Der Förderverein BergbauErbeSaar veranstaltete am vergangenen Wochenende bei sommerlichem Wetter erneut ein öffentliches Open-Air-Klavierrezital auf der Ensdorfer Bergehalde - ein Konzerterlebnis unter freiem Himmel, das zahlreiche Musikliebhaber zum Saarpolygon lockte.
Bei der mittlerweile siebten Soirée am Saarpolygon präsentierte die Berliner Pianistin Adriana von Franqué ein eindrucksvolles Konzert mit Werken der Romantik und des Impressionismus.
Mit musikalischem Können und natürlichem Charme eroberte die Künstlerin schnell die Herzen des Publikums. ihre lebendigen und informativen Werkeinführungen machten das Konzert zu einem besonderen Hörerlebnis.
„An einem Ort wie diesem zu spielen - zwischen Himmel, Erde und Bergbaugeschichte - hat eine besondere Magie“, sagte Adriana von Franqué nach dem Konzert.
Auf dem Programm standen ausgewählte Stücke aus ihrem im vergangenen Jahr erschienenen Debutalbum Filigrane. Poetische Kompositionen von Chopin und Liszt erklangen ebenso wie klangmalerische Werke von Debussy, Ravel und ein selten gespieltes Stück der französischen Komponistin Bonis.
In Chopins Ballade in F-Dur überzeugte Adriana von Franqué mit ihrer kontrastreichen Spielweise. Lyrische Passsagen wechselten sich mit leidenschaftlich vorgetragener Dramatik ab.
Auch in der Fis-Dur Barcarolle gelang es ihr, mit Sensibilität und Ausdruckskraft die wiegenden Rhythmen des spätromantischen Gondellieds zu einem majestätischen Höhepunkt zu führen.
Mit der Bénédiction de Dieu dans la solitude von Franz Liszt erklang ein komplentatives, spirituell aufgeladenes Werk. in stiller Andacht entfaltete die Pianistin Liszts musikalisches Gebet, das vom Wind über das weite Plateau der Halde getragen wurde.
Ihre musikalische Vielseitigkeit zeigte Adriana von Franqué auch mit impresssionistischen Werken wie Estampes von Debussy und Miroirs von Ravel. Fernöstliche Klangbilder, nächtliche Beobachtungen oder spanische Rhythmen interpretierte sie mit virtuoser Leichtigkeit und authentischem Ausdruck.
Nach zwei Zugaben - dem Echo von Mel Bonis und der Gnossienne Nr. 1 von Erik Satie - wurde Adriana von Franqué mit stehenden Ovationen gefeiert.