Ensdorf engagiert sich im Rahmen des Projektes „Ensdorf lebt gesund“ für Prävention und Gesundheitsförderung in der Gemeinde. In Kooperation mit dem Verein für Prävention und Gesundheit im Saarland (PuGiS e.V.) gibt es in der neuen Rubrik "Ensdorf lebt gesund" im 14-tägigen Rhythmus Wissenswertes und Tipps rund um das Thema „Prävention und Gesundheit“.
Dort finden Sie auch Hinweise zu kostenfreien Onlineangeboten und weiterführenden Informationen. Online gibt es alle Infos zum Projekt „Ensdorf lebt gesund“ auch auf www.gemeinde-ensdorf.de.
Interessante Online-Vorträge und Web-Seminare werden außerdem auf www.pugis.de angeboten.
Die meisten Menschen haben bei dem Begriff „Rheuma“ das Krankheitsbild der rheumatischen Arthritis vor Augen. Jedoch gibt es über 100 verschiedene Erkrankungen, welche zu den sogenannten „Krankheiten des rheumatischen Formenkreises“ gehören. Etwa 20 Millionen Deutsche leiden an einer dieser rheumatischen Erkrankungen. Doch was ist Rheuma überhaupt, welche Formen gibt es und wie wird die Krankheit behandelt? Anlässlich des Welt-Rheuma-Tags am 12. Oktober, soll dieser Gesundheitstipp Ihnen das Krankheitsbild etwas näherbringen.
Die rheumatischen Erkrankungen lassen sich in vier Hauptgruppen einteilen: die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, degenerativ-rheumatischen Erkrankungen, chronische Schmerzsyndrome des Bewegungsapparates und in Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden. Die rheumatische Arthritis ist die häufigste Form der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Hierbei liegt eine dauerhafte Gelenkentzündung vor. Die Erkrankung beginnt meist schleichend, in dem anfangs oftmals die Finger- und Fußspitzen betroffen sind. Diese schwellen an, sind überwärmt, steif und schmerzhaft. Morgens ist der Zustand bei den meisten Betroffenen besonders schlimm, sodass zum Beispiel das aufdrehen eines Wasserhahns kaum möglich ist. Hält diese Morgensteifigkeit länger als 60 Minuten an und sind mindestens zwei Gelenke davon betroffen, besteht ein Verdacht auf eine rheumatische Arthritis. Die Ursache der rheumatischen Arthritis ist in den meisten Fällen eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Abwehrsystem die Innenhaut der Gelenke und manchmal sogar innere Organe angreift. Somit spielt vor allem die genetische Veranlagung eine Rolle. Aber auch Infektionen und das Rauchen können für eine rheumatische Arthritis verantwortlich sein und den Verlauf ungünstig beeinflussen.
Bei den degenerativ-rheumatisch Erkrankungen sind Gelenkknorpel oder die Wirbelsäule beschädigt oder krankhaft verändert, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt. Die sogenannte Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung. Hierbei sind Knorpel im Knie, Hüfte, Finger oder Zehen meist großflächig geschädigt. Auch die Wirbelsäule kann betroffen sein. Im Gegensatz zu den entzündlich rheumatischen Erkrankungen, sind die Schmerzen in Ruhephasen ohne Belastung seltener präsent.
Chronische Schmerzsyndromen des Bewegungsapparates sind zum Beispiel dauerhafte Rückenschmerzen oder auch der „Tennis-Ellenbogen“ sowie die Fibromyalgie. Die Fibromyalgie ist eine chronische Schmerzkrankheit, die ausgebreitet Schmerzen von Muskeln und Knochen verursacht und mit weiter Symptomen wie Müdigkeit einhergeht.
Zu den Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden gehören die Osteoporose und die Gicht. Die Osteoporose, welche oft als „Knochenschwund“ bezeichnet wird, kann eine Folge der rheumatischen Arthritis sein. Betroffen sind hierbei vor allem Wirbelkörper des unteren Rückens und der Brustwirbelsäule sowie Unterarm- und Oberschenkelhalsknochen. Die Osteoporose an sich verursacht keine Beschwerden, allerdings sind die Knochen viel anfälliger für Brüche, was zu Problemen führen kann. Bei der Gicht ist der Harnsäure- oder Purin-Stoffwechsel gestört. Es entsteht ein Harnsäureüberschuss, welcher für Gichtanfälle mit plötzlich starken Schmerzen in einem Gelenk mit Schwellung, Rötung und Überwärmung verantwortlich ist.
Je schneller, Rheuma erkannt und behandelt wird, desto besser stehen die Chancen für eine erfolgreiche Therapie. Die Rheuma-Behandlung beinhaltet mehrere Komponenten: die medikamentöse Therapie, Physio-, Ergo- und Schmerztherapie und ergänzende Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung, Rehabilitation und Bewegung. Gerade die Physiotherapie und Sport können die Beweglichkeit, Kraft und Gelenkfunktion verbessern oder erhalten. Am besten eignen sich Sportarten, wie Radfahren, Walking, Tanzen, Gymnastik, leichtes Krafttraining, Schwimmen und Wassergymnastik. Bei schweren Gelenkschädigungen sollte ein intensives Training vermieden werden. Hilfsmittel können bei einer fortgeschrittenen Arthritis viele körperliche Einschränkungen ausgleichen und das alltägliche Leben erleichtern. Dazu gehören beispielsweise orthopädische Einlagen, Greifhilfen oder speziell geformtes Besteckt
Weitere Informationen finden Sie unter www.pugis.de oder www.das-saarland-lebt-gesund.de
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