28 Kinder- und Jugendverbände im Saarland gehören dem Landesjugendring Saar e.V. an.
Was macht der Landesjugendring?
U. a. setzt sich der Landesjugendring seit Jahrzehnten für die Herabsetzung des Wahlalters ab 16 Jahren ein. Diese Initiative ist allerdings im Landtag gescheitert. Als kleinsten gemeinsamen Nenner einigten sich die Fraktionen darauf, mehr „Verbindlichkeit“ in die Jugendbeteiligung der Kommunen durch die Änderung des Kommunalselbstverwaltungsgesetzes (KSVG) zu bringen. Wenngleich ich auch ein Anhänger eines Wahlrechtes ab 16 bin - niemand wird im nächsten Jahr nachvollziehen können, warum Jugendliche mit 16 an der Europawahl teilnehmen dürfen, an der Kommunalwahl aber gerade nicht, ist die zwingende Beteiligung der Jugendlichen durch die Gesetzesnovelle ein Kompromissvorschlag. Dabei soll Jugendbeteiligung gerade nicht die Einrichtung von Jugendräten bedeuten, sondern ein projektbezogenes Mitreden dieser Personengruppe. Durch unsere Fachbereichsleiterin Jugend hält die Gemeinde seit Jahren bereits intensiven Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen und versucht diesen z.B. durch die Einrichtung des Jugendcafés auch weiterhin auszubauen. Besonders gut kam auch bei den Kindern in der Vergangenheit an, dass sie z. B. bei der Auswahl von Spielgeräten mitbestimmen durften.
In der vergangenen Woche hatten Sarah Schmitt, Fachbereichsleiterin Jugend und Soziales, und ich die Gelegenheit, André Piro, Vorstandsmitglied des Landesjugendrings, bei uns im Rathaus zu begrüßen. André Piro bestätigte den bislang erfolgreich gewählten Weg der Gemeinde und bot auch für die Zukunft an, mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen.
In unserem Freibad haben viele von uns die ersten Schwimmversuche unternommen, mit Freunden entspannt oder Familienausflüge unternommen. Umso interessanter für alle Badegäste und Wasserratten die Frage - wie geht es mit dem Bad in Ensdorf weiter?
Zur Erinnerung:
Nach dem die FAMIS (Ingenieurdienstleistungen) in ihrem Gutachten in 2021 festgestellt hatte, dass Sanierungskosten (zum damaligen Zeitpunkt) in Höhe von 18 Mio. € bei Beibehaltung in der jetzigen Größe, von 8,5 Mio € bei Verkleinerung des Beckens bzw. von 2,5 Mio. € für ein „Weiter so“ mit anschließendem Rückbau nach Schließung anfielen, war es nahezu geeinte Linie im Rat, die Möglichkeit der Realisierung eines Naturbades zu verfolgen. Deshalb hatte die Verwaltung im Haushalt 2023 entsprechende Planungsmittel eingestellt. In der letzten Sitzung des Werksausschusses habe ich einen Vergabevorschlag für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie vorgelegt - der Vorschlag wurde mit 5 Nein-Stimmen und 4 Ja-Stimmen abgelehnt.
Während sich die Befürworter*innen des Auftrages zusätzliche Aufschlüsse für eine kostengünstigere Alternative zum Weiterbetrieb als Naturbad erhofften, argumentierten die Ablehner damit, dass es nicht noch eines weiteren Gutachtens bedürfe. Dies umso mehr, als dass das Ensdorfer Freibad mit seiner jetzigen Beckengröße ein absolutes Alleinstellungsmerkmal im Südwesten darstelle und die Ensdorfer dieses Bad genauso in der jetzigen Form behalten wollten. Insofern wolle man die weitere Entwicklung erst einmal abwarten.
In diesem Fall reist das Dorf unserer französischen Partner-gemeinde Wizernes in die Grundschule nach Ensdorf. Bei unserem diesjährigen Freundschafts- und Jubiläumsbesuch im Mai 2023 überraschten die Kinder der Grundschule Wizernes die Mitglieder des Partnerschaftsvereins und auch die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindeverwaltung mit einer liebevoll gestalteten Ausstellung über ihr Dorf. Neben Informationen über das Leben und Aktivitäten in Wizernes aus Sicht der Wizerner Kinder, umfasst die Ausstellung auch selbst gebaute Miniaturbauwerke zentraler Gebäude. So wurden durch diese neben dem Rathaus von Wizernes und einzelnen wichtigen Geschäften des Dorfes auch deren Klassenzimmer und die La Coupole, ein deutsches Bauwerk aus dem 2. Weltkrieg und heute ein Museum und Ausstellungsort, nachgebaut. Die Idee dieses Projektes ist es, dass Kindern anderen Kindern ihre alltägliche Lebenswelt sichtbar und begreifbar machen und ein gegenseitiges Miteinander und Kennenlernen auch über die Hürde der Sprachbarriere hinaus möglich, machbar und wünschenswert ist. Ich bedanke mich hiermit ganz herzlich bei unseren französischen Freunden und im Besonderen bei den Schülerinnen und Schülern aus Wizernes. Zum einen für die Mühe und Arbeit, die sie in dieses Projekt haben einfließen lassen, aber auch für ihr Vertrauen, uns ihre Ausstellung als Leihgabe zu überlassen. Da es sich hierbei um eine Ausstellung von Kindern für Kinder handelt ist diese dort ausgestellt, wo sie für alle Kinder der Gemeinde Ensdorf sichtbar ist: in den Räumlichkeiten der Grundschule. Begleitet von Lehrpersonal können sich unsere Schülerinnen und Schüler die Ausstellung ansehen, Eindrücke einer anderen Gemeinde erlangen und ein Stück weit die Perspektive unserer französischen Freunde einnehmen.
In dieser Woche haben mich drei Kinder der Niko-Klasse (4. Schuljahr) unserer Grundschule im Rathaus besucht. Nesrin, Wael und Davide wurden von ihrer Klassenlehrerin, Frau Daub, begleitet. Die Drei führten ein Interview für die Schülerzeitung mit mir. Fragen wie „Wie war Ihre eigene Schulzeit?“, „Gab es auch mal Strafarbeiten?“, nach meinen Lieblings- bzw. Hassfächern oder „Was wollten Sie eigentlich mal werden?“ brachten mich an diesem heißen Sommertag noch mehr zum Schwitzen. „Wieviel verdient ein Bürgermeister“ oder „Was waren die peinlichsten Momente in ihrer bisherigen Amtszeit?“ kamen ebenfalls zur Sprache. Zum Schluss gab es noch ein kleines Dankeschön für die Sicherheit auf dem Schulweg sowie das obligatorische Foto.
Liebe Nesrin, lieber Wael und lieber Davide,
DANKE für euren Besuch - ihr habt euch interessante Fragen ausgedacht.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Woche
Ihr Jörg Wilhelmy