m³ und der Niederschlagswassergebühr von 0,27 €/m² auf 0,34 €/m² beschlossen. Ich möchte hier aber nicht unerwähnt lassen, dass die jetzigen Abwassergebühren trotz der aktuellen Erhöhung immer noch niedriger ausfallen als in den Jahren 2020 und 2021. Die entsprechenden Gebührenbescheide der TWE werden in den nächsten Wochen zugestellt.
Auch dieses Jahr waren wieder einige Gruppen von Kindern, die dem Brauchtum nach als Heilige Drei Könige verkleidet waren, an Ensdorfer Häusern (auf Wunsch) unterwegs, um den Sternsinger-Segen zu überbringen. So brachten auch wieder drei Sternsinger den Segen „Christus Mansionem Benedicat“ (Christus segne dieses Haus) ins Rathaus und sammelten Geld für notleidende Kinder in Indonesien und weltweit.
Der Heischebrauch des Sternsingens ist ab dem 16. Jahrhundert nachweisbar und wird auch als Dreikönigssingen bezeichnet. Sollten Sie für Kinder in Not spenden wollen, hier das Spendenkonto: Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, Pax-Bank eG, IBAN: DE 95 3706 0193 0000 0010 31, BIC: GENODED1PAX.
Werner Spies kann auf stolze 100 Jahre zurückblicken. Diesen Ehrentag feierte der Jubilar am vergangenen Samstag mit Familienangehörigen und Freunden in der Seniorenresidenz Lindenpark. Als erster Sohn der Eheleute Barbara und Michel Spies arbeitete er bis zu seiner Pensionierung beim Bergwerk Ensdorf. Mit 52 Jahren heiratete er Anni Spies. Mit ihr reiste er sehr gerne und viel - unter anderem nach Bayern oder in die Pfalz zum Wandern. Im Jahr 2013 verstarb seine Ehefrau mit 83 Jahren. Der geistig rüstige Senior lebt aufgrund gesundheitlicher Probleme seit fünf Jahren in der Seniorenresidenz Lindenpark in Ensdorf. Gemeinsam mit Familienangehörigen und Vereinsvertretern durfte ich Herrn Spies zu diesem außergewöhnlichen Ereignis gratulieren.
Ich möchte an dieser Stelle auf das Neujahrskonzert unseres Vereins der Musikfreunde hinweisen. Es findet am Samstag, 14. Januar im Festsaal des Bergmannsheimes statt. Beginn ist um 19:30 Uhr. Mit diesem Konzerterlebnis knüpfen die Mitglieder des Vereins der Musikfreunde an eine schöne Tradition an, die in den vergangenen zwei Jahren leider pausieren musste. Ich freue mich auf ein abwechslungsreiches Programm mit den Ensdorfer Musikfreunden sowie ihrem Dirigenten Mark Endres und dem Solisten Janick Scholl.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Woche.
Bleiben Sie gesund und zuversichtlich.
Ihr
Jörg Wilhelmy