Das Gedicht „Bühne frei für das Wolkenballett“ der in Schifferstadt lebenden Autorin Ute Zimmermann ist Mundarttext des Monats im Juli 2024, darauf hat sich das Kolloquium der Bosener Gruppe verständigt. Der Text wurde ausgesucht, so Karin Klee, Autorin und Sprecherin der Gruppe, weil er einen fantastisch phantasievollen Blick nach oben riskiert. Über den ausgewählten Text schreibt die saarländische Autorin Hildegard Driesch: Zu welcher Sichtweise ein „blau-weißer Himmel“ anregen kann, zeigt das Gedicht „Bühne frei für das Wolkenballett“ von Ute Zimmermann. Die Autorin wohnt in Schifferstadt und ist keine Unbekannte in der Mundartschreiberszene. Die Autorin, inspiriert vom Wolkenspiel, beschreibt den blauen Himmel als Bühne und die Wolken, von einem kräftigen Wind sozusagen auf Trab gehalten, als die Tänzerinnen. Zu welcher Sichtweise ein „blau-weißer Himmel“ doch anregen kann. Ein Blick nach oben hat genügt.
Bühne frei für das Wolkenballett
In bauschische Klääder aus weißem Taft
formiern sisch die Wolke zum Danz.
De Wind gebbt de Takt mit all seiner Kraft,
un Wolkeröck drehn sich:
Mol halwer, mol ganz.
´s Ballett gibbt sei Beschdes,
die Ballerina danzt Spitze,
un nur dursch klitzeklääne Ritze
schafft’s än ledschder Sunnestrahl.
Em Wind bleibt jetzt die Wahl:
Geordneter Rickzuuch mit Vorhang un Paus
odder Wolkebruch – mit Verzischt uff Applaus.
Ute Zimmermann